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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
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sagen. Einen Namen. Aber es kam nichts heraus. Er machte die Augen wieder zu und versuchte, die trotz Lillys beruhigender Nähe in ihm aufsteigende Panik zu verdrängen. “Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es wichtig ist. Es hat etwas damit zu tun, weshalb ich auf dieser Yacht bin. Man hat mich gekidnappt, statt …”
    “Statt …?”
    Ihre Hand lag jetzt auf seiner Brust. Instinktiv hielt er sie fest. “Ich weiß es nicht. Ich scheine überhaupt nicht viel zu wissen.”
    Sie drückte seine Hand und beugte sich über ihn. “Das macht nichts. Es wird schon alles wieder zurückkommen, Sie werden sehen. Vorerst sollten wir einfach so tun, als seien Sie Cameron Ross, damit Sie einen Namen haben und wissen, wie Sie sich den Leuten gegenüber verhalten sollen.”
    “Und wen spielen Sie?”, fragte er.
    Ihre Finger signalisierten eine gewissen Anspannung, auch wenn ihre Stimme sanft und beruhigend blieb. “Ich habe nie gelernt, für meinen Lebensunterhalt zu schauspielern, Mr. Ross. Ich bin einfach ich.”
    Er schlug die Augen auf und betrachtete das verschwommene Gesicht über ihm. Die Augen waren groß, dunkel und rund, und die Haare, die ihr über die nackten Schultern fielen, glänzten tiefschwarz. Ihr wohlgerundeter Körper steckte in einem hellroten Badeanzug. Eine sinnliche, weibliche Erscheinung, lebendig und tröstlich.
    “Sie sind vollkommen, so, wie Sie sind, Lilly”, versicherte er ihr und hob die freie Hand, um ihr Gesicht zu berühren. “Glauben Sie mir.”
    Sie lächelte und entblößte dabei weiße Zähne, die einen starken Kontrast zu ihrer dunklen Haut bildeten. “Sie haben wirklich einen Schlag auf den Kopf bekommen, Mr. Ross. Machen Sie lieber wieder die Augen zu. Ich schaue mich mal ein wenig um. Vielleicht finde ich ja Verbandszeug, da die Gangster meines zusammen mit meinem Boot versenkt haben. Wenn wir wegen Ihrer Prellungen und Platzwunden nichts unternehmen, werden Sie ziemliche Narben behalten, was Sie bestimmt nicht wollen.”
    Sie klang atemlos, beinah aufgebracht. Doch als sie sich zurückzog, geschah es behutsam, um ihm nicht wehzutun. Erstaunlicherweise hatte er bei dem Verlust ihrer Nähe das Gefühl, man hätte ihm etwas Lebenswichtiges weggenommen.
    “Sind Sie in Ihrer Familie auch die Älteste, Miss Kokoa?”, erkundigte er sich.
    Sie hielt überrascht inne. “Das bin ich tatsächlich. Aber nennen Sie mich Lilly, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben.”
    “Den Gedanken hatte ich auch schon.”
    “Dass ich Sie Lilly nennen soll?”
    Zum ersten Mal, seit sie ihn auf dem Rettungsfloß entdeckt hatte, lachte er. Obwohl es höllisch wehtat, kam es ihm vertraut vor, als flüchte er sich in Stresssituationen oft ins Lachen. Was, gemessen an den Umständen, wahrscheinlich das Beste war.
    “Man mag mich sicher so einiges nennen, aber bestimmt nicht Lilly. Nennen Sie mich ruhig Cameron. Oder Dingsda.”
    “Ich werde Sie Dingsda nennen”, stimmte sie zu. “Und jetzt schließen Sie die Augen. Ich bin gleich wieder zurück.”
    “Lilly?”
    Sie blieb stehen. “Ja?”
    “Könnten Sie auch nach Aspirin suchen? Und vielleicht noch nach etwas zu essen? Ich habe das Gefühl, dass mangelnde Ernährung ein Teil meines Problems ist.”
    “Daran hätte ich gleich denken müssen. Auf einem Rettungsfloß gibt es nicht viel zu essen.”
    “Wieso hätten Sie daran denken müssen?”, fragte er. “Sind Sie darauf trainiert, fremde Männer auf Rettungsinseln zu finden?”
    Wenigstens klang sie jetzt nicht mehr so ernst. “Klar, das ist die hawaiische Standardausbildung für Einheimische, die zu dumm sind, ein Kanu zu paddeln. Und jetzt machen Sie eine Weile die Augen zu, während ich mich um alles Weitere kümmere.”
    Er gehorchte, lauschte jedoch weiter auf die Geräusche, die sie verursachte – die leisen Schritte ihrer nackten Füße, ihr heiseres Summen. Er wollte sie nicht außerhalb seiner Reichweite lassen, und das nicht nur, weil sie für ihn die einzige Sicherheit darstellte. Nein, sie war auch etwas, wovon er glaubte, dass er es nicht kannte. Jemand, den er nicht so ohne weiteres gehen lassen sollte, wie ein seltener Vogel auf dem hohen Ast eines Baumes im Garten.
    Lilly – wie die Lilie, die Jungfräulichkeit und Reinheit symbolisierte. Lilly war süß, tapfer und zäh. Die Vorstellung gefiel ihm. Und ihm gefiel die Frau. Bei ihr fühlte er sich so geborgen, dass er für einen Moment die Augen schloss und einnickte. “Sie wurden angeschossen!”
    “Ich
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