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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
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jemanden mit verschwommener Sicht nicht sonderlich voneinander. Sie waren groß, dünn, dunkel, mit kurzen Haaren, die die gleiche Farbe wie Lillys hatten. Bis jetzt hatte nur Tick gesprochen. Trick schwieg und hielt seine Waffe direkt auf Lillys Bauch gerichtet.
    Lilly …
    Er wünschte, die Gangster würden ihr Theater endlich beenden, damit er seinen Kopf wieder in Lillys Schoß betten konnte. Er wollte alles vergessen, nur daliegen und die zarte Berührung ihrer Finger spüren, ihr fröhliches Lachen hören.
    Vielleicht lag es an seiner Erschöpfung oder daran, dass er das Gedächtnis verloren hatte. Oder daran, dass sie ihn gerettet hatte. Möglicherweise lag es aber auch an ihrer so sanften Stimme und ihrem weichen Schoß. Er wurde langsam albern, was Lilly anging.
    Erschrocken über seine Unkonzentriertheit schüttelte er den Kopf. Auf Lilly war eine Waffe gerichtet, und er dachte an eine tropische Brise und Liebe. Er musste sich zusammenreißen. Unglücklicherweise wurde ihm durch das Kopfschütteln sofort wieder schwindelig.
    “Wir müssen los, Leute”, meldete sich eine neue Stimme. “Bringen wir sie unter Deck, bevor der große Star umkippt.”
    Cameron versuchte, den dritten Gast auf der Kidnapper-Party zu erkennen. Offenbar musste er seinen ersten Eindruck korrigieren. Er war zwar von Tick, Trick und Track entführt worden, nur war Track eine Frau. Aus einem unerfindlichen Grund beschloss er, sie Louise zu nennen.
    “Ich mache euch einen Vorschlag”, meinte er so gelassen, wie es ihm in Anbetracht der Umstände möglich war. “Wenn ihr die junge Lady gehen lasst, falle ich um, wo immer ihr es wollt.”
    “Wir haben gerade ihre Yacht versenkt”, erinnerte Tick ihn knapp.
    “Meint ihr das Rettungsfloß hinter euch, in dem ich gelegen habe?”
    Niemand drehte sich um. “Wir konnten ihre Yacht schlecht da draußen lassen. Man sucht bereits nach Ihnen. Und früher oder später wird man Ihre Crew auf der verlassenen Insel finden.”
    “Lilly kann es auf dem Floß bis nach Molokai schaffen”, meinte er. “Lasst sie gehen. Ich werde mit euch zusammenarbeiten, wenn ihr sie gehen lasst.”
    “Nein”, mischte Lilly sich ein.
    “Nein”, wiederholten Tick, Trick und Louise entschlossen im Chor.
    Cameron wollte schon mit allen vier darüber streiten, doch davon wurde ihm sofort wieder schwindelig. In seinem Kopf drehte sich alles wie bei einer Karussellfahrt. Verdammt, irgendetwas stimmte da nicht!
    “Mr. Ross ist schwer verletzt”, erklärte Lilly mit trügerisch sanfter Stimme und verstärkte ihren Griff um seinen Arm. “Sie müssen ihm Hilfe zukommen lassen.”
    “Tja, wäre er brav an Bord geblieben, hätte er sich nicht verletzt”, konterte Louise. “Wir hätten inzwischen das Lösegeld und hätten ihn wie versprochen freigelassen.”
    “Lösegeld”, sagte er, mehr zu sich selbst. Mit pochenden Schläfen und einem flauen Gefühl im Magen wandte er sich an Lilly, die ein ganzes Stück kleiner war als er. “Das beweist wohl, dass ich tatsächlich Cameron Ross bin.”
    Der Name kam ihm immer noch falsch vor, so als hätte er ihn von jemand anderem geborgt. Aus irgendeinem Grund war er sicher, dass er das vor Tick, Trick und Louise besser nicht erwähnen sollte.
    “Anscheinend?”, schnaubte Trick grimmig. “Wer sollen Sie denn wohl sonst sein? Elvis vielleicht?”
    Er begann zu schwanken und zu schwitzen. Kein gutes Zeichen. Das wusste auch Lilly. Sie presste die Lippen zusammen und wandte sich zornig an die Entführer. “Er ist verletzt, und wenn er sich nicht bald hinlegen kann, wird er tot sein, bevor ihr euer Lösegeld bekommen habt. Wollt ihr das etwa?”
    “Wollen Sie uns vielleicht sagen, was wir zu tun haben?”, fuhr Trick sie an.
    “Halt den Mund!”, befahl Tick streng. “Schließt sie unter Deck ein. Und ihr beiden stellt da gefälligst keine Dummheiten an.”
    “Ist sich übergeben auch eine Dummheit?”, fragte Cameron und brachte alle dazu, sich zu beeilen.
    “Geht es Ihnen jetzt besser?”, erkundigte sich Lilly zehn Minuten später. Ihre Stimme war nur wenige Zentimeter von Camerons linkem Ohr entfernt.
    Er machte sich nicht die Mühe, die Augen zu öffnen. Eine schöne Frau neben sich zu haben, wenn man verwundet war, mochte ja noch akzeptabel sein. Wenn man sich jedoch übergeben musste und sie einem dabei auch noch den Kopf hielt, dann war das eher peinlich.
    “Ja.”
    Er spürte, wie ihm ein kühler Lappen auf die Stirn gelegt wurde. Das und ihre sanften Finger
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