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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
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PROLOG
    Noah Campbell brauchte dringend ein heißes Bad. Er hatte die letzten vier Tage damit zugebracht, seine riesige Rinderherde auf die höher gelegenen Weiden zu treiben. Jetzt war er dreckig, erschöpft und glücklich, wieder zu Hause zu sein.
    “Das ist was anderes als Hollywood, was, Boss?”, meinte sein Vormann, während sie ihre müden Pferde über den Bitter River führten.
    Noah hob den Hut, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, und grinste breit. “Zum Glück.”
    Zwar hatte Noah nichts gegen seinen anderen Job in Hollywood. Unter dem Namen Cameron Ross ein weltbekannter Kinokassenmagnet zu sein ermöglichte es ihm schließlich, die Ranch nach seinen Vorstellungen zu führen. Ja, dadurch hatte er sich die Ranch überhaupt erst leisten können. Aber das machte es ihm auch schwer, ohne Horden von Paparazzi auf den Fersen in sein wahres Zuhause zu gelangen.
    Um das zu verhindern, hatte er seinen Cousin Ethan wie immer in die entgegengesetzte Richtung geschickt. Denn die Presse, die Ethan Campbell dank der Ähnlichkeit seit Langem für Cameron Ross hielt, würde ihm folgen. Noah, der in schlaffer Haltung und mit vier Tage alten Bartstoppeln im Sattel saß, konnte sich entspannen.
    “Wann musst du zurück?”, fragte Hank.
    “Anfang nächster Woche. Nachdem ich mit Dulcy beim Arzt war.”
    Dulcy, seit acht Monaten seine Frau und ebenso lange schwanger, war ans Haus gefesselt und daher äußerst gereizt. Bis letzten Monat hatte sie die Ranch ganz allein geführt. Sie war noch immer nicht besonders glücklich darüber, beim Viehtrieb nicht dabei sein zu dürfen, aber der Doktor war unnachgiebig gewesen.
    Daher war Noah nicht überrascht, sie im Garten stehen zu sehen, wo sie auf seine Rückkehr wartete. Rund und rothaarig stand sie da, die Hand über den Augen, um sie vor der Sonne zu schützen. Noah winkte und spornte seinen Wallach zu einem kurzen Galopp an. Dulcy winkte mit etwas zurück, das sie in der Hand hielt, und kam ihm entgegen. Sie wirkte angespannt und entschlossen.
    Noah war noch nicht lange verheiratet, jedoch lange genug, um zu wissen, was diese Haltung bedeutete. Irgendetwas stimmte nicht.
    “Was ist los?”, rief er, brachte das Pferd zum Stehen und schwang sich aus dem Sattel.
    Dulcy hielt eine Zeitung umklammert. Die andere Hand lag auf ihrem Bauch. Ihre Miene verriet tiefe Besorgnis.
    Noah packte ihr Handgelenk. “Dulcy, was ist los?”
    Sie gab ihm die Zeitung. “Wir wollten gerade aufbrechen, um dich zu suchen”, sagte sie. “Lies das.”
    Noah brauchte lediglich die Schlagzeile zu lesen. “Oh mein Gott! Ich muss sofort los.”
    “Wir müssen sofort los”, korrigierte sie ihn.
    Der Ausdruck in ihren Augen verriet ihm, dass es keinen Zweck hatte, mit ihr darüber zu streiten. Er war schon jetzt außer sich, und er hatte es gerade erst erfahren. Sie dagegen hatte die schlimme Nachricht schon vor zwölf Stunden oder länger erhalten und hatte sich bestimmt die fürchterlichsten Dinge vorgestellt.
    “Schön, wir fliegen beide”, lenkte er ein.
    Dulcy schlang ihm die Arme um den Hals, und sie sahen sich an. Es war überflüssig, darüber zu sprechen, was diese Nachricht bedeutete, denn sie wussten es beide.
    Aber das war egal. Es spielte keine Rolle, dass es von nun an mit ihrer häuslichen Normalität vermutlich für immer vorbei war. Was zählte, war einzig und allein Ethan.
    Noah ließ die Zeitung sinken und hielt seine Frau fest, von plötzlicher Angst erfasst. Der Wind zerzauste die Seiten der am Boden liegenden Zeitung. Über dem Foto, das Noah im Smoking bei der Oscarverleihung zeigte, stand in riesigen Buchstaben: CAMERON ROSS VOR HAWAII-INSELN VERSCHWUNDEN!

1. KAPITEL
    Er war nicht verschwunden, er befand sich nur am falschen Ort. Zumindest nahm er das an, da er sich nicht daran erinnern konnte, wie er hierhergekommen war. Oder weshalb. Oder wann. Er wusste nur, dass er auf dem Rücken im Wasser lag und zum tiefblauen Himmel hinaufschaute. Und dass sein Kopf schmerzte. Und sein Bein. Außerdem noch die Rippen auf der rechten Seite. Aber abgesehen davon, fand er, ging es ihm ausgezeichnet.
    Er versuchte sich aufzusetzen, aber dadurch wurden die Kopfschmerzen nur schlimmer. Er schloss die Augen, doch auch das half nicht. Er war durstig, ihm war schwindelig, und er war ein wenig seekrank.
    Er war spät dran. Das wusste er. Irgendwo sollte er jetzt sein und irgendetwas tun. Etwas Wichtiges. Aber was immer das auch war, es fiel ihm nicht ein. Andererseits bemühte
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