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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
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er sich auch nicht sonderlich, sich zu erinnern, denn es war viel zu anstrengend. Vermutlich sollte er lieber herausfinden, wo er war.
    Das Floß. Er sollte sich das Floß anschauen, auf dem er lag. Vielleicht würde ihm das einen Hinweis liefern. Er machte die Augen wieder auf.
    Nein, kein Hinweis. Es war nur ein großes, aufblasbares weißes Floß, auf dem er lag … im Smoking. Und barfuß. Auf seinem Bauch lag ein großer schwarzer Stetson. Und um ihn herum war nichts als Wasser.
    Das reichte. Wenn er die Augen offen hatte, brachte ihn das nur noch mehr durcheinander. Also schloss er sie wieder. Zusätzlich legte er sich den Stetson aufs Gesicht, um es vor der Sonne zu schützen.
    Er war nicht sicher, wie lange er so dahintrieb. Minuten? Stunden? Tage? Er schwitzte und spürte, wie sein Hals und seine Hände unter der heißen tropischen Sonne verbrannten. Trotzdem fand er nicht die Kraft, sich zu bewegen. Es war einfach zu beruhigend, im Wasser zu treiben. Der leichte Wind trocknete den Schweiß auf seiner Brust. So lag er träge da, ließ sich von der Sonne rösten und fragte sich, wo er jetzt stattdessen sein sollte.
    “Hallo? Können Sie mich hören?”
    Er hörte sie und ignorierte sie. Wahrscheinlich war sie eine umwerfend attraktive Frau in einem zu seinem Smoking passenden Abendkleid.
    Dieser Gedanke brachte ihn fast zum Lachen. Die Sonne grillte offenbar wirklich sein Gehirn.
    “He! Ist alles in Ordnung mit Ihnen?”
    Ihre Stimme war jetzt lauter. Vielleicht war sie eine Meerjungfrau? Oder ein dressierter Delfin, dem man das Sprechen beigebracht hatte. Falls das Wesen, das mit ihm redete, ihm nicht erklären konnte, was los war, interessierte es ihn nicht, ob es sich um eine Frau, eine Nixe oder einen Delfin handelte.
    “Verschwinden Sie.” Er hörte sich elend an.
    Überraschtes Lachen. “Wieso?” Es klang, als sei das Wesen, dem die Stimme gehörte, ganz nah. “Warten Sie etwa auf Ihre Verabredung?”
    Er machte sich weder die Mühe aufzusehen, noch den Hut zu lüften. Ihm war auch so schon schwindelig genug. “Könnte durchaus möglich sein.”
    Erneutes Lachen. “Ich bezweifle, dass irgendjemand mit Ihnen tanzen will, so, wie Sie aussehen.”
    “Seien Sie nicht albern”, erwiderte er. “Ich trage meine besten Sachen …, glaube ich zumindest.”
    “Sie glauben es?”
    Er zuckte die Schultern. “Momentan kann ich das nicht mit Sicherheit sagen, außer dass mein Kopf mich umbringt. Haben Sie zufällig Aspirin dabei?”
    “Was halten Sie davon, wenn ich Sie an Land bringe und wir Ihnen welches besorgen?”
    Jetzt machte er doch die Augen auf. “Land? Es gibt Land?”
    “Natürlich gibt es hier Land. Was meinen Sie, woher ich komme?”
    “Aus den Tiefen des Meeres?” Er hob den Hut so weit an, dass er in die Richtung blinzeln konnte, aus der die Stimme kam. Alles, was er erkennen konnte, war leuchtende Farben und geometrische Formen. Grelle Gelb- und Orangetöne in überlappenden Dreiecken, Meeresblau, kleinere Formen in flimmerndem Schwarz, Dunkelbraun und Hellrot, die sich vor und zurück bewegten und ihm irgendwie vertraut vorkamen. Er deutete es als wohlgeformte Frau in einem kleinen Segelboot, gemalt von Picasso.
    Er schüttelte den Kopf und ließ den Hut wieder sinken. “Lassen Sie mich in Frieden weiterrösten.”
    “Das werden Sie auch, wenn Sie nicht an Land kommen”, warnte die Fremde ihn.
    Er spürte, dass sie dem Floß einen leichten Stoß versetzte, und versuchte das Schaukeln zu ignorieren. Keine Nixe, dachte er. Nixen duften nicht nach Kokosnussöl und Mandelblüten. “Woher weiß ich denn, wie Mandelblüten riechen?”, fragte er sich laut.
    Da die Frau immer noch damit beschäftigt war, etwas zu tun, was das Floß zum Schaukeln brachte, ignorierte sie seine Frage. “Kommen Sie, Sie müssen an einen sicheren Ort. Können Sie mir erzählen, was passiert ist?”
    “Ich bin von einem Boot gefallen.”
    “Das habe ich mir fast gedacht. Was für ein Boot war das?”
    Er runzelte konzentriert die Stirn. “Keine Ahnung.”
    Das schien sie nicht zu stören. “Wahrscheinlich ist es während des Sturms passiert. Sie haben Glück, dass Sie so nah ans Land getrieben wurden. Würden Sie jetzt bitte den Hut fortnehmen und die Augen aufmachen? Sie müssen mir helfen, Sie auf mein Boot zu bringen.”
    Er seufzte, denn er war unglaublich müde, obwohl er nur gelegen hatte. Wie lange eigentlich? Er erinnerte sich an Dunkelheit und den Schock, ins kalte Wasser zu fallen.
    “Sie
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