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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger
Autoren: Petra Roeder
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eine Stimme, die mir nur zu gut bekannt war. Ich schnellte herum und blickte direkt in das grinsende Gesicht von Dr. George Conner. Dicht hinter ihm erkannte ich Matt, Needle und Guardian. Um sie herum verlief etwas, das aussah wie eine blau schimmernde, transparente Mauer. Matt versuchte sich zu bewegen, doch jedes Mal wenn er mit der bläulichen Substanz in Berührung kam, schrie er laut auf vor Schmerz. Dr. Conner folgte meinem Blick und lächelte.
    »Es ist faszinierend, was in dieser Welt alles möglich ist, nicht wahr?«
    »Lassen sie meine Freunde sofort frei«, forderte ich ihn auf. Er warf den Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen. Als er sich wieder im Griff hatte, musterte er mich.
    »Meine Liebe, es steht dir nicht zu, Forderungen zu stellen. Außerdem wird ihnen nichts geschehen. Noch nicht jedenfalls.« Ein Seelenfresser kam die Kellertreppe heruntergestiegen und ging zielstrebig auf Dr. Conner zu. Er blieb dicht vor ihm stehen und verbeugte sich, ohne ein Wort zu sagen.
    Georges Lächeln wurde breiter und er erwiderte den Gruß mit einem kaum merklichen Nicken.
    »Schön, dass du so schnell gekommen bist«, stellte er fest und legte seine Hand auf die Schulter des Seelenfressers.
    Was hatte Dr. Conner vor? Wollte er diese Bestie etwa auf mich hetzen, um mich ein für alle Mal auszuschalten? Ehe ich intensiver über diese Frage nachdenken konnte, sah ich mit weit aufstehendem Mund zu, wie aus seiner Hand Flammen loderten.
    Der Seelenfresser sah ihn ungläubig an, dann brüllte er und im nächsten Augenblick zerstoben tausende Funken in alle Richtungen.
    Doch dann beobachtete ich etwas, was ich noch bei keinem vernichtetem Seelenfresser gesehen hatte. Eine weiße Lichtkugel schwebte regungslos im Raum, dort, wo eben noch diese widerliche Kreatur gestanden hatte. Plötzlich setzte sie sich in Bewegung und flog genau auf Matt zu.
    Sie durchdrang den bläulichen Schild und prallte gegen seinen Oberkörper. Anschließend löste sie sich auf und Matt schien für den Bruchteil einer Sekunde weiß aufzuleuchten.
    Matt selbst schien genauso verblüfft wie ich und untersuchte hektisch seinen Brustkorb. Doch anscheinend war er nicht verletzt.
    »Was haben sie mit ihm gemacht?«, wollte ich wissen. Dr. Conner sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ihm den fehlenden Teil seiner Seele zurückgegeben«, erklärte er, als hätte mir dies klar sein müssen. Jetzt sah ich ihn verwirrt an. Weshalb sollte er so etwas tun? Matt hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefangen und sagte jetzt mit eiskalter Stimme: »Ich weiß nicht, was deine Beweggründe sind, aber du wirst mich niemals auf deine Seite ziehen.« George kicherte und schüttelte belustigt den Kopf.
    »Mein lieber Junge, das weiß ich doch und aus diesem Grund habe ich dir den fehlenden Teil deiner Seele auch nicht zurückgegeben«, gluckste er. Auf Matts Stirn bildeten sich tiefe Furchen.
    »Warum dann?«, wollte er wissen. Mit einem Mal war das Lächeln aus Dr. Conners Gesicht wie weggewischt und er funkelte seinen Neffen feindselig an.
    »Warum ich es getan habe? Weil ich es leid bin, dass meine Männer hier unfähig sind, dich endlich zur Strecke zu bringen. Ich selbst konnte nicht eingreifen, weil deine Seele nicht mehr komplett war und es mir somit nicht möglich war, dich im realen Leben zu töten, aber das hat sich nun ja geändert«, erklärte er zufrieden. »Sobald ich wieder zurück im Krankenhaus bin, werde ich dafür sorgen, dass du ein für alle Mal von der Bildfläche verschwindest«, gab er zu.
    »Sie werden Matt töten?«, schrie ich entsetzt.
    »Schlaues Mädchen«, entgegnete Dr. Conner ironisch.
    »Und was haben sie mit mir vor?« Er taxierte mich eine lange Zeit.
    »Ich denke, das Problem wird sich in wenigen Stunden von selbst erledigt haben«, kicherte er. Er wusste also von meiner Vergiftung. Natürlich musste er nichts anderes tun, als abzuwarten, bis ich letztendlich sterben würde. Warum sich die Finger selbst schmutzig machen, wenn es doch so wesentlich einfacher war?
    »Ich werde dich umbringen, du Bastard«, schrie Matt und berührte dabei wieder den Schutzschild. Er schrie auf und rieb sich die Schulter. Ich konnte erkennen, dass an der Stelle, wo er gegen die blaue Wand gestoßen war, sein Pullover geschmolzen war. Ich sah die verbrannte Haut und hatte plötzlich furchtbare Angst um ihn. Mein rechter Unterarm juckte plötzlich furchtbar.
    »Da muss ich dich leider enttäuschen, lieber Neffe. Wenn ich all diese
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