Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger
Autoren: Petra Roeder
Vom Netzwerk:
entkam und sich auf uns stürzen würde.
    Needle hatte sich hinter einen Baum, ein paar Meter von uns entfernt, in Deckung gebracht, während wir uns zusammen hinter einem dicken Baumstamm versteckten. Die Feuerwölfe lagen im ganzen Areal verteilt flach auf dem Boden und warteten nur auf ein Zeichen von uns, um anzugreifen.
    »Bist du so weit?«, flüsterte Matt fragend. Ich nickte und mein Griff um die Haarspraydose verstärkte sich. Er hob die Hand und alle Tiere blickten ihn erwartungsvoll an. Als er sie fallen ließ, als ob er das Startzeichen für ein Rennen geben würde, sprangen die Wölfe auf und rannten los. Noch hatten sie ihre ganz normale Gestalt, um nicht zu früh erkannt zu werden und den Seelenfressern somit vielleicht die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Erst, kurz bevor sie die Kreaturen erreicht hatten, begannen die Flammen um sie herum zu züngeln.
    Als unsere Gegner mit schreckgeweiteten Augen erkannten, was da auf sie zuschoss, war es schon zu spät. Die Wölfe rasten auf sie zu, stießen sich einige Meter vor den Seelenfressern kraftvoll in die Luft und prallten wie mächtige, lodernde Feuerbälle auf ihre Opfer. Das Geschrei und Kreischen war unbeschreiblich. Fasziniert sah ich zu, wie ein Seelenfresser nach dem anderen explodierte und viele kleine orange Funken durch die Nacht stoben, wie bei einem kunstvollen Feuerwerk. Danach war es totenstill.
    »Das habt ihr klasse gemacht«, lobte Matt die Wölfe und streichelte jedem Tier über den Rücken, das er mit seiner Hand erreichen konnte. Zufrieden schlossen einige von ihnen die Augen und pressten während der Berührung ihre Köpfe fest gegen seine Hand.
    »Wir sollten weiter«, schlug Needle vor und deutete zum Waldrand. »Keine Ahnung, wie weit man den Lärm gehört hat, aber ich möchte die Wiese überquert haben, bevor noch mehr Seelenfresser auftauchen. Auf der freien Fläche habt ihr beiden keinerlei Schutz.« Ich folgte seinem Fingerzeig mit den Augen und musste ihm unweigerlich recht geben. Hinter dem Wald war ein großes Areal zu erkennen, das ausschließlich aus einer Wiese bestand. Kein einziger Baum oder Busch war zu sehen. Ich kniff die Augen zusammen und konzentrierte mich auf den Abschnitt hinter der Ebene. Soviel ich erkennen konnte, begann dort wieder ein Wald, was von Vorteil war, denn dieser würde uns Sichtschutz bieten. Doch um ihn zu erreichen, mussten wir erst ein ungefähr 300 Meter langes Stück Wiese überqueren.
    »Fertig?«, fragte Matt und sah dabei mich und Needle abwechselnd an. Ich überprüfte kurz noch einmal die Spraydose in meiner Hand, dann nickte ich, genau wie der Kobold.
    Wir rannten so schnell uns unsere Beine tragen konnten. So frei und ungeschützt zu sein, behagte mir gar nicht. Um uns herum liefen die Wölfe, jetzt wieder in ihrer normalen Gestalt. Mit meinem Flammenwerfer hätte ich mich um einiges sicherer gefühlt, aber mit einem solchen Monstrum hätte ich locker die dreifache Zeit benötigt, um die Wiese zu überqueren.
    Wir hatten es fast geschafft und vor uns lagen nur noch ungefähr 50 Meter, bis wir die ersten Bäume erreichen würden, als alle Wölfe gleichzeitig in Flammen aufgingen und ich die Gestalten am Waldrand sah. Ich keuchte erschrocken auf, so viele waren es.
    Ich erkannte Unmengen von Seelenfressern aber auch zahlreiche andere Wesen, die ich nicht benennen konnte, weil ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Verunsichert warf ich einen raschen Blick zu Matt, der genauso überrascht und entsetzt schien, wie ich. Doch keiner von uns blieb stehen. Die Feuerwölfe preschten wie Raketen nach vorn und erreichten den Waldrand lange vor uns. Sie stürzten sich zuerst auf die Seelenfresser, die nicht den Hauch einer Chance gegen sie hatten.
    Währenddessen sah ich seltsame schwarze Wesen aus dem Wald treten, die geradewegs auf Matt und mich zukamen. Wir blieben beide gleichzeitig stehen und ich trat ein Stück näher zu ihm.
    »Was sind das für Dinger und wie kann man sie ausschalten?«, fragte ich ohne den Blick von den schwarzen Wesen abzuwenden. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass lange spitze Hörner aus ihren Köpfen ragten. Es sah jedoch nicht furchteinflößend, sondern eher lächerlich aus.
    »Das sind Chuckler, nimm dich vor ihnen in acht. Ihre Hörner sind giftig. Wenn du damit in Berührung kommst, tritt sofort eine Lähmung ein und kurz darauf bist du tot. Feuer kann sie nicht töten, aber es setzt sie für einige Zeit außer Gefecht«, erklärte er außer Atem. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher