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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger
Autoren: Petra Roeder
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wieder aufs Bett. Ich setzte mich und sah ihn verwirrt an. Wieso war ich alleine zurückgekehrt und wo waren die anderen?
    »Alles ist in Ordnung. Da unser Plan anscheinend funktioniert hat, müsste deine Schwester, sowie Matt auch aufgewacht sein. Nur sind sie eben nicht hier, sondern an dem Ort, wo sie sich die ganze Zeit über aufgehalten haben«, erklärte er. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um Mr. Wangs Worten einen Sinn zu geben.
    »Plan? Welcher Plan?«, stammelte ich verständnislos. Lee tauschte mit seinem Bruder Bruce einen vielsagenden Blick. Die beiden jungen grinsten über das ganze Gesicht.
    »Onkel Wang hatte die Idee«, stellte Lee fest und sah seinen Onkel bewundernd an.
    »Welche Idee und weshalb wurde George vernichtet, als ich meine Träne verbrannt habe?«, wollte ich wissen. Ich verstand nämlich noch immer nicht, warum das funktioniert hatte. Jetzt sprach Bruce.
    »Nachdem wir deine Nachricht erhalten hatten, zerbrachen wir uns den Kopf, wie wir eingreifen könnten, um euch zu helfen. Onkel Wang hatte schließlich die rettende Idee«, erzählte er. Lee nickte zustimmend.
    »Wir haben dir deine Träne des Drachen abgenommen und sind damit ins Mount Sinai Hospital gefahren und haben es geschafft, unbemerkt bis zu Dr. Conners Zimmer vorzudringen«, informierte er mich stolz.
    »Und dann?«
    »Wir sind rein und da haben wir ihn liegen sehen. Uns war sofort klar, dass er in der Traumwelt war. Onkel Wang hat ihm seine Kette abgenommen und stattdessen deine um den Hals gelegt, dann haben wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Dort haben wir seine Träne des Drachen dir umgelegt und dir eine Nachricht geschrieben, dass du sie vernichten sollst.«
    Ich starrte jeden Einzelnen von ihnen mehrere Sekunden lang fassungslos an. Sie hatten es tatsächlich geschafft, George seinen Anhänger unbemerkt abzunehmen und diesen mit meinem zu vertauschen. Ein breites Grinsen legte sich auf mein Gesicht. Ich sprang auf und riss die Drei in eine große Umarmung.
     
    Meine Lungen brannten bereits, aber ich konnte nicht aufhören zu rennen. Noch ein paar Blocks, dann war ich am Krankenhaus, in dem Emma lag. Als ich es erreicht hatte, stürmte ich mit letzter Kraft die Treppen nach oben und quetschte mich in einen fast vollen Aufzug. Ich japste und rang röchelnd nach Atem. Die anderen Personen im Fahrstuhl beäugten mich besorgt.
    »Geht es ihnen nicht gut?«, fragte ein älterer Mann.
    »Mir ging es nie besser«, keuchte ich und presste mir die Faust in die Seite. Es machte " Bing " und die Tür schob sich auf. Ein Blick auf die Anzeige verriet mir, dass ich hier richtig war. Ich holte noch einmal tief Luft und spurtete auf den Gang. Vor Emmas Zimmer machte ich mit quietschenden Sohlen halt.
    Zuerst fiel mein Blick auf meine Eltern, die mich freudestrahlend anlächelten, danach erkannte ich Emma, die aufrecht in ihrem Bett saß und mich mit rosigen Wangen angrinste. Ich stürmte zu ihr und riss sie an mich.
    »Oh Gott, ich bin so froh, dass du wieder wach bist«, schluchzte ich in ihr Haar.
    »Ich auch«, antwortete sie mit dünner Stimme und strich mir leicht über den Rücken. Plötzlich drückte sie mich von sich fort und sah mich stirnrunzelnd an.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Wie geht es deinem Freund? Matt heißt er doch, oder?«, wollte sie wissen.
    »Wer ist Matt?«, erkundigte sich mein Vater neugierig, doch ich antwortete nicht.
    »Ich war noch nicht bei ihm, weil ich erst zu dir wollte«, gab ich zu. Emma sah mich kopfschüttelnd an.
    »Dann wird es aber Zeit. Los verschwinde, wir haben später noch Zeit uns zu unterhalten«, befahl sie. Ich überlegte kurz und sah in die fragenden Gesichter meiner Eltern. Schließlich wandte ich mich wieder zu Emma, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und murmelte:
    »Danke.«

»Geht das nicht etwas schneller?«, pflaumte ich den Taxifahrer zum dritten Mal an. Er warf mir im Rückspiegel einen düsteren Blick zu und deutete mit den Händen fuchtelnd auf die Straße vor sich.
    »Was solle machen? Viele Verkehr. Kanne nicht zaubern«, versuchte er zu erklären. Ich sah auf die Straße hinaus. Vor uns staute sich der Verkehr und es würde sicher noch eine Ewigkeit dauern, bis wir in diesem Gefährt beim Mount Sinai Hospital ankamen. Ich zog einen Geldschein aus meiner Jeans und warf diesen in den Schoß des Fahrers.
    »Stimmt so. Von hier aus komme ich zu Fuß schneller an«, erklärte ich und sprang aus dem Taxi. Anschließend rannte ich los.
     
    »Wo finde
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