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Totsein verjaehrt nicht

Titel: Totsein verjaehrt nicht
Autoren: Friedrich Ani
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wir wieder zusammen sind, die Mama und der Papa und ich. Und so ist das gewesen, stimmts, Herr Fischer?«
    »Ja«, sagte er. »Ja. Ja.« Und weil er nicht still und verzweifelt sein wollte, sagte er: »Monk ist eine Figur aus dem Fernsehen, und den haben Sie sich gern angeschaut.«
    »Den Monk, ja. Der ist komisch, den versteh ich. Mit der Scarlett hab ich aber nicht oft ferngeschaut. Wir haben meistens Playstation gespielt. Obwohl die Graphik schon Scheiße gewesen ist. Entschuldigung, ist das schlimm, dass ich das gesagt hab? Ist das schlimm, Herr Fischer?«
    »Nein«, sagte Fischer. »Das ist überhaupt nicht schlimm.«
    »Vielleicht kommt die Scarlett ja heut«, sagte Jockel. »Weil ich extrig den Schokoladenkuchen gemacht hab.«
    »Aber ich habe Ihnen doch gesagt, dass die Scarlett nicht mehr lebt«, sagte Fischer.
    Jockel klopfte mit dem Finger auf die Schachtel und lächelte. »Weiß ich schon, jemand ist schuld an ihrem Totsein für immer und ewig. Ich deck trotzdem für die Scarlett den Tisch mit, da ist genug Kuchen da, der langt locker für uns alle.«
     
    Sie stand neben dem Rollstuhl.
    »Schau, wie ich schon alleine stehen kann«, sagte Ann-Kristin.
    »Und gehen kannst du auch«, sagte Fischer an der Tür.
    »Nein.«
    »Doch«, sagte er. »Komm zu mir. Komm.«
    »Nein.«
    »Komm.«
    Sie schaute ihn lange an. Dann machte sie den ersten Schritt.
     
     
     
    Ring them bells, for the time that flies
    For the child that cries
    When innocence dies.
     
    Bob Dylan, Ring Them Bells
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