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Totentrickser: Roman (German Edition)

Totentrickser: Roman (German Edition)

Titel: Totentrickser: Roman (German Edition)
Autoren: Jan Oldenburg
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Heldengruppe niedergehen ließ.
    »Üäh«, machte Falfnin angeekelt und wischte sich den Drull-Sabber aus dem Gesicht. »Das ist ja schlimmer als damals, als wir Seuchenwürmer in der Kanalisation von Burn gejagt haben.«
    »Aber nicht so schlimm wie die hygienischen Verhältnisse auf der Toilette von Hermschloks Taverne«, gab Selphyne zu bedenken.
    »Da muss ich dir recht geben«, nickte Falfnin und schüttelte sich, von grausigen Erinnerungen heimgesucht.
    »Na los, greif an!«, rief Brom, während er vor dem Monster auf und ab spazierte. »Hier bin ich! Worauf wartest du? Jetzt komm schon, du vergammelter Riesenklops von einem …«
    Der Drull, der den Bewegungen Broms mit seinen sieben tief liegenden Augen gefolgt war, hatte ihn plötzlich gepackt und quer durch die Halle in ein Bücherregal geworfen, das über dem Zwerg zusammenbrach und ihn unter mehreren hundert Kilo Nekromantenlektüre begrub.
    »Das ist alles, was du drauf hast?«, hustete Brom, nachdem er sich aus den staubigen Büchern hervorgewühlt hatte. »Da haut meine Oma ja härter zu!« [ Eine durchaus glaubwürdige Aussage. Traditionelle Zwergen-Großmütter sind dafür bekannt, einen ordentlichen Schlag am Leibe zu haben, was einer der Gründe dafür ist, dass Zwergenkrieger erstens ziemlich harte Burschen sind und zweitens – als Spätfolge traumatischer Kindheitserlebnisse – nach ein paar Bieren scheinbar grundlos in Tränen ausbrechen können. ]
    Jetzt wandte sich der Leichendrull Falfnin zu und versuchte ihn mit einem frontalen Sturmangriff zu überrennen, doch der Meisterdieb wich mit einem blitzschnellen Manöver aus und warf dabei einen seiner Wurfdolche, der jedoch ohne größere Wirkung in das bleiche untote Fleisch des Drulls eindrang wie in einen Wackelpudding des Verderbens.
    »Zur Seite!«, rief Selphyne. »Ich versuch ihn mit einer Eislanze zu frosten!«
    Ein knisternder Eisstrahl schoss aus ihren Händen und traf auf den Leichendrull, der sich unter dem Zauber hin und her wand und gurgelnde Geräusche von sich gab, als kitzle ihn etwas.
    »Täusch ich mich, oder lacht er?«, fragte Falfnin, die Augenbrauen hebend.
    »Ja, natürlich!« Selphyne brach den Zauber ab und schnippte mit den Fingern. »Ich bin ein Trottel! Leichendrulle sind doch gegen Frostzauber immun!«
    Der Drull schüttelte sich und schnaubte. Wie ein Bulle, der Anlauf nimmt, scharrte er mit den Füßen und senkte den Kopf, bereit, sich auf die Magierin zu stürzen.
    »Oh, oh.«
    Im letzten Moment sprach sie ihren Teleportationszauber, verschwand und tauchte mit einem Lichtblitz einige Meter entfernt wieder auf, während der Drull durch die nächste Mauer preschte.
    »Das war knapp«, bemerkte die Gnomenmagierin und fuhr sich durchs Haar. »Ein weiterer Grund, die Theorie der Praxis vorzuziehen. Da wirkt sich so ein kleiner Fehler wenigstens nicht gleich tödlich aus.«
    »Ich nehme an, Riesenleichendrulle sind auch gegen Gift resistent?«, fragte Falfnin. Beiläufig warf er einen Dolch in die Luft, von dessen Klinge eine grünliche Flüssigkeit tropfte.
    »Den Tod kann man nicht vergiften«, erklärte Selphyne.
    »Wenn er tot ist, können wir ihn auch noch mal töten«, behauptete Brom mit der für ihn typischen Geradeaus-Logik, die sich nicht mit unnötigen Kompliziertheiten aufhielt. »Bolgur: Gefechtsformation Nr. 2a.«
    »2a?«, wiederholte der Oger, indem er den Finger nachdenklich an die Lippen legte. »Der Turm des Schreckens ?«
    »Genau«, grinste Brom. »Der Turm des Schreckens .«
    »Gut so, lenk ihn weiter ab, Falfnin! Bolgur, bring mich näher ran!«, kommandierte Brom.
    Er hockte auf den Schultern des Ogers und winkte mit seiner Streitaxt.
    »Okay, noch ein bisschen näher jetzt!«
    Selphyne hielt sich die Hand vor die Augen.
    »Ich kann das nicht mitansehen …«
    »Pass auf seinen Schweif auf!«, rief Brom.
    »Schweif?«, fragte Falfnin. »Ich sehe keinen Schwei…«
    Gerade noch rechtzeitig schalteten sich seine Diebesreflexe ein und ließen ihn den Kopf einziehen, bevor er ihm von dem vorschnellenden Knochenschweif abrasiert werden konnte.
    »Wouh!«, keuchte er. »Danke für die Warnung! Das war … Achtung, Säureattacke!«
    Blubbernde Geräusche kamen aus dem Innern des Drulls, er verdrehte die Augen und spie einen Schwall fäulnisgrüner Säure aus.
    »Ekelhaft!«, rief Falfnin, der sich mit einem flinken Salto in Sicherheit gebracht hatte. »Zum Glück hab ich heute noch nichts gegessen!«
    »Trotzdem führen die sanitären Anlagen
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