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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal
Autoren: Dietmar Lykk
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»verkleidet«. Zu Malbeks Überraschung fühlte es sich gut an. Besser als das Singledasein. Auch wenn Tanja Polizistin war.
    Als »Mutter und Töchter« frierend aus dem Wasser kamen, griffen sie sich die Handtücher und rubbelten sich trocken. Tanja lächelte Malbek zu. Er blinzelte, weil die Sonne ihn blendete.
    Â»Papa, hast du wieder geschlafen?«, fragte Sophie.
    Â»Ich hab nur ein bisschen geträumt.«
    ENDE

Dank an
    Karin und Jürgen Chinnow, Peter Dittmer (wir-in-laboe.de), Verena Schäfer, Rita und Chinmaya Sedat, Janina Püschel (Vogelwarte Helgoland), Olaf Geitar (Leiter der Beringungszentrale am Institut für Vogelforschung, Wilhelmshaven), Thomas Lüth, Familie Jasch, Morten, Ronja.
    Und meiner Muse für die Idee, ein winziges Bröckchen herbe Schokolade in meinem frisch zubereiteten Earl Grey aufzulösen.
    Wer mehr über Malbeks unschuldig verbüßte Haft und Lüthjes Rolle bei der Suche nach dem wahren Täter erfahren möchte, sollte meinen Küstenkrimi »Totenschlüssel« lesen, der ebenfalls im Emons Verlag erschienen ist.

Dietmar Lykk
    TOTENSCHLEUSE
    Küsten Krimi
    ISBN 978-86358-155-8

Leseprobe zu Dietmar Lykk,
TOTENSCHLEUSE
:
    1.
    Eine tückische Nebeldecke waberte
über dem Nord-Ostsee-Kanal. Für Augenblicke stocherte die Morgensonne mit
fahlem Licht über dem Wasser, im nächsten Moment war Kanalfischer Höger froh,
dass er den Bug seines Bootes noch sehen konnte.
    Ein Containerfrachter ragte durch Lücken im
Nebel für Sekunden auf, eine graue haushohe Wand, wie eine dunkle Warnung. Im
wabernden Nebel schien es, als dampften die vorbeiziehenden Schiffsleiber wie
wütende Ungeheuer. Von hinten näherte sich das nächste Schiff, die Bugwelle
schwermütig rauschend, die Maschine im Heck mahlte rasselnd, während Högers
Außenbordmotor frech knatterte, wie ein kleiner Junge, der im Dunkeln pfeift,
um sich Mut zu machen.
    Die Schiffe fuhren fast immer in Konvois
von drei oder vier, je nach Größe. Das war ungefähr eine
Schleusenkammerfüllung. Dann war fünfundvierzig Minuten Ruhe, bis die nächste
Schleusenfüllung ihre Fahrt durch den Kanal antrat, nach Westen zur Schleuse
Brunsbüttel oder nach Osten zur Schleuse Holtenau.
    In Fahrtrichtung hatte er jetzt zwischen
zehn und fünfzig Meter Sicht. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Schiff
durch Ruderschaden in die Kanalböschung fuhr. Die Bugwellen des Frachters neben
ihm liefen quer zu seinem Kurs. Höger packte die Ruderpinne des Motors fester.
Er beruhigte sich damit, dass er den kürzeren Bremsweg hatte und wendiger war.
    Er brauchte keine Markierungsboje, um seine
Netze und Reusen zu finden. Er stoppte den Motor und ließ das Boot auslaufen,
bis es genau an der richtigen Stelle stand. Der Fang war heute mager, gerade
eine halbe Kiste Brassen und Zander.
    Die Reusen eine Seemeile weiter westwärts
waren voll wie immer. Nicht von Speisefischen. Sondern von Wollhandkrabben. Als
er zugreifen wollte, um die Reuse an Bord zu ziehen, fiel sein Blick auf ein
Gewusel von Krabben in der Nähe des Ufers. Eine Reuse hatte er an dieser Stelle
nicht gelegt. Dort stand zu viel Reet, das sich mit den Netzen verhaken konnte.
Irgendetwas lag dicht unter der Wasseroberfläche, darauf krabbelten die Tiere
herum. Er konnte hören, wie unzählige Wollhandkrabben aufgeregt mit den Scheren
schnippten, die er trotz dicker Gummihandschuhe oft genug schmerzhaft hatte
spüren müssen. Wollhandkrabben fraßen alles.
    Höger ruderte sich mit dem Hilfspaddel
näher an das Fressgelage. Die Tiere schienen außer sich zu sein, das Wasser
schäumte. Ein Gewimmel wie von den Larven im vergessenen Camembert unter der
Hollywoodschaukel im Garten im vorigen Sommer.
    Wahrscheinlich war ein krankes Schaf in den
Kanal gefallen und ertrunken. Vor über hundert Jahren soll ein Schweinswal es
mal durch die Brunsbütteler Schleusen in den Kanal geschafft haben. Der war
dann hier irgendwo verreckt.
    Er schlug mit dem Hilfspaddel auf die
Krabben, aber die Tiere waren wie besessen. Sie »enterten« das Paddel und
krabbelten auf Höger zu. Er schrie auf und warf das Paddel ins Wasser. In
diesem Moment hob sich zwischen dem Gekrabbel etwas über die Wasserlinie. Es
roch säuerlich. Ein paar Sekunden dauerte es, bis sein Verstand begriff, was er
sah.
    Unter den schnappenden Zangen der Tiere sah
er das Gesicht einer
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