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Totenmal

Totenmal

Titel: Totenmal
Autoren: Dietmar Lykk
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erschrocken über das,
was sie eben gesagt hat. Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Für einen Moment
schien es, als ob sie sich erbrechen müsste.
    Malbek atmete tief durch. »Welche
Handynummer hatte er?«, fragte er.
    Harder sah seinen Chef genervt an. Lass sie
jetzt in Ruhe, hieß das, es reicht doch, und die Handynummer kriegen wir auch
so schnell raus. Malbek ignorierte Harders Blick.
    Â»Ich weiß das nicht aus dem Kopf. Müsste in
meinem Handy stehen, das liegt hier irgendwo.« Sie fuchtelte mit der Hand
herum.
    Â»Wir wissen, dass Ihr Freund mit dem Taxi
hierhergefahren ist. Vorher hat er telefoniert. Mit Ihnen?«
    Â»Nein. Außerdem war ich nicht hier, das hab
ich Ihnen doch gesagt.«
    Â»Wie lange kannten Sie sich?«
    Â»Eineinhalb Jahre. Ungefähr. Viel zu lange.
Ich kann jetzt wirklich nicht mehr, gehen Sie endlich!« Sie stand unsicher auf.
Harder sprang auf, fasste sie am Arm. »Nein danke. Es geht schon.«
    Â»Schön. Da haben wir ja Glück gehabt«,
sagte Malbek und stand ebenfalls auf. »Es spricht vieles dafür, dass es sich um
Ihren Freund handelt, aber um absolute Sicherheit zu haben, müssen wir Sie
bitten, ihn zu identifizieren. Ziehen Sie sich etwas über, es ist ziemlich
frisch draußen.«
    Â»Nein, nein, das kann ich nicht, ich habe
alles gesagt, was ich weiß. Wie sieht er denn aus, ich meine, doch nicht so,
wie ich ihn kannte!« Sie schluchzte auf. »Ich kann Ihnen nicht helfen, glauben
Sie mir doch …« Sie ließ sich weinend auf das Sofa fallen.
    Harder machte eine unauffällige
Kopfbewegung, die Malbek sagte: Was soll das? Das steht die nicht durch, und es
ist gar nicht nötig.
    Er hatte irgendwie recht. In Peters’
Seesack befand sich ein Schreiben von der Seefahrtschule in Rostock über seine
nächsten Unterrichtseinheiten. Außerdem könnte jemand von der Reederei oder dem
Schiff ihn identifizieren.
    Â»Frau Schneider, ich muss darauf bestehen«,
sagte Malbek ungerührt. »Wenn Sie sich zu schlecht fühlen, werde ich einen Arzt
rufen.«
    Â»Nein, das ist nicht nötig!« Sie sah Malbek
erschrocken an. »Ich geh nur ins Bad und mach mich etwas frisch. Dann wird es
schon gehen.«
    Als Dörte Schneider im Bad verschwunden
war, drückte Malbek Harder die Autoschlüssel in die Hand und sagte mit
gedämpfter Stimme: »Ich rufe mir ein Taxi und mache der Reederei meine
Aufwartung. Sie beordern in meinem Auftrag eine Kollegin zur Gerichtsmedizin,
die Frau Schneider bei der Identifizierung betreut, und fahren in einfühlsamem
Fahrstil mit ihr dorthin. Plaudern Sie mit ihr, beleuchten Sie alle Fenster
ihres Herzens. Sie haben doch welche, oder?«
    Â»Aber …«
    Â»Es sollte Ihnen nicht schwerfallen, eine
einfühlsame Kollegin zu finden. Vielleicht wär das was für unsere Neue aus
Schleswig, Kommissarin Hoyer.«
    Als sie die Treppe hinuntergingen, öffnete
sich die gegenüberliegende Wohnungstür, sie drehten sich um, und eine junge
Frau mit blauem Auge sah sie abschätzend vom Treppenabsatz an.
    Â»Von wegen Presse! Das sind die Bullen! Die
Schneider hat doch wieder gesponnen!«, rief sie laut in ihre Wohnung.
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