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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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Levin und dann wieder Rita Murenius zu.
    »Greger Minos? Hatte er jemanden vergewaltigt?«
    »Das müsste euch doch klar sein! Wer hätte es sonst sein sollen? Alle wussten, dass er ein Schwein war. Er hat nur bekommen, was er verdient!«
    »Meinst du die Vergewaltigungen hier an Bord?«
    Sie riss die Augen mit fragender Miene auf.
    »Ja, natürlich«, erwiderte sie und schluckte. Sie tastete nach dem Paket, nahm es in die Hand und betrachtete es schweigend.
    Holtz wagte es nicht, sich zu bewegen. Levin stand angespannt hinter ihm. Nur die Schiffsmaschinen waren zu hören. Man konnte die Vibrationen durch den Fußboden spüren.
    Wie eine Schlafwandlerin reichte Rita Murenius Holtz das Paket.
    »Warte.« Er sah sich in der Kabine um. Eine Zeitschrift musste genügen, eine Illustrierte aus Hochglanzpapier. Er schlug die Zeitschrift auf und hielt sie ihr hin.
    »Leg es hier rein.«
    Er fasste das Segeltuch mit zwei spitzen Fingern und zog es beiseite. Die Waffe lag vor ihnen. Von Levin war ein tiefer Seufzer zu hören.
    »Ist das die Waffe, mit der Greger Minos getötet wurde?«, fragte Holtz.
    Rita Murenius nickte.
    »Nur zu Ihrer Information. Sie haben den Falschen bestraft«, sagte Levin.
    »Bestraft? Ich verstehe nicht ganz.«
    Holtz schlug die Zeitschrift zu, reichte sie Levin und stand vom Fußboden auf. Er verzog das Gesicht und streckte das Bein aus. Das Knie würde vermutlich nie verheilen.
    »Sie kommen besser mit. Ich nehme Sie wegen des Verdachts der Beteiligung am Mord an Greger Minos fest«, sagte Levin.
    Rita Murenius sah aufrichtig erstaunt aus.
    »Ich soll was? Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.«
    Holtz zögerte. Da war etwas in ihrer Stimme. Er holte ihr im Badezimmer ein Glas Wasser und riss ein großes Stück Toilettenpapier ab und reichte es ihr. Sie trocknete sich die Augen und trank. Holtz kämpfte mit seinen Gefühlen.
    »Ich glaube, es ist Zeit«, sagte Levin.
    »Warte einen Augenblick«, sagte Holtz.
    »Hör schon auf. Komm, wir gehen.«
    »Warte, habe ich gesagt.«
    Holtz gelang es, etwas von seinem verlorenen Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Er wandte sich wieder an Rita Murenius.
    »Erzähl von Anfang an«, sagte er.
    Sie erzählte schluchzend und unzusammenhängend. Die Vergewaltigungen hatten natürlich für Unruhe auf der MS Vega gesorgt, obwohl die Opfer nie Besatzungsmitglieder, sondern immer Passagiere gewesen waren, waren alle immer misstrauischer geworden. Trotz zusätzlicher Sicherheitskräfte und Ermahnungen an die weiblichen Passagiere, auf der Hut zu sein und nie Unbekannte in die Kabine mitzunehmen, hörten die Vergewaltigungen nicht auf. Die Polizei beteuerte, ihr Möglichstes zu tun, aber niemand glaubte daran.
    Eines Abends klopfte Mercedes Nunes an Ritas Tür. Sie kannte die Putzfrau eigentlich nicht, da diese nicht sonderlich gesellig war, obwohl sie an Bord wohnte. Das war zwar merkwürdig, aber es gab keine Vorschriften, die verboten, dass das Personal an Bord des Schiffes wohnte, solange es Platz gab. Mercedes Nunes begnügte sich mit der allerkleinsten Kabine, die sonst niemand haben wollte. Die Vergewaltigungen riefen bei der Reinemachefrau schreckliche Erinnerungen wach, und Rita Murenius wurde ihre Vertraute. Im Nachhinein wurde ihr klar, dass Mercedes in jungen Jahren von Männern missbraucht und im Stich gelassen worden war und jetzt Angst hatte.
    »Und was hast du getan, um ihr zu helfen?«
    »Ich habe ihr einfach zugehört, aber …«
    »Aber was?«
    »Vor einigen Wochen bat sie wieder um ein Gespräch.«
    »Und?«
    »Ihre Angst ließ nicht nach. Sie wuchs und begann, ihr Leben zu dominieren. Sie hat es nicht so ausgedrückt, aber ich habe sie trotzdem verstanden. Ich beschloss, ihr zu helfen. Jetzt sehe ich ein, dass ich das nicht hätte tun dürfen.«
    »Wie hast du ihr geholfen?«
    »Ich fragte Gert, ob er eine Idee hätte.«
    »Das ist, als würde man den Wolf bitten, das Lamm zu beschützen«, murmelte Levin, die schweigend am Computer gesessen und sich Notizen gemacht hatte, nachdem Holtz die Vernehmung übernommen hatte.
    »Und hatte er eine?«
    »Er besorgte ihr eine Waffe. Zum Selbstschutz.«
    »Was hielt Mercedes Nunes davon?«
    »Sie weigerte sich erst, sie anzunehmen, ich versteckte sie daraufhin unter meiner Koje. Aber dann überlegte sie es sich anders und holte sie bei mir ab.«
    »Wann war das?«
    »An dem Tag, an dem er starb.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja. Als sich all diese Dinge ereigneten, habe ich rasch meine Schlüsse gezogen und
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