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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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Regel kein Zufall war.
    Es bebte erneut, und Holtz erkannte, dass dies nicht an den sich verselbständigenden Reaktionen seines Körpers lag, sondern an den Bewegungen des Schiffes.
    Die Badezimmertür ging auf, und Rita Murenius erschien mit erstaunter Miene.
    »Was ist los?«, fragte Levin.
    »Die Maschine stoppt, und das Schiff dreht hart an«, sagte Rita Murenius.
    »Ist das ungewöhnlich?«
    »Ja. Zumindest hier draußen.«
    »Kommt«, sagte Holtz, und die drei sprinteten los.
    Kapitän Svanberg stand am Ruder und spähte über die unruhigen Wogen, die den Rumpf trafen, erst von der Seite, dann schräg von achtern. Er bediente das Ruder mit ausholenden Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung, um das Schiff wieder auszurichten.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte Ulf Holtz, als er die Kommandobrücke erreichte.
    »Eines der Rettungsboote ist weg. Wir müssen beidrehen«, sagte Svanberg.
    »Weg?«
    »Einer der Matrosen hat es gerade entdeckt. Jemand hat es herabgelassen. Die Plombierung ist verschwunden.«
    »Mercedes«, rief Rita Murenius. Alle drehten sich zu ihr um, aber sie eilte bereits die Treppe hinunter.
    Holtz rannte ihr nach, aber sein lädiertes Knie behinderte ihn. Pia Levin drängte sich auf der Treppe an ihm vorbei und verschwand außer Sicht.
    »Warte!«
    Es fühlte sich an, als stächen Messer in sein Knie, aber er eilte trotzdem weiter. Er versuchte, sich daran zu erinnern, wie man am schnellsten zu Mercedes Nunes’ Kabine kam, da er annahm, dass Rita und Levin auf dem Weg dorthin waren. Gerade eben war er ja selbst noch dort unten gewesen und hatte nach ihr gesucht. Es war sehr weit unten, das wusste er. Aber in welchem Teil des Schiffes? Am Bug oder achtern?
    Er kam nicht voran. Sein Knie zwang ihn innezuhalten. Er konnte keinen Schritt mehr gehen. Schwer atmend lehnte er sich an die Wand. Als die schlimmsten Schmerzen nachgelassen hatten, setzte er seinen Weg mit steifen Schritten schnellstmöglich fort. Ein Mann in Kochkleidung stand ihm im Weg und sprang beiseite, als er angehinkt kam. Der Koch roch nach gebratenem Essen.
    »Haben Sie die Hausdame gesehen?«, fragte Holtz atemlos.
    Der Mann schüttelte den Kopf. Holtz ging weiter, obwohl ihm übel war und er Blut im Mund schmeckte. Plötzlich wusste er wieder, wo er sich befand. Die Personalmesse war links, und der Korridor machte eine Wende um 180 Grad. Da. Er wurde langsamer und öffnete, ohne anzuklopfen. Die Kabine war leer. Holtz trat ein. Er bewegte sich vorsichtig und sah in das winzige Bad. Die Kabine duftete frisch geputzt und sah fast unbewohnt aus. Auf dem Waschbecken lag eine Zahnbürste. Nur ein Buch auf dem Nachttisch. Ein Glas Wasser. Halbvoll. Er öffnete den Kleiderschrank. Die Kleider hingen ordentlich auf Bügeln und waren nach Farben sortiert. Das meiste waren Putzkittel, aber einige Kleider und Blusen gab es auch.
    An der Wand war mit Klebestreifen ein Foto befestigt. Eine Luftaufnahme einer Flussmündung, die sich wie eine fette Schlange durch den üppigen Dschungel schlängelte. Holtz verließ die Kabine und hinkte weiter.
    Levin stand in der Tür von Rita Murenius’ Kabine, als er dort ankam. Rita saß mit den Händen vor dem Gesicht vor ihrer Koje. Unter der Koje fehlte ein Brett, das achtlos beiseitegeworfen worden war. Neben dem Brett lag ein in ein Stück Stoff eingewickelter Gegenstand. Rita schluchzte. Holtz wollte in die Kabine gehen und sie trösten, aber Levin stand ihm im Weg.
    »Was ist los?«, fragte er, erhielt aber keine Antwort.
    Holtz schob sich an Levin vorbei und ging vor der Frau auf dem Fußboden in die Hocke.
    »Was weißt du über Mercedes?«
    »Die Kleine, die Kleine. Ich hatte ihr doch gesagt …«
    »Meinst du Mercedes? Was hast du ihr gesagt?«
    Sie sah ihn an. Ihr Gesicht war rotfleckig, die Wimperntusche war ihr über die Wangen gelaufen. Hatte er sie einmal für eine Schönheit gehalten? Es war ihm unbegreiflich. Diese schluchzende Frau, der die Schminke übers Gesicht lief. Hatte er sie begehrt? Holtz schüttelte dieses unbegreifliche Gefühl ab, packte Rita an der Schulter und rüttelte sie.
    »Was hast du ihr gesagt?«, fragte er barsch.
    Ihre Augen verengten sich.
    »Er hat es nicht anders verdient, nur dass du das weißt.«
    »Wer hat was nicht anders verdient?«
    »Dieses Schwein. Er hatte das Gefühl, ihm würden alle Frauen gehören und er könne alles mit ihnen machen. Er hat bekommen, was er verdient. Vergewaltiger haben den Tod verdient«, rief sie.
    Holtz wandte sich erst
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