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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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heißt Jon Kramer. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht.« Sie wirkte etwas betreten.
    »Gibt es irgendetwas, das Sie uns erzählen möchten?«
    »Nein. Ich … ich muss nur …«, sagte sie und nickte in Richtung der Badezimmertür.
    »Natürlich«, erwiderte Pia Levin.
    Holtz ergriff das Notebook, das Levin auf die Koje gelegt hatte, und klickte auf das Dokument des Front Office. Sie mussten weiter, mussten Mercedes Nunes ausfindig machen. Jon Kramer konnte warten.
    Das Foto von Mercedes Nunes war vor vielen Jahren aufgenommen worden. Daran, dass sie es war, konnte jedoch kein Zweifel bestehen. Sie lächelte unschuldig. Er las die Übersetzung des Fahndungstextes am Ende des Dokuments.
    »Was steht da?«, fragte Levin säuerlich.
    »Nicht viel. Sie wird des Mordes verdächtigt. Die Fahndung gilt weltweit.«
    »Wen soll sie ermordet haben?«
    »Es scheint etliche Anklagepunkte zu geben, wenn ich die Sache recht verstehe.«
    »Wie lange liegt die Sache zurück?«
    »Fünfzehn Jahre. Seither wird nach ihr gefahndet.«
    »Wie ist es ihr nur gelungen, so lange unterzutauchen?«
    »Sie hat seither keine weiteren Straftaten begangen und ist auch in keine Verkehrskontrolle geraten … Falls sie sich einer anderen Identität bedient hat, war sie vollkommen unsichtbar. Wie du weißt, sucht niemand aktiv nach Leuten, die auf der Fahndungsliste stehen.«
    Levin nickte.
    »Aber sie muss doch hier an Bord ihre DNA abgegeben haben? Die DNA vom Laken bei den Kramer-Morden muss sich doch im Register des GFFC finden. Warum haben wir dann keinen Treffer erhalten?«
    »Das ist vermutlich meine Schuld«, meinte Holtz. »Die Proben, die wir hier an Bord gesammelt haben, dienten ja nur dazu, Verdächtige auszuschließen. Ich hatte nicht darum gebeten, die Proben vorrangig zu bearbeiten. Die liegen wahrscheinlich immer noch ganz zuunterst im Probenstapel beim GFFC, und niemand hat sie angeschaut.«
    Levin seufzte laut.
    Als Teenager hatte Mercedes einen Soldaten der Regierungstruppen ermordet, las Holtz. Gemeinsam mit den Guerillas, die sich in ihrem Dorf versteckten, hatte sie ihn in den Fluss geworfen. Dafür gab es etliche Zeugen. Das Mädchen, das einen Indianernamen trug, galt als gefährlich und sollte sofort festgenommen werden. Sämtliche Dorfbewohner waren damals wegen Kollaboration mit den Guerillas verhaftet worden.
    In einem viel neueren Dokument tauchte ihre DNA auf. Zu jenem Zeitpunkt hatte das Regime die Jagd nach den Landesverrätern wiederaufgenommen und war die alten Akten durchgegangen. Es gab ein Foto eines gelben Stofffetzens, auf dem etwas mit einem roten Kreis markiert war. Zu dem Foto gab es keine Erklärung, aber Holtz vermutete, dass es sich um das Stück Stoff handelte, auf dem die DNA sichergestellt worden war. Vielleicht war es bei der Ermittlung nach dem Mord an dem Soldaten aufgefunden worden. Holtz war sich bewusst, dass die Kriminaltechnik überall genutzt wurde, auch brutale Regimes verwendeten die moderne forensische Wissenschaft bei der Jagd auf ihre Feinde.
    Das Schiff krängte, und Holtz glaubte einen Augenblick, dass er es war, der zitterte, dass sich seine Muskeln als Reaktion auf das Gelesene kontrahiert hatten. Einige Dinge waren ihm klarer geworden. Andere Fragen, die er als geklärt erachtet hatte, waren nun wieder offen.
    Der Mord an Greger Minos war gelöst, obwohl noch einige Fragen offen waren. Es gab kaum Zweifel daran, dass sich Gert Andersson dieses Mordes und einiger Vergewaltigungen schuldig gemacht hatte. Es war nur ein weiteres Verhör nötig gewesen, nachdem man ihn mit den Erkenntnissen über die Vergewaltigungen konfrontiert hatte, und er hatte diese Taten gestanden. Den Mord hatte er jedoch stur abgestritten, obwohl es überzeugende Indizien gab. Es war alles nur eine Frage der Zeit. Er war der Schuldige. Darin waren sich alle einig.
    Und nun gab es plötzlich eine Verbindung zwischen dem Mord an Bord des Schiffes und den Morden an der Familie Kramer. Nichts war mehr offensichtlich. Holtz war sich schmerzlich bewusst, dass der Zusammenhang nie deutlich geworden wäre, wenn Levin sich nicht über die Anweisung ihrer Chefin hinweggesetzt und weitergemacht hätte.
    Dass Jon Kramer mit Greger Minos zusammengearbeitet hatte, musste nichts heißen. Ebenso wenig, dass die DNA in seinem Bett eine Verbindung zwischen Jon Kramer und Mercedes Nunes bewies. Es konnte sich um Zufälle handeln. Aber alle Polizisten wussten, dass etwas, das wie ein Zufall aussah, in der
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