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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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Warum Ben Caugh gerade an einem Sonntag sterben mußte, das weiß nur der Himmel. Phil und ich wollten ein Konzert in der Carnegiehall besuchen. Die Karten hatten wir uns von einem Veranstaltungsbüro besorgen lassen, und ich stand gerade in meinem dunklen Abendzug vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer, um mir. meine Schleife zu binden, da klingelte in meinem Wohnzimmer das Telefon.
    Ich ging hinüber, hob den Hörer ab und murmelte:
    »Cotton.«
    Zu meiner Überraschung vernahm ich die Stimme unseres Chefs. Mister John D. High sagte:
    »Hallo, Jerry! Es tut mir sehr leid, daß ich Ihnen Ihren Sonntagabend verpatzen muß, aber ich brauche Sie sofort im Office. Bringen Sie Phil auch mit.«
    »Okay, Chef«, erwiderte ich und legte den Hörer auf.
    Hören Sie, wenn man sich auf einen netten Abend gefreut hat, plötzlich aber Dienst machen soll, dann sind einem einige Dinge verhagelt. Ich warf den Rock ab, band mir das Schulterhalfter mit der Dienstpistole um, zog das Jakkett wieder an und verließ in nicht sehr freundlicher Stimmung unsere Wohnung.
    Mit meinem Jaguar holte ich Phil ab. Er stand schon wartend auf dem Bürgersteig vor dem Haus, in dem er wohnte.
    Als er einsteigen wollte, drückte ich ihn mit der Hand zurück.
    »Stop, Phil! Du mußt noch einmal hinauf in deine Wohnung!«
    »Wieso? Warum denn?« fragte er verständnislos. »Wir kommen zu spät, wenn du jetzt noch ein langes Palaver machst, Jerry!«
    »Das Palaver werde nicht ich, das wird unser Chef machen. Also sei friedlich und geh noch einmal hinauf. Du mußt dir deine Kanone holen. Der Chef hat mich gerade angerufen, er braucht uns sofort im Office. Warum, weiß ich auch nicht.«
    Phil atmete deutlich hörbar aus.
    »Verdammter Dreck! Alle Jubeljahre komme ich einmal dazu, mir ein vernünftiges Jazzkonzert anzuhören. Und ausgerechnet an diesem Tag muß irgendein Idiot uns den Sonntag vermasseln! Wenn ich dem Kerl begegne, der daran schuld ist, dann kann er sich freuen!«
    Er stiefelte los. Ich brannte mir eine Zigarette an und wartete. Ich hatte noch keine zwei Züge gemacht, da stand ein riesiger Cop von der Stadtpolizei neben meinem Wagen und legte seine Pranke auf meinen linken Unterarm, den ich zum Seitenfenster hinausbaumeln ließ.
    »Was is‘n los?« fragte ich.
    »Sie dürfen hier nicht parken, das sehen Sie doch!« schnaubte der Cop.
    »Ich parke nicht, ich halte mal eben einen Augenblick lang an«, versetzte ich ärgerlich. »Mein Freund wohnt in diesem Haus. Er wird jeden Augenblick da sein, dann fahren wir ab.«
    »Trotzdem dürfen Sie hier nicht parken!« beharrte der Ordnungshüter. »Machen Sie, daß Sie wegkommen!«
    »Dasselbe wollte ich Ihnen gerade sagen!« erwiderte ich. »Mann, bringen Sie mich nicht in Rage! Ich habe keine Zeit, erst zum nächsten Parkplatz zu fahren! Ich bin Jerry Cotton, mein Freund, auf den ich warte, heißt Phil Decker. Vielleicht sagen Ihnen diese Namen etwas. Wir sind G-men vom FBI und obendrein im Einsatz! Also lassen Sie mich in Ruhe!«
    »Oh, Entschuldigung, Sir. Ich konnte ja nicht wissen, daß Sie ‘n Officer vom FBI sind. Entschuldigung!«
    Er legte die Hand grüßend an seinen Mützenschirm und tigerte rasch von dannen. Da kam auch Phil schon wieder zum Vorschein und kletterte in den Wagen.
    Unter seiner linken Achselhöhle war im Jackett eine kleine Ausbeulung sichtbar, genau wie bei mir. Dort saßen unsere verläßlichen Dienstpistolen vom FBI. Die Dinger sind wunderschön zuverlässig. Sie haben nur einen Nachteil: In der Nähe des Schlosses sind drei Buchstaben eingeprägt: FBI und die fortlaufende Herstellungsnummer. Diesen Tatbestand sollten wir noch bedauern, aber an diesem Sonntagabend konnten wir das natürlich nicht ahnen.
    ***
    Der nordamerikanischen Bundespolizei, Federal Bureau of Investigation, abgekürzt FBI, haben es die Vereinigten Staaten zu verdanken, daß jenes Bandenunwesen, das in den zwanziger und zu Beginn der dreißiger Jahre die Staaten schlimmer als eine große Seuche heimsuchte, in harten Kämpfen und zermürbender Ermittlungsarbeit zerschlagen wurde. Die Geschichte des FBI ist voller Ruhmesblätter im Kampf gegen das organisierte Verbrechertum:
    Im Juli 1934 wurde John Dillinger in Chicago auf offener Straße erschossen, als er sich mit FBI-Beamten in ein Feuergefecht einließ.
    Am 22. Oktober des gleichen Jahres starb auf einer Farm in Ohio »Pretty Boy« Floyd, weil er sich mit Waffengewalt seiner Verhaftung durch FBI-Leute widersetzte.
    Am 27. November wurde »Baby
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