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The Innovator's Dilemma

The Innovator's Dilemma

Titel: The Innovator's Dilemma
Autoren: Clayton M. Christensen
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Vorwort

    Das Thema Innovation ist wie eine Zwiebel: Hat man eine Schale des Eindringens hinter sich gebracht, stößt man auf die nächste.

    Viele Unternehmensführer sind noch mit der ersten Schale beschäftigt, nämlich die Schumpeter’sche Bedeutung von Innovation zu verinnerlichen – zu erkennen, warum das entscheidende Merkmal von wirklichen Unternehmern darin besteht, mit neuen Kombinationen von Ressourcen und Fähigkeiten im Markt Bestehendes zu verdrängen und mit größerem Kundennutzen ein gutes Geschäft zu machen.

    Die zweite Schale steht für die Herausforderung, vom Erkennen und Wollen zum Können und Tun zu gelangen. Da geht es um die Stimmigkeit zwischen Innovation und Unternehmensstrategie, um die Formulierung einer wirklichen Innovationsstrategie, darum, ein Innovationssystem zu organisieren, das wirksam Neues hervorbringt, das bei der systematischen Ideenfindung beginnt und bei einem passenden Innovationsmarketing endet.

    Ist das geschafft – und immer mehr Unternehmen sind hier auf einem guten Wege –, dann kommt die dritte Schale, bei der einem schon die Augen tränen können: Es gilt zwischen Innovation und Innovation zu unterscheiden. Und eben diese dritte Schale geht das vorliegende Buch an:

    Das eine ist die sukzessive Innovationsführerschaft mit Generationen von evolutionären Weiterentwicklungen des bisherigen Produkt- oder Dienstleistungsangebots. Und in der Tat, mit exzellentem Innovationsmanagement erzielen Unternehmen heute deutliche Wettbewerbsvorsprünge, besonders im internationalen Markt, die ihnen Wachstum und gute Margen bescheren. Und an diese Erfolge kann man sich selbstbewusst gewöhnen. Genau hier liegt die Gefahr. Der Erfolg mit exzellentem Innovationsmanagement kann nämlich den Blick für eine andere Art von Innovation verstellen: Die Rede ist von den disruptiven Innovationen, die die sequentielle Innovationslogik und die dafür geschaffenen Routinen über den Haufen werfen, weil sie eben nicht aus dem . (inzwischen etablierten) Innovationsmanagement hervorgehen.

    Das vorliegende Buch greift anschauliche Beispiele auf und analysiert, warum . „verlässlich innovative“ und damit . „verlässlich erfolgreiche“ Unternehmen disruptiv aus der Bahn geworfen werden. So etwa Digital Equipment Corp., in den 1980er Jahren äußerst erfolgreicher Pionier der Minicomputer, und doch heute ebenso vergessen wie Wang und Nixdorf. Hatte man zuvor noch die Mainframe-Hersteller IBM oder Siemens aus weiten Teilen des Marktes verdrängt, wurde man selbst Opfer der Disrup [VI] tion. Ähnlich Xerox, einst marktbeherrschend mit Kopiermaschinen, mittlerweile längst disruptiv verdrängt von Canon, Brother und anderen mit ihren multifunktionalen Tischgeräten.

    Aus der Analyse entwickeln die Autoren ein Muster des Scheiterns gerade jener innovations- und erfolgsverwöhnter Unternehmen. Damit dringen sie zur vierten Schale der Innovationszwiebel vor: Es geht ihnen darum, Bewusstsein für die Potenziale disruptiver Innovationen zu schaffen. Es geht ihnen darum, unsere Sensorik für das wirklich Neue zu schärfen, unser Denken und Handeln vor diesem Hintergrund zu reflektieren, um schließlich einen weiteren Schritt in Richtung der hohen Schule der Innovationsstrategie zu gehen.

    Zu dieser hohen Schule gehört es, unterschiedliche Typen von Innovation unterschiedlich zu nutzen: Die das laufende Geschäft erfolgreich vorantreibenden Innovationen, um immer bessere Autos, immer bessere Kraftwerke, immer bessere Laptops, immer bessere Kaufhäuser anbieten zu können. Und die das laufende Geschäft kannibalisierenden, disruptiven Innovationen, die längerfristig zweifellos die größeren Chancen bieten, die wir aber auch ganz anders . „managen“ müssen. Beispielsweise die neue Welt der e-Mobilität, der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung im Haus, der situativen ubiquitären Informations- und Kommunikationssysteme und des Cloud Computing, der virtuellen Shopping-Zentren und andere Dinge, für die uns heute oft sogar noch die Namen fehlen.

    Wie gelingt der Ritt auf disruptiven Innovationspotenzialen, ohne die Pferde des laufenden Innovationsportfolios scheu zu machen, die uns ja erst einmal weiter voranbringen müssen – besonders dann, wenn sich die eine oder andere Disruption als enttäuschend erweisen sollte?

    Aus den Erfahrungen mit disruptiven Innovationen leitet das vorliegende Buch Prinzipien ab, die bei dem Umgang mit der vierten Schale der Innovationszwiebel helfen. Es
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