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078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut
Autoren: A.F.Morland
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»Da ist er!« zischte Larry Brown. Er war einer der Jäger, elegant gekleidet, nach teurem Rasierwasser duftend.
    Er saß in einem schwarzen Audi 100. Der Mann am Steuer hieß Nevil Allison. Sie fuhren durch die Oxford Street und hielten nach Darren Morse Ausschau. Larry Brown entdeckte den Mann in diesem Moment.
    Morse näherte sich einer ampelgeregelten Kreuzung. Er achtete nicht darauf, daß für ihn rot war, überquerte die Straße, als wäre er mit seinen Gedanken ganz woanders.
    »Verdammt, man fährt ihn vor unseren Augen noch über den Haufen!« stieß Brown erregt hervor.
    Im selben Moment quietschten Pneus, und eine Hupe brüllte, während ein Wagen auf Morse zurutschte.
    Allison hielt unwillkürlich den Atem an, und Brown biß sich gespannt auf die Unterlippe. Würde es Morse noch schaffen?
    »Er ist verrückt!« keuchte Brown.
    »Das wissen wir doch«, sagte Allison.
    Im allerletzten Moment erkannte Darren Morse die Gefahr. Er sprang vorwärts, und die Wagenschnauze verfehlte ihn um wenige Zentimeter.
    Ohne sich weiter um das Auto oder den fluchenden Fahrer zu kümmern, setzte Morse seinen Weg fort.
    »Scheint so, als wäre er seines Lebens überdrüssig«, sagte Larry Brown.
    »Oder er stellt seinen Schutzengel auf die Probe.«
    »Sprich im Zusammenhang mit Darren Morse doch nicht von einem Engel«, sagte Brown. »Das paßt nicht zu ihm.«
    »Warum nicht? Auch der Teufel ist ein Engel. Ein gefallener.«
    »Los, Nevil, bleib dran. Morse darf uns nicht mehr entwischen. Es wird Zeit, daß wir ihn aus dem Verkehr ziehen. Es gibt einige Leute, die seinetwegen allmählich unruhig werden.«
    Nevil Allison ließ den Wagen hinter Morse herrollen. »Wie einfach wär's, ihn einfach über den Haufen zu schießen.«
    »Wir müssen ihn lebend schnappen.«
    »Ich weiß. Ich sag' ja nur, es wäre einfacher, ihn umzulegen.« Allison rümpfte die Nase und wies auf die Passanten. »So viele Leute. Man könnte glatt meinen, sie hätten alle keinen Job.«
    »Pfeif dich nicht um die Leute. Es geht um Darren Morse.«
    »Willst du ihn vor so vielen Augen kidnappen?«
    »Hast du eine bessere Idee?« fragte Brown. »Mir ist es lieber, ihn in aller Öffentlichkeit zu kassieren, als ihn entkommen zu lassen. Ich bin nämlich nicht scharf darauf, daß mich jemand zum Versager stempelt. Wie du weißt, ist Versagern kein langes Leben beschieden, und ich bin erst 25. Ich möchte gern noch ein bißchen was von meinem Leben haben.«
    Allison grinste. »Ich auch. Ist doch wirklich nicht zuviel verlangt.«
    »Also bleibt uns nichts anderes übrig, als diesmal vor Publikum zu arbeiten. Was zählt, ist der Erfolg. Alles andere ist unwichtig.« Jetzt grinste auch Brown. »Wenn wir gut sind, kriegen wir unter Umständen von den Leuten Szenenapplaus.«
    »Darauf kann ich verzichten«, brummte Allison.
    Morse ging an den Schaufenstern eines Warenhauses vorbei. Die Puppen lächelten ihn freundlich an, doch er kümmerte sich nicht um sie.
    »Bis die Passanten spannen, was läuft, sind wir mit ihm über alle Berge«, sagte Brown.
    Der Audi 100 holte auf, die Distanz zwischen Fahrzeug und Darren Morse verringerte sich mehr und mehr. Brown drehte sich gespannt auf die Seite.
    Der Erfolg dieser Aktion hing vor allem davon ab, daß sie sehr schnell ablief. Die Passanten mußten den Mund noch offen haben, wenn die Auditür schon wieder zuklappte.
    »Wenn wir mit ihm auf gleicher Höhe sind, springe ich raus und zieh ihm eins über«, sagte Brown.
    »Aber vergiß nicht, daß er brandgefährlich ist, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Du darfst ihn nicht ansehen.«
    »Ich weiß, was ich zu tun habe«, knurrte Brown. »Kümmere du dich darum, daß der Motor nicht abstirbt, wenn wir ihn im Wagen haben, sonst lyncht uns die Menge. Die Leute können ja nicht wissen, was Darren Morse ist.«
    »Sie würden uns in die Irrenanstalt bringen, wenn wir's ihnen sagten.«
    »Sie würden's nicht glauben«, sagte Larry Brown und konzentrierte sich auf seinen Einsatz.
    Meter um Meter schob sich das Fahrzeug näher an Morse heran. Der Augenblick des blitzschnellen Handelns stand unmittelbar bevor.
    »Aufgepaßt«, sagte Allison. »Gleich ist es soweit.«
    Larry Brown war angespannt wie eine Feder. Er gab sich noch drei Sekunden. Eins… zwei…
    Da drehte Darren Morse den Kopf. Ein Ausdruck des Erkennens huschte über sein Gesicht, und Wut verzerrte seine Züge.
    »Verflucht, er hat uns gesehen!« stieß Allison zornig hervor.
    Darren Morse verschwand augenblicklich im
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