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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth
Autoren: Rebecca Brandewyne
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springen zu können. Doch Pryce erahnte ihre Absicht und vergrub wieder seine Hand in ihrem Haar, dann riss er ihren Kopf erst nach hinten und schleuderte ihn dann mit Wucht wiederholt gegen das Armaturenbrett.
    “Glaub nicht, dass ich dich entkommen lasse, Miststück!” fauchte er sie bedrohlich an. “Ich weiß, wer du bist. Darum bist du lebend für mich viel mehr wert – als Geisel. Bloß wird die Polizei nicht genau wissen, ob du tot bist oder nicht.”
    Angelina kauerte sich voller Entsetzen auf ihrem Sitz zusammen, während Pryce mit halsbrecherischem Tempo bei Rot über Kreuzungen fuhr und ein paar Mal andere Autofahrer zu waghalsigen Ausweichmanövern zwang, von denen einige auf Fußwegen oder an Hauswänden endeten.
    Angelina war so eingeschüchtert und von den rasenden Kopfschmerzen so benommen, dass es eine Weile dauerte, ehe ihr in den Sinn kam, besser ihren Gurt anzulegen. Ihre Hände zitterten so heftig, dass sie mehrere Anläufe unternehmen musste, bis es ihr endlich gelang.
    Aus irgendeinem entlegenen Winkel ihres Verstandes meldete sich der Gedanke zu Wort, dass Pryce verrückt sein musste. Doch wenn sie ihn so ansah, wirkte er nicht im Mindesten verrückt, während er weiter durch die Stadt raste. Vielmehr wirkte er äußerst kühl und skrupellos, völlig beherrscht und emotionslos. Seine grauen Augen funkelten wie der Stahl einer Waffe, die Kiefer presste er grimmig und entschlossen zusammen.
    “Damit werden Sie niemals durchkommen, Pryce”, warnte Angelina ihn verzweifelt.
    Doch zu ihrem Entsetzen reagierte er mit einem höhnischen Grinsen. “Ach, das denke ich schon. Ich bin extrem wagemutig und intelligent, und die meisten Menschen sind extrem ängstlich und dumm – das gilt auch für Polizisten. Ich werde ‘durchkommen’, wie Sie es formulieren. Und zwar mit einer ganzen Menge Geld, das für unglaublich lange Zeit reichen wird. Anders als die meisten Männer in meiner Position habe ich mir nie erlaubt, so überheblich zu werden, dass ich mich für unbesiegbar halten könnte. Ich wusste immer, es bestand die Gefahr, ja, es war sogar unvermeidlich, dass eines Tages dieses höchst profitable Unternehmen ein jähes Ende nimmt. Ich habe lange im Voraus geplant. Ich habe überall auf der Welt Konten angelegt, auf denen sich Millionen Dollar befinden. Es gibt genügend Länder in der Dritten Welt, die mir Unterschlupf gewähren. Männer mit meinem Verstand, meinem Talent und meinem Geld sind überall auf der Welt begehrt, vor allem, wenn sie bereit sind, für jeden alles zu tun und sogar zu morden – vorausgesetzt, der Preis stimmt.”
    Er machte eine kurze Pause und wechselte das Thema. “Als ich Sie zum ersten Mal sah und Ihren Nachnamen hörte … Tallcloud … da wusste ich sofort, wer Sie sind. Sie haben die türkisfarbenen Augen Ihrer Mutter, und Sie tragen den Namen von Marlowes Hausbediensteten. Sie konnten nur die kleine Angelina sein, die Enkelin von Merritt Marlowe und die Erbin eines Milliardenvermögens. Natürlich hatte ich bis dahin gedacht, Sie seien schon seit einer halben Ewigkeit tot. Es war sehr geschickt von Jim und Faith, so zu tun, als wären
Sie
damals bei dem Unfall umgekommen, und Sie als deren eigene Tochter aufzuziehen. Dafür sollte man ihnen gratulieren. Anfangs fand ich es sehr bedauerlich, dass Sie sich auf einmal als quicklebendig entpuppten, aber nachdem wir jetzt diesen Punkt erreicht haben, glaube ich, dass ich nichts gegen eine gütliche Einigung habe. Ich bin unglaublich reich und Sie … Sie sind sehr hübsch.” Pryce’ Blick wanderte in einer Weise über ihren Körper, die keinen Zweifel daran ließ, was er damit meinte. Angelina lief ein eisiger Schauder über den Rücken.
    “Lieber wäre ich tot”, erwiderte sie leise.
    “Nun, das lässt sich auch arrangieren, meine Liebe.”
    “Sie sind doch völlig verrückt!"
    “Nein, nur sehr ehrgeizig und völlig skrupellos. Also werden Sie lieber vernünftig, Angelina. Es könnte Ihnen viel schlechter ergehen. Ihr Großvater ist alt und krank. Er wird es nicht mehr lange machen. Und dann werden Sie über Milliarden verfügen. MMI hat von meiner Leitung profitiert, und das wird auch weiterhin so bleiben – nur dass
Sie
in Zukunft das Unternehmen nach außen hin führen. Ich habe viel für Sie getan, meine Liebe.”
    “Sie haben meine Eltern ermordet!"
    “Damit habe ich Ihnen doch bloß einen Gefallen erwiesen”, erwiderte Pryce überheblich. “Roland Marlowe war ein Schwächling und ein Narr, und
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