Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth
Autoren: Rebecca Brandewyne
Vom Netzwerk:
dann nickte der Mann verstehend.
    “Geben Sie mir Ihre Hand, Mr. Bladehunter”, wies er ihn mit zittriger Stimme an. “Der Geist ist zwar willig, aber ich fürchte, das Fleisch ist alt und schwach.”
    Hawk half Merritt aus dem Bett und legte ihm einen Morgenmantel um, da er nur in einen Schlafanzug gekleidet war.
    “Es tut mir Leid, wenn ich Sie so hetze, doch wir müssen uns wirklich sehr beeilen. Die Zeit reicht nicht, dass Sie sich erst noch anziehen können. Aber keine Sorge. Mit etwas Glück werden wir längst über alle Berge sein, ehe die Medien überhaupt Wind davon bekommen, was hier los ist. Wir werden das Gebäude durch einen der Notausgänge verlassen, also wird Sie niemand sehen. Und selbst wenn, ist es auch nicht weiter wichtig. Unten wartet ein Krankenwagen, der Sie direkt ins Kra… in Sicherheit bringt”, korrigierte sich Hawk in letzter Sekunde. Den Hinweis auf ein Krankenhaus hätte Merritt mit ihrer ersten Begegnung in Verbindung bringen und sich dagegen wehren können, von ihm fortgebracht zu werden. “Sie sind krank gewesen. Das werden wir den Medien sagen, und daran ist auch nichts schlimm.”
    Der alte Mann erwiderte nichts, doch zu Hawks großer Erleichterung wehrte er sich auch nicht dagegen, aus seinem Penthouse geführt zu werden. Er begleitete Hawk ins Wohnzimmer, einen Arm um die Schultern des jungen Mannes gelegt, um sich aufzustützen.
    “Sind sie tot? Haben Sie sie umgebracht?” Merritt zeigte auf die beiden Bewacher, die reglos auf dem Boden lagen.
    “Nein, ich habe sie nur betäubt. Sie sind für eine Weile außer Gefecht gesetzt.”
    “Gut. Sie müssen wissen, dass ich sie eigentlich ganz gut leiden konnte. Sie waren nicht so gemein wie einige der anderen – sondern nur jung und dumm und habgierig.”
    “Tja, allerdings werden sie schon ziemlich bald niemanden mehr bewachen, sondern selbst bewacht werden – im Gefängnis”, stellte Hawk fest. “Und wenn sie Glück haben, sind ihre Bewacher auch nicht so gemein zu ihnen. Aber das ändert nichts daran, dass die zwei jung und dumm und habgierig sind.”
    Als sie das mit Marmor ausgelegte Foyer erreicht hatten, blieben sie einen Moment lang stehen, damit Merritt wieder zu Atem kam. Hawk fluchte leise, als er das typische Geräusch eines Hubschraubers hörte, das rasch näher kam.
    “Kommen Sie”, drängte er den alten Mann. “Wir müssen fort von hier. Draußen ist ein Polizeihubschrauber im Einsatz, der den MMI-Helikopter daran hindern soll, auf dem Dach zu landen. Aber es ist gut möglich, dass diese Leute verzweifelt genug sind, um trotzdem einen Versuch zu unternehmen.”
    Halb zog er Merritt hinter sich her, halb trug er ihn in den Aufzug, während er abermals fluchte, da er wertvolle Zeit dadurch verlor, dass er wieder die Chipkarte durch den Schlitz ziehen und einen anderen Code eingeben musste, damit der Lift überhaupt erst nach unten fuhr.
    Dann endlich waren sie unterwegs. Als sie die erste Etage des Hotels erreicht hatten und die Aufzugtür sich öffnete, stieß der alte Mann einen heiseren Schrei aus und presste sich gegen die Rückwand der Kabine. Hawk redete beschwichtigend auf ihn ein.
    “Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Diese Männer sind Freunde von mir.” Er war erleichtert, als er Phil Richardson und Jared Yates vor dem Aufzug stehen sah, die Waffen im Anschlag und ein Walkie-Talkie in der Hand. “Sie sind hier, um uns zu helfen.”
    Es waren ebenfalls zwei Sanitäter anwesend, die sich sofort um Merritt kümmerten. Nachdem sie ihn dazu überredet hatten, sich auf die Trage zu legen, kontrollierten sie Puls und Blutdruck und legten zur Vorsicht eine Kanüle an, um ihn mit einer Kochsalzlösung zu versorgen, bis sie ihn im Krankenhaus gründlicher untersuchen konnten. Dann eilte die Gruppe durch den Flur, ständig darauf gefasst, von den Verschwörern und ihren Handlangern aufgehalten zu werden.
    Es dauerte nicht lange, bis tatsächlich das Feuer auf sie eröffnet wurde.
    “Wir werden angegriffen. Ich wiederhole, wir werden angegriffen. Alle Einheiten vorrücken!"
    Angelinas Herz schien stehen zu bleiben, als sie diese Worte hörte, die aus dem Funksprechgerät des Polizeiwagens drangen, in dem sie saß und ängstlich darauf wartete, dass alles vorüber war.
    Als Reaktion auf Phil Richardsons Durchsage brach buchstäblich die Hölle los. Aus allen Richtungen kamen Polizisten herangestürmt, um in den MMI-Komplex vorzudringen.
    Was ist da los? fragte sich Angelina ängstlich. Ging es Hawk
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher