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Tödliches Abseits (German Edition)

Tödliches Abseits (German Edition)

Titel: Tödliches Abseits (German Edition)
Autoren: Jan Zweyer
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Phantombild des gesuchten Schlägers. Wollen Sie es sehen?« Sie legte das Bild vor ihn auf den Tisch.
    Rainer keuchte. »Das ist der Kerl, den ich gestern fast geschnappt hätte. Kennen Sie seinen Namen?«
    »Leider nicht.«
    »Und Niccolaisen?«
    »Fehlanzeige. Aber wir kriegen den Kerl, ganz sicher.«
    »Könnte ich eine Kopie haben?« Als Rainer die Frage ausgesprochen hatte,wusste er bereits,was die Beamtin antworten würde. Aber einen Versuch war es wert gewesen.
     
    45
    »Ich könnte mich heute noch irgendwohin beißen, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin«, knurrte Hauptkommissar Rüdiger Brischinsky und rührte nun schon seit Minuten mit dem Kuli in seinem Kaffeepott. »Ich dämlicher Idiot halte Vorträge über die Bedeutung des Motivs, bekomme eins auf dem Servierteller präsentiert und sehe vor lauter Wald die Bäume nicht. Ich könnte mich ...«
    »Aber Chef, die beiden Freunde von Hasenberg hatten doch auch ein Motiv, ihren Kumpel aus dem Weg zu räumen«, versuchte Heiner Baumann seinen Kollegen zu erinnern.
    »Ach was. Ich hätte einfach nur logisch nachdenken müssen. Wahrscheinlich werde ich alt. Wenn Stadder und Bröhler ihren Freund Hubert Hasenberg wegen ihrer Schulden wirklich hätten umbringen wollen, dann wären sie sicher anders vorgegangen. Sie brauchten doch den Schuldschein. Wenn sie den Schuldschein nicht in ihren Besitz bekommen und vernichten konnten, war der Mord völlig sinnlos. Ihr Gläubiger hieß nur nicht mehr Hubert Hasenberg, sondern Heinz Hasenberg. Das hätte ihnen nichts genutzt. Absolut nichts!« Brischinsky zündete sich eine Zigarette an und fuhr dann fort zu lamentieren. »Und selbst wenn ich unterstelle, dass sie die Hoffnung hegten, später an den Schein zu kommen, hätte mir sofort Heinz Hasenberg als ein weiterer potenzieller Täter auffallen müssen. Auch er hat ein Motiv, ein verdammt gutes sogar – er erbt. Außerdem gab es doch noch die Aussage des Zeugen, der Hasenberg in einem Wagen mit Münchener Kennzeichen gesehen haben wollte. Aber ich war ja so auf Stadder und Bröhler fixiert ... Und zwischendurch ist mir immer noch der psychopathische Serientäter durch den Kopf gegeistert. Auf das Naheliegende muss dann unser Kollege Husenau kommen: besorgt sich ein Foto von Heinz Hasenberg und befragt die Mitarbeiter der Autofirma, die Hasenberg dann auch als Mieter des BMW wieder erkennen, dessen Autonummer der Dräscher notiert hat. Hasenberg hat schon gestanden, Husenau hat mich eben angerufen. Heinz hat seinen Bruder nach Spielende abgefangen. Als Hubert Hasenberg zur Toilette ging, ist Heinz ihm gefolgt.«
    »Hat Hubert sich nicht gewundert, seinen Bruder im Stadion zu sehen?«
    »Wohl nicht. Heinz hat Hubert erzählt, dass es ein plötzlicher Entschluss von ihm gewesen sei, doch nach Gelsenkirchen zu fahren, er aber nicht auf der Gegengerade, sondern auf der Tribüne gesessen habe. Dann hat er ihn überredet, mit ihm in seinem Wagen ohne Stadder und Bröhler nach München zurückzufahren. Auf dem Weg zur Autobahn bot Heinz seinem Bruder dann ein Bier mit KO-Tropfen an.«
    »Und der hat das auch sorglos angenommen.«
    »Natürlich. Als der betäubte Hubert weggetreten war, ist sein Bruder zur Brandheide gefahren.«
    »Warumeigentlich ausgerechnet dahin?«
    »Zufall. Der Name ist Hasenberg im Stadtplan aufgefallen. Auf dem Weg durchs Gebüsch war Hubert Hasenberg so angeschlagen, dass er nicht kapiert hat, was ihm drohte.«
    »Bis zu dem Zeitpunkt, wo sein Bruder die Drahtschlinge ansetzte ...«
    »Genau. Da hat er sich gewehrt. Das war zu spät.«
    »Aber was hat Heinz Hasenberg denn bewogen, seinen Bruder in Gelsenkirchen umzubringen?«
    »Das hat ihn unser Münchener Kollege auch gefragt. Er hat den Verdacht auf Stadder und Bröhler lenken wollen ...«
    »Was ihm ja auch mit Bravour gelungen ... entschuldige, Rüdiger«, ließ Baumann schnell folgen, als er den gequälten Gesichtsausdruck seines Vorgesetzten sah. »War nicht so gemeint.«
    »Hast ja Recht.« Brischinsky griff wieder zur Zigarettenpackung. »Haben wir im Fall Kröger irgendetwas übersehen? Ich würde es nicht ertragen, einen weiteren Fehler zu machen.«
    »Ich glaube nicht.«
    »Die Indizien gegen Droppe sind einfach erdrückend: Wir haben seine Fingerabdrücke auf der Tatwaffe, die ihm gehört – was er immer noch notorisch leugnet. Wir haben das Blut des Opfers an seiner Bekleidung gefunden. Er hat einen Fluchtversuch unternommen ...«
    »Wir haben nur kein Motiv.«
    »Noch
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