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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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haben«, sagte sie.
    »Dazu noch ein wenig Größenwahn und schon erhält man einen verrückten Wissenschaftler, der sich für die Verkörperung eines bösen Geistes hält.«
    »Irgendwie komisch, nicht wahr?«, sagte sie nach kurzem Nachdenken. »Barker war ein Produkt fehlgeleiteter Gene. Genau diesen Prozess hat er in seinem Labor dazu genutzt, um aus normalerweise friedlichen Fischen wahre Ungeheuer zu erschaffen. Immer wenn ich an diese armen verunstalteten Kreaturen denke, läuft mir ein Schauer über den Rücken.« Sie blickte besorgt auf.
    »Diese wahnsinnigen Experimente wurden doch hoffentlich eingestellt, oder?«
    Austin nickte. »Barker war ein echtes Genie. Er hat nichts aufgeschrieben, sondern alle Details im Kopf behalten. Dieses Wissen ist mit ihm gestorben.«
    »Mag sein, doch nichts hindert einen ähnlich brillanten Geist daran, Barkers Arbeit wieder aufzunehmen.«
    »Stimmt, aber die Schlupflöcher im Gesetz existieren bald nicht mehr. Gentechnisch veränderter Fisch wird in den USA verboten sein. Die Europäer sind ebenfalls entschlossen, Frankenfisch dauerhaft von ihren Speisekarten zu streichen. Ohne Markt gibt es kein Geld, also besteht auch kein Ansporn.«
    »Was ist mit den restlichen Kiolya?«
    »Die sind verhaftet, tot oder auf der Flucht. Ohne Barker, der sie in einen regelrechten Blutrausch versetzen konnte, werden sie meines Erachtens keine Bedrohung mehr darstellen. Barkers Firmen stehen zum Verkauf. Die Wölfe reißen seinen riesigen Konzern in Fetzen. Und jetzt möchte ich dir eine Frage stellen. Wie geht es mit dir und den SOS weiter?«
    »Wir trennen uns. Ich bin zu dem Entschluss gelangt, dass Kommandounternehmen nicht meinem Stil entsprechen. Senator Grahams Stab hat mir eine Stelle als Rechtsberaterin in Umweltfragen angeboten.«
    »Es freut mich, dass du in der Nähe sein wirst.«
    Der Kellner brachte ein schwarzes Telefon an den Tisch.
    »Mr. Zavala wünscht mit Ihnen zu sprechen«, sagte er.
    »Tut mir Leid, dass ich euch beim Essen stören muss«, ertönte Joes Stimme aus dem Hörer. »Ich dachte nur, du solltest wissen, dass wir bald in den Landeanflug übergehen.«
    »Danke, sehr aufmerksam. Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Genug für einen sehr langen Tanz.«
    Austin lächelte und legte auf. »Das war Joe aus der Steuergondel. Wir landen bald.«
    Therri blickte aus dem großen Panoramafenster auf den Lichterteppich weit unter ihnen. »Das ist wunderschön.
    Ich werde diesen Abend nie vergessen. Aber verrat mir doch bitte, wie du es geschafft hast, dieses Luftschiff für ein solches Essen nutzen zu dürfen.«
    »Ich musste meine Beziehungen spielen lassen. Die Deutschen sind ganz wild darauf, das erste Luftschiff zurückzubekommen, das am Nordpol gelandet ist. Als ich hörte, dass die
Nietzsche
von Kanada nach Washington geflogen werden soll, habe ich die Dienste eines erfahrenen Piloten angeboten und im Gegenzug den Speisesaal für ein paar Stunden mit Beschlag belegt. Es schien die einzige Möglichkeit zu sein, ungestört mit dir zu Abend zu essen.«
    Er sah auf die Uhr. »Der Pilot sagt, wir haben Zeit für einen Tanz.«
    »Sehr gern.«
    Sie standen vom Tisch auf. Kurt bot Therri den Arm an und schlenderte mit ihr in den Salon. Dort im gedämpften Licht schaltete Austin einen Plattenspieler ein, und die sanften Töne der Glenn Miller Band erklangen. »Ich dachte mir, die Musik sollte zur damaligen Zeit passen.«
    Therri blickte abermals hinab auf die Lichter der Großstadt. Dann drehte sie sich um. »Vielen Dank für diesen außergewöhnlichen Abend.«
    »Er ist noch nicht vorbei. Nach der Landung können wir bei mir zu Hause einen kleinen Schlummertrunk zu uns nehmen. Und wer weiß, was uns noch so einfällt?«
    »Oh, ich weiß
genau
, was uns einfällt«, sagte sie mit verträumtem Lächeln.
    Er nahm sie in die Arme, atmete den Duft ihres Parfüms ein, und dann tanzten sie hoch über der Erde mitten zwischen den Sternen.
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