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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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näher kam. Es bewegte sich unstet nach rechts und links, seine Nase hob und senkte sich, aber es steuerte unbeirrt auf sie zu. Nun flog es so tief, dass die herabhängenden Seile das Wasser berührten.
    Gamay hatte vor allem die Steuergondel im Blick behalten. Sie sah jemanden dort am Fenster, und dann kletterten zwei Männer hinaus und seilten sich ab. Gamay machte Paul darauf aufmerksam. Er grinste breit. Der Kapitän war auf das Deck zurückgekehrt. Paul bat ihn, das Boot anzuhalten.
    »Aber dann erwischen sie uns.«
    »Ganz recht, Kapitän, ganz recht.«
    Der Mann murmelte etwas vor sich hin und lief wieder auf die Brücke. Paul und Gamay holten einige Besatzungsmitglieder und machten das Schlauchboot des Trawlers bereit. Der Motor wurde in den Leerlauf geschaltet, und die Fahrgeschwindigkeit verlangsamte sich. Die gewaltige Silhouette des Luftschiffs schien den ganzen Himmel auszufüllen. Als es querab vorbeiflog, ließen die beiden Gestalten die Seile los und landeten mit lautem Platschen im Wasser. Das Schlauchboot fuhr sofort zu ihnen, und Paul und Gamay zogen Zavala und Austin an Bord.
    »Schön, dass ihr vorbeischaut«, sagte Paul.
    »Schön, dass ihr uns mitnehmt«, erwiderte Austin.
    Obwohl Kurt vor Freude lächelte, ließ er das Luftschiff vorerst nicht aus den Augen. Zu seiner Erleichterung ging es in den Steigflug über und entfernte sich. Barkers Männer mussten die Tür zur Steuergondel aufgebrochen haben. Mit ihren automatischen Waffen hätten sie das Boot und alle Insassen leicht unter Feuer nehmen können, aber ohne Toonook, ihren großen Führer, waren die Kiolya kopflos.
    Wenig später streckten sich Austin und den anderen mehrere Hände entgegen und halfen ihnen an Bord des Forschungsschiffes. Kurt und Joe wurden unter Deck gebracht und mit trockener Kleidung ausgestattet. Gamay legte Austin fachgerecht einen Verband an. Seine neue Verletzung würde eventuell mit ein paar Stichen genäht werden müssen, sah aber schlimmer aus, als sie war.
    Immerhin würde er dann passende Narben auf beiden Seiten des Brustkorbs haben, tröstete sich Kurt. Er und Zavala saßen mit den Trouts in der Messe, tranken starken Kaffee und genossen die Wärme des Ofens, als der Koch, ein Neufundländer, sie fragte, ob sie jetzt gern frühstücken würden.
    Austin wurde klar, dass sie seit dem Imbiss vom Vortag nichts mehr gegessen hatten. Nach Zavalas Blick zu urteilen, war dieser ebenso hungrig.
    »Ja, zaubern Sie uns was Schönes«, sagte Austin.
    »Hauptsache, die Portion ist groß genug.«
    »Ich könnte mit Fischpfannkuchen und Eiern dienen«, sagte der Koch.
    »
Fisch
pfannkuchen?«, fragte Zavala.
    »Ja, klar. Das ist bei uns in Neufundland eine echte Spezialität.«
    Kurt und Joe sahen sich an. »Nein danke«, sagten sie.

40
    Bear hielt sein Versprechen.
    Therri hatte dem Buschpiloten über Funk mitgeteilt, dass sie fast fünfzig Leute evakuieren mussten, und ihn um Hilfe gebeten. Bear hatte keine Fragen gestellt, sondern sofort alle Kollegen in hundert Meilen Umkreis verständigt. Nun kamen aus allen Richtungen Wasserflugzeuge herbeigeeilt, um die Passagiere vom Seeufer abzuholen. Die Kranken und Alten waren zuerst an der Reihe, dann die Jüngeren. Therri stand am Wasser, winkte zum Abschied ihrer neuen Freundin Rachael hinterher und fühlte sich zugleich erleichtert und traurig.
    Ryans blutige Tapferkeitsmedaille verschaffte ihm einen Platz in einer der ersten Maschinen. Um die Blutung zu stillen, war die Wunde provisorisch verbunden worden, doch nun brachte man ihn und die anderen in ein kleines, aber gut ausgestattetes Provinzkrankenhaus. Die Brüder Aguirrez sorgten selbst für ihren Rücktransport. Sie riefen den Eurocopter, um sich zurück auf die Jacht fliegen zu lassen und dort den Verlust der SeaCobra und ihrer Piloten zu melden.
    Bevor auch sie evakuiert wurden, fuhren Ben und einige seiner jüngeren Stammesgefährten noch einmal über den See, um in Erfahrung zu bringen, was von Barkers Komplex noch übrig war. Bei ihrer Rückkehr berichteten sie, es sei kein Stein auf dem anderen geblieben. Als Therri sich nach dem Schicksal der Monsterfische erkundigte, lächelte Ben nur und sagte: »Die wurden gegrillt.«
    Therri, Ben und Mercer gehörten zur letzten Gruppe.
    Diesmal wirkten die Stoffwürfel in Bears Cockpit überaus beruhigend. Als das Flugzeug abhob, blickte Therri auf den großen schwarzen Fleck hinab, in dessen Mitte einst Barkers unglaublicher Hangar gestanden hatte.
    »Da gab es offenbar
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