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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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selbstgerecht verhalten habe.«
    »Das kann doch jedem mal passieren.«
    »Da ist noch etwas. Ich habe versucht, Therri zu benutzen, um Ihre Unterstützung zu erlangen.«
    »Ich weiß. Ich weiß aber auch, dass Therri viel zu selbständig ist, um sich benutzen zu lassen.«
    »Wie dem auch sei, ich wollte mich vor meiner Abreise unbedingt entschuldigen.«
    »Das klingt, als würden Sie nun in den Sonnenuntergang reiten.«
    »So wie Shane? Nein, dazu ist es noch zu früh. Ich werde in ein paar Tagen nach Bali fliegen, um dort den illegalen Handel mit Meeresschildkröten anzuprangern.
    Danach muss ich mich um die Rettung der Seelöwen von Südafrika kümmern und erkunden, was wir gegen die unerlaubte Jagd im Galapagos-Naturschutzgebiet unternehmen können. Dazwischen werde ich Spenden für das Nachfolgeschiff der
Sea Sentinel
sammeln.«
    »Eine beachtliche Liste. Viel Glück.«
    »Das kann ich gut gebrauchen.« Ryan sah auf die Uhr.
    »Verzeihen Sie die Eile, aber ich muss noch unsere Truppen organisieren.«
    Sie gingen zum Parkplatz und gaben sich noch einmal die Hand.
    »Wenn ich recht verstanden habe, treffen Sie sich diese Woche mit Therri.«
    »Wir essen gemeinsam zu Abend, sobald wir die Büroarbeit erledigt haben.«
    »Ich verspreche, Sie nicht wie neulich in Kopenhagen zu stören.«
    »Keine Angst«, sagte Austin, blickte gen Himmel und lächelte geheimnisvoll. »Dort, wohin ich Therri diesmal zum Essen ausführe, wird
niemand
uns stören.«

41
    »Noch etwas Champagner, Mademoiselle?«, fragte der Kellner.
    »Vielen Dank«, sagte Therri lächelnd. »Sehr gern.«
    Der Mann füllte das edle Kristallglas nach und drehte die Flasche Moët mit professioneller Geste. Dann schlug er die Absätze zusammen und kehrte an seinen Platz zurück, um beim leisesten Anzeichen sogleich wieder zur Verfügung stehen zu können. Er war makellos gekleidet, hatte das schwarze Haar mit glänzender Pomade nach hinten gekämmt und trug einen bleistiftdünnen Oberlippenbart. Seine Haltung war perfekt: eine Mischung aus gelangweiltem Desinteresse und ungeteilter Aufmerksamkeit.
    »Er ist
großartig
«, flüsterte Therri. »Wo hast du ihn aufgetrieben?«
    »Im Orient-Express«, sagte Austin. Als er Therris zweifelnde Miene sah, fügte er hinzu: »Ich gestehe, ich habe ihn mir vom Veranstaltungsservice der NUMA ausgeliehen. Er hat als Restaurantchef des La Tour d’Argent in Paris gearbeitet, bis er von Sandecker zur NUMA abgeworben wurde.«
    »Mit der Organisation unseres Abendessens hat er sich selbst übertroffen«, sagte Therri. Sie saßen an einem Tisch für zwei Personen, gedeckt mit einem weißen gestärkten Leinentuch. Das Geschirr und das Tafelsilber waren im Stil des Art déco gehalten. Um Abendgarderobe wurde gebeten.
    Therri trug ein atemberaubendes, trägerloses schwarzes Abendkleid und Austin seinen neuen Smoking, nachdem der alte dem Washingtoner Hundeschlittenrennen zum Opfer gefallen war. Sie nickte in Richtung eines Streichquartetts, das im Hintergrund Mozart spielte. »Ich vermute, die Musiker kommen vom National Symphony Orchestra.«
    Austin lächelte verlegen. »Das sind Freunde aus der Ingenieurabteilung der NUMA, die am Wochenende zusammen üben. Ziemlich gut, nicht wahr?«
    »Ja. Und das Essen war ebenfalls hervorragend. Ich weiß nicht, wer der Koch ist, aber …« Sie hielt inne, weil ihr Austins Blick nicht entging. »Sag nichts. Er arbeitet auch bei der NUMA.«
    »Nein. Er heißt St. Julien Perlmutter und ist ein Freund von mir. Er hat darauf bestanden, heute Abend für uns zu kochen. Ich stelle ihn dir später vor.«
    Therri trank einen Schluck Champagner und wurde plötzlich melancholisch. »Bitte verzeih, aber ich muss immer wieder an Dr. Barker und seine furchtbaren Geschöpfe denken. Das alles kommt mir wie ein Alptraum vor.«
    »Ich wünschte, es wäre bloß ein Traum gewesen. Barker und seine Handlanger waren sehr real. Genau wie seine Frankenfische.«
    »Was für ein seltsamer, schrecklicher Mann er gewesen ist. Ich schätze, wir werden nie erfahren, wie ein so brillanter Verstand dermaßen böse werden konnte.«
    »Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sein Vorfahr ein sehr anständiger Mensch gewesen ist, sofern man den Berichten glauben darf. Der ursprüngliche Frederick Barker sah die Hungersnot der Eskimos und wollte die anderen Kapitäne davon überzeugen, keine Walrosse mehr zu töten.«
    »Seine Erbanlagen müssen sich bei der Weitergabe von Generation zu Generation irgendwie verändert
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