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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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aber Kurt hatte keine Lust auf irgendwelche Spielchen.
    Er hielt dem Kommandanten die rasiermesserscharfe Schwertklinge an den Adamsapfel. »Wo sind die anderen?«
    Der Hass in den dunklen Augen des Mannes wich großer Furcht. »Die bemannen die Halteleinen für die Landung.«
    Während Zavala ihm Deckung gab, ließ Austin das Schwert sinken und trat an eines der Fenster. An etwa einem Dutzend Stellen des großen Luftschiffs hingen Seile herab. Die Scheinwerfer der
Nietzsche
beleuchteten die nach oben gewandten Gesichter der Männer, die am Boden warteten, um die Seile zu packen und das Schiff zu vertäuen. Kurt drehte sich um und befahl dem Kommandanten, zusammen mit seinen Männern die Brücke zu verlassen. Dann verriegelte er hinter ihnen die Tür.
    »Was meinst du?«, fragte er Zavala. »Kannst du dieses alte Schmuckstück fliegen?«
    Joe nickte. »Es steuert sich wie ein großes Schiff. Das Rad da vorn ist das Ruder, und mit dem Rad auf der anderen Seite kontrolliert man die Flughöhe. Lass mich das übernehmen. Es dürfte einiges an Feingefühl erfordern.«
    Austin stellte sich ans Ruder. Das Luftschiff war leicht nach vorn geneigt, so dass er alles am Boden gut erkennen konnte. Die Leute dort unten hatten die ersten Halteleinen gepackt.
    Er atmete tief durch und drehte sich zu Zavala um. »Lass uns fliegen.«
    Joe betätigte die Höhensteuerung, aber das Luftschiff stieg nicht. Austin stellte die Motoren auf halbe Kraft voraus. Das Schiff gewann an Fahrt, doch die Leinen hielten es am Boden.
    »Wir brauchen mehr Auftrieb«, sagte Zavala.
    »Sollen wir etwas Ballast abwerfen?«
    »Das könnte funktionieren.«
    Austin musterte die Schalttafel, bis er fand, wonach er suchte. »Einen Moment«, sagte er und drückte einen Knopf.
    Mit lautem Rauschen leerten sich die Tanks. Hunderte von zappelnden Fischen und viele tausend Liter Wasser ergossen sich aus den Schächten unter dem Luftschiff und regneten auf die Männer herab. Die Bodenmannschaft lief auseinander und ließ die Halteleinen los. Einige Unverzagte klammerten sich weiterhin fest und wurden plötzlich in die Höhe gehoben, als das nun deutlich leichtere Luftschiff Auftrieb bekam. Auch sie ließen los.
    Die
Nietzsche
nahm schnell wieder Fahrt auf. Austin stellte fest, dass die Steuerung tatsächlich der eines großen Schiffes ähnelte und ebenfalls nur mit Verzögerung reagierte. Er hielt auf das offene Meer zu. Im goldenen Schimmer der Morgendämmerung erkannte er einige Meilen vor der Küste die Silhouette eines Boots. Dann lenkte ihn ein lautes Hämmern an der Kabinentür ab.
    »Ich glaube, wir sind hier nicht mehr erwünscht, Joe«, rief er über die Schulter.
    »Ich wusste gar nicht, dass wir je erwünscht
waren
, aber ich will nicht mit dir streiten.«
    Austin steuerte auf das Boot zu. Als sie näher kamen, schaltete er die Motoren auf langsame Fahrt voraus.
    Zavala stellte das Höhenruder auf größtmöglichen Auftrieb ein. Dann kletterten sie aus den Fenstern und packten jeder ein Halteseil. Austin hatte dabei aufgrund seiner frischen Verletzung einige Schwierigkeiten, aber es gelang ihm, das Seil um seine Beine zu wickeln und mit kontrollierter Geschwindigkeit nach unten zu rutschen.
    Als das Luftschiff zu steigen begann, ließen sie sich ins Wasser fallen.
    Einige Minuten zuvor hatte Paul auf seinem Posten den unverkennbaren Klang großer Motoren vernommen. Im Luftraum über der Oceanus-Fabrik ging irgendetwas vor sich. Eben noch hatten starke Suchscheinwerfer den Himmel abgeleuchtet. Dann sah Trout einen riesigen Schatten, und die Lichter spiegelten sich in der metallischen Haut eines Luftschiffs. Es flog aufs Meer hinaus und sank allmählich tiefer, je mehr es sich dem Boot näherte.
    Paul weckte Gamay und bat sie, den Rest der Besatzung zu alarmieren. Er fürchtete, Oceanus könne Verstärkung aus der Luft herbeigerufen haben. Kurz darauf kam der Kapitän verschlafen an Deck.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Paul deutete auf das Luftschiff, das in den goldenen Strahlen der Morgensonne regelrecht zu erglühen schien.
    »Wir sollten lieber die Beine in die Hand nehmen. Ich weiß nicht, ob das Freund oder Feind ist.«
    Der Kapitän war schlagartig hellwach und rannte auf die Brücke.
    Professor Throckmorton kam ebenfalls aus seiner Kabine gelaufen. »Du lieber Gott«, sagte er. »Ich habe noch nie etwas so Großes gesehen.«
    Der Motor des Trawlers erwachte zum Leben, und sie setzten sich in Bewegung. Nervös verfolgten sie, wie das Luftschiff immer
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