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Borki's Abenteuer

Borki's Abenteuer

Titel: Borki's Abenteuer
Autoren: Michael Heidenreich
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    Zwischen dem Meer und den Bergen, irgendwo dazwischen, lag ein kleiner Bauernhof. Ein ganz normaler Bauernhof mitten auf einem Hügel. Mit einem Strohdachhaus, einer Scheune und einem kleinen Stall. Ein Kiesweg führte zum Hof, dann durch ein Tor und endete mitten auf dem Hof vor einem Brunnen mit einer Pumpe.
    Über den Hof liefen ein paar Hühner. Und es gab noch eine Ziege. Eigentlich war die Ziege ein Ziegenbock und hieß Jonathan.. Und der alte Hofhund Bruno lag den ganzen Tag faul vor seiner Hütte.
    In dem Haus wohnte die kleine Josephine. Weil das aber ein furchtbar langer und komplizierter Name war, wurde sie nur Josi gerufen. Und natürlich wohnten da auch noch Josi’s Mama, Johanna, und ihr Papa, Jochen.
    Der ganze Bauernhof war von einem knallroten Zaun eingezäunt, so dass Jonathan und die Hühner immer in der Nähe blieben.
    Aber das allerschönste auf dem Hof war eine kleine Eiche. Sie stand direkt neben dem Haus und konnte ins Küchenfenster schauen wenn sie wollte.
    Eigentlich war die kleine Eiche nicht ganz klein. Sie hatte schon einen richtig dicken Stamm und eine Laubkrone. Aber sie war nicht höher als das Hausdach und auch erst etwa hundert Jahre alt. So genau wusste das niemand, denn die kleine Eiche stand schon immer da. Und hundert Jahre sind für eine Eiche nicht sehr alt.
    Im Sommer machten die Hühner im Schatten der Laubkrone ihren Mittagsschlaf. Im Winter baute Josi am Eichenstamm eine Schneehütte.
    Außerdem konnte man auf der Schaukel, die an einem der starken Äste befestigt war, wunderbar schaukeln. Josi konnte bis über das Haus sehen, wenn sie ganz hoch schaukelte. Aber das durfte Papa nicht wissen.
    „ Irgendwann bricht mal der morsche Ast ab und du brichst dir alle Knochen.“ Würde er dann sicher sagen.
    Morscher Ast, dachte die kleine Eiche. Wenn du wüsstest! Meine Äste sind stark und kein bisschen morsch.
    Am Stamm der kleinen Eiche war ein Nistkasten befestigt. Er war himmelblau und auf ihn war die kleine Eiche ganz besonders stolz. In dem kleinen, himmelblauen Nistkasten wohnten zwei Amseln. Petra und Peter. Sie wohnten schon sehr lange da und die kleine Eiche beschützte sie vor Regen, Schnee und Wind und spendete Schatten im Sommer.
    Dafür sangen ihr Petra und Peter jeden Tag ein extra Ständchen. Jeden Tag ein neues Lied. 
    Und abends, wenn die Sonne langsam unterging und die Hühner längst auf ihrer Stange im Stall saßen, wenn sich auf dem Hof  die Stille breit machte und selbst Jonathan Ruhe gab, dann seufzte die kleine Eiche glücklich und dachte bei sich:
    „Ach wie gut habe ich es hier.“
     
     
     
    An einem schönen, warmen Frühlingsabend, die Sonne war schon fast am Horizont verschwunden, da hörte die kleine Eiche aus der Küche leise Stimmen. Nun, das war nichts besonderes, denn das Fenster stand abends meistens offen und den leisen Stimmen hatten die kleine Eiche schon oft gelauscht.
    Aber heute hatte sie das Gefühl, dass über sie gesprochen wurde. Und tatsächlich, jetzt hörte sie es deutlich. Jochen sagte:
    „Wir brauchen den Platz für eine neue Garage. Und dann das viele Laub im Herbst. Und wenn es stürmt, brechen manchmal ganze Äste ab. Das kann dann schon gefährlich werden.“
    „Und wo hänge ich dann meine Schaukel auf? Und wo werden dann die Amseln wohnen?“ Fragte Josi mit weinerlichem Ton.
    „Wir finden für deine Schaukel einen anderen Platz“ Antwortete ihr Papa.
    „Vielleicht vorn am Tor.“
    „Und den Nistkasten für die Amseln können wir vielleicht an der Scheune anbringen.“ Überlegte Johanna.
    Die kleine Eiche lauschte atemlos. Wie? Ihren ganzen Stolz? Den himmelblauen Amselkasten einfach an die Scheune? Und keine Schaukel mehr? Die kleine Eiche konnte es nicht glauben. Aber warum? Mochte Sie denn keiner mehr?
    „ Ich glaube, es ist besser, wenn sich die Eiche auf den Weg ins Sägewerk macht.“ Sagte Josis Papa und lachte.
    „Das kannst du doch nicht machen!“ Schrie Josi entsetzt auf.
    Was Josis Papa antwortete, konnte die kleine Eiche nicht mehr verstehen, denn Johanna hatte gerade das Fenster geschlossen.
    Ins Sägewerk? Dachte die kleine Eiche. Was ist ein Sägewerk? Und was soll ich da?
    „He, Petra, Peter....Schlaft ihr schon?“ Rief die kleine Eiche leise. Keine Antwort. Die beiden Schlafmützen verpassen ja alles, dachte die kleine Eiche. Was um alles in der Welt ist ein Sägewerk? Und warum soll ich da hin? Die kleine Eiche grübelte und grübelte...
    Fast wäre sie auch über das viele
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