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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)
Autoren: Meg Gardiner
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Szenarien, die die Kunden in eine fiktive Halbwelt aus Verbrechen und Befreiung entführt. Das Unternehmen warf die Menschen ins kalte Wasser.
    Edge bot Entführungen, Verfolgungen durch Kopfgeldjäger und sogar eine Nacht in einem verschlossenen Leichenschauhaus – in jedem Fall die Chance, den eigenen Dämonen die Stirn zu bieten und Fantasien von Kriminalität und Gefahr auszuleben. Heute hatte Edge Peter Reinigers Team im Zen trum von San Francisco im Rahmen eines Entführungsszena rios überfallen.
    Der Spielleiter Coates taxierte Reinigers Ellbogen. »Halb so wild.«
    »Keine Angst, ich werde schon keinen Nachlass verlangen.«
    Autumn bemerkte, wie ein besorgter Ausdruck über Coates’ Gesicht huschte. Und er wird dich auch nicht verklagen.
    »Alles in Ordnung«, meinte Reiniger. »Hat Spaß gemacht, auch wenn es ziemlich schräg war, wie meine Tochter sagen würde.«
    Autumn verdrehte die Augen.
    Coates klopfte Reiniger auf den Rücken. »Wir freuen uns immer über einen Auftrag von Ihnen.«
    »Aber ich muss noch mal mit Ihnen reden wegen des Zusammenstoßes mit der Polizei. Wir treffen uns in fünf Minuten drinnen.«
    Stirnrunzelnd ging Coates zu den Mitarbeitern von Edge, um ihnen beim Einladen ihrer Gerätschaften in den Geländewagen zu helfen: Seile, Leuchtpistolen und gemein aussehende falsche Schusswaffen.
    Reiniger wandte sich seiner Tochter zu. »Du kommst eine halbe Stunde zu spät.«
    »Mein Auto funktioniert nicht richtig. Auf dem Armaturenbrett leuchtet ein Licht.«
    »Was für ein Licht?«
    »Das, wo man sieht, dass es Zeit für einen neuen Wagen ist.«
    »Du meinst die Wartungsanzeige?«
    Lachend stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. »Nur ein Witz, Dad.«
    »Na klar.«
    Autumn hatte noch einen Monat bis zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag. Großer Geburtstag. Da dürfen auch die Geschenke entsprechend ausfallen.
    Mit dem Kinn wies sie zur Auffahrt. »Warum wolltest du eigentlich, dass ich beim großen Finale dabei bin?«
    »Damit du mal siehst, wie das läuft.«
    »Wie das läuft? Ihr spielt hier Ocea n ’s Eleven . Und Zeig mir deine Phobien. « Sie zog eine Augenbraue hoch. »Brauchst es gar nicht abstreiten.«
    »Ich streite es nicht ab.«
    »Aber du wolltest, dass ich am Spielfeldrand stehe. Damit ich Beifall klatsche?« Sie verschränkte die Arme. »Oder damit ich euch Pflaster auf die Wehwehchen klebe?«
    Mit gekrümmtem Zeigefinger winkte er sie ins Haus. Drinnen schwebte seidig das Sonnenlicht. Vom Wohnzimmer aus ging der Blick über die Terrasse hinaus auf Monterey-Kiefern und das blaue Wasser der Bucht.
    »Streck die Hand aus«, sagte Reiniger.
    Kribbelnde Vorfreude stieg in ihr auf. Wurde aber auch Zeit. Sie hielt ihm die Hand hin. Reiniger klatschte ihr einen schweren Umschlag hinein. Unsicher schaute sie ihren Va ter an.
    »Mach ihn auf.«
    Autumn riss das Kuvert auf. Sie fand ein Blatt Papier mit einem roten Stempel darauf: VERTRAULICH .
    Von: Edge Adventures
    An: Autumn Reiniger
    Betreff: Ihre Aufgabe
    »Willkommen im Club der Erwachsenen«, erklärte er.
    »Du hast ein Spiel für mich gekauft?« Autumn las den Text.
    OUTLAW ist ein urbanes Reality-Szenario, das Ihnen und Ihren engsten Freunden eine Vielfalt von Rollen bietet. Boss eines Verbrechersyndikats, Kopfgeldjäger, entflohener Sträfling. Die Mitarbeiter von Edge übernehmen weitere Rollen und koordinieren das Szenario.
    »Ein dreitägiges Wochenende für sechs Leute.« Reiniger lächelte. »Eine Gangsterspritztour.«
    Ihre Verwirrung löste sich auf. Luxusausgabe. Outlaw. Flucht aus dem Gefängnis. »Wahnsinn. Kriegen wir auch ein Schnellboot?«
    »Wenn du eins willst.«
    Hubschrauberrettung. »Dad, ist das dein Ernst?«
    Den Verbrecherboss zur Strecke bringen. Oder als Verbrecherboss dem langen Arm des Gesetzes entrinnen.
    »Und alles total relaxed, okay? Keine Motivation für Teamgeist. Kein Finde den Helden in dir .« Ihre Stimme wurde scharf. »Kein Stell dich deinen Dämonen. Nur Spaß. Und fünf Sterne. Versprochen?«
    Er deutete auf das Hauptquartier ihres Verbrechersyndikats: das Mandarin Oriental Hotel. »Alles Gute zum Geburtstag.«
    Sie warf ihm die Arme um den Hals und küsste ihn auf die Wange.
    W ährend ihn Autumn noch umschlang, röhrte eine Corvette in die Auffahrt. Reiniger tätschelte ihr den Rücken. »Na los.«
    Es war ihr Freund. Lächelnd wie eine Katze, die gerade eine Maus in die Enge getrieben hat, lief sie hinaus.
    Stell dich deinen Dämonen.
    Mit Phobien
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