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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)
Autoren: Meg Gardiner
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Pave Hawk zu entführen.
    Kapitulierend hob Tang die Hände. Sie konnte warten, bis Jo bereit war.
    Schließlich gab Jo nach. »Gib mir die Kurzfassung.«
    »Die Sheriffs haben das Pferd gerettet.«
    Jo spürte, dass ein Lächeln an ihren Mundwinkeln zupfte. »Großartig. Hat Autumn eigentlich schon von irgendjemand gehört, dass sie eine Heldin ist?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Tang. »Aber ich werde sie auffordern, sich beim SFPD zu bewerben. Die Kleine hat wirklich Mumm.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    Evans Gesicht wurde bissig. »Besser, ich geb dir die Kurzfassung. Peter Reiniger hat einen Traumgeburtstag für seine Tochter geplant. Haugen hat einen Albtraum daraus ge macht. Aber du hast ihm die Schau gestohlen.«
    Jo lächelte. »Mein neuer Titel: Albtraumdiebin.«
    Sie schlenderte an dem Crown Vic vorbei und trat ins Sonnenlicht. Das Krankenhaus blickte über die Hügel vor der Stadt, vorbei an den weißen Türmen der St. Ignatius Church und den wellig grünen Wäldern des Presidio, bis zu den eisenroten Pylonen der Golden Gate Bridge. Tief atmete sie die salzhaltige Luft ein. Eine Zeit lang hatte sie sich gefragt, ob sie dieses Panorama je wiedersehen würde.
    Langsam steuerte sie auf den 4Runner zu. Tang und Evan begleiteten sie.
    »Und was habt ihr so getrieben, während ich weg vom Fens ter war?«, fragte sie.
    »Dies und das«, antwortete Evan. »Tang und ich haben uns gegenseitig frisiert. Und sie hat mir ihre Sammelalben mit den Bildern von Dressurponys gezeigt. Tina hat mir das Kartenzählen beigebracht.«
    Jo starrte sie schief an.
    »Außerdem hat uns Ferd mit ausgewählten Arien aus Der Mikado beglückt. Natürlich kostümiert. Und hast du gewusst, dass Mr. Peebles einen göttlichen Cosmopolitan mixt?«
    »Was redest du da eigentlich für Zeug?«
    »Ihr seid ein netter Haufen.« Als sie den 4Runner erreichten, wurde Evan ernst. »Da oben auf der Brücke bist du wirklich aufs Ganze gegangen, Jo.«
    Gabe sah herüber.
    »Es war ein kalkuliertes Risiko«, antwortete Jo.
    »Aber kannst du mir erklären, wie du überhaupt den Mut dazu aufgebracht hast?«
    Jo zögerte. »Dank einer Bemerkung von einem alten Freund: Wenn man eine Situation nicht ändern und sich nicht daraus befreien kann, hilft nur die Flucht nach vorn. Das ist eine Tatsache des Lebens.«
    Auf einmal sah Evan aus, als hätte sie sich in glatten Stein verwandelt. Ihre Augen brannten verwirrt und zugleich sehnsüchtig. »Ein Freund hat das zu dir gesagt?«
    Jo blieb beherrscht. Sie spürte, dass Evan kurz vor etwas stand: einer Veränderung, einem Durchbruch, einem Ab sturz. Licht am Ende des Tunnels. Sie wartete.
    Dann sprach Evan den Namen aus. »Jesse.«
    »Genau der.«
    Evan wurde rot, und ihr Blick schimmerte feucht.
    Jo senkte die Stimme. »Jesse hat mir vom Verschwinden deines Vaters erzählt – und den Rest. Es tut mir leid.«
    »Ich … möchte nicht …«
    Jo wollte ihr die Hand schütteln, doch dann überlegte sie es sich anders und umarmte sie. »Zaudern hat keinen Sinn. Jesse wartet.«
    Evan war völlig verkrampft, doch sie hielt still. Dann atmete sie tief durch und trat zurück. Ihre Augen leuchteten. »Okay.«
    Gabe stieg aus und öffnete Jo die Beifahrertür. Nachdem sie den beiden Frauen ein letztes Mal zugelächelt hatte, kletterte sie hinein.
    Gabe setzte sich wieder ans Steuer und lenkte den Wagen vorsichtig auf die Straße. Eine Weile herrschte Schweigen. Er schien in Gedanken versunken. Jo vermutete, dass ihn ihre Äußerung über das kalkulierte Risiko beschäftigte.
    Dann ertrug sie es nicht länger und wandte sich zu ihm. »Ich hab meine Chance gesehen und sie ergriffen. Ich wusste, dass der Hubschrauber kommt.«
    »Klar.«
    »Tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen.«
    Plötzlich brandeten die Gefühle in ihr hoch, und alles schwappte über sie hinweg: Erleichterung, Freude darüber, dass sie wieder nach Hause konnte, Trauer um die Unschuldigen, die ihr Leben verloren hatten, Euphorie, weil Gabe unverletzt bei ihr war. Sie hatte Tränen in den Augen.
    Er fuhr an den Straßenrand. »Jo.«
    Sie hob die Hand. »Schon gut. Einfach eine emotionale Monsterwelle. Alles in Ordnung.«
    Er öffnete den Gurt und zog sie an sich. »Vielleicht sollten wir jetzt nicht so genau über alles nachdenken. Ich weiß, dass es dir gut geht. Es ist einfach … du gehst da Risiken ein …«
    Der Schreck fuhr ihr eisig in die Glieder. »Erzähl mir nicht, du willst dich von mir
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