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Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Todesmelodie: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Urnengrab auf dem Friedhof seines Heimatorts im Taunus. Das Ehepaar Bertram zog nach Norddeutschland, offiziell des Klimas wegen, weil das Asthmaleiden von Frau Bertram sich hier nicht mehr erfolgreich behandeln ließe.
    Frau Stiegler hatte keine Möglichkeit, den Blicken und dem Fingerdeuten und Tuscheln ihrer Nachbarschaft zu entfliehen. Nach der Beerdigung ihres Sohnes erlitt sie einen Nervenzusammenbruch und musste monatelang psychiatrisch behandelt werden. Die Beteiligung Carlos als Mittelsmann beim Vertrieb illegaler Porno- und Snuff-Videos kann sie bis heute nicht glauben.
    Am 28. September 2010 durchsuchte das FBI ein Einfamilienhaus in Pocatello, Idaho. Man beschlagnahmte einen Computer und ein Notebook, die Festplatten waren voll mit Videoclips, die sexuelle Gewalt zeigten. Darunter befand sich nach Angaben der Ermittler auch eines der Snuff-Videos von Bertram und Stiegler. Man verhaftete einen siebenundvierzigjährigen, sympathisch und vollkommen harmlos wirkenden Mann, ein mittelständischer Unternehmer und vierfacher Familienvater. Auf Anraten seines Anwalts verweigerte er jede Aussage. Das Todesvideo von Jennifer Mason wurde nie auf einem Computer gefunden. Die Existenz von Snuff-Filmen wird in den meisten Medien und Internetforen bis heute als modernes Märchen behandelt.

    Julia Durant besuchte ihren Vater in München und verbrachte ganze zwei Wochen mit ihrem alten Herrn, um den sie sich sehr sorgte. Die ständigen Vertretungen machten ihm offenbar mehr zu schaffen, als er selbst es zugeben würde. Doch er hatte fünf Kilo abgenommen, und seine Augen wirkten müde und ohne Glanz. Julia bedauerte beinahe, dass sie ihrem Vater einige Tage vor ihrer Ankunft eine große Bitte aufgebürdet hatte, doch sie kannte ihn auch gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht mehr davon abbringen lassen würde. Also reisten die beiden nach Italien, ganz hinunter in die Spitze des Stiefels. In einem kleinen Dorf in der kalabrischen Provinz Crotone suchten sie mit einem befreundeten einheimischen Pastor die Familie von Adriana Riva auf.
    Da die Polizei ihren Tod als Selbstmord zu den Akten gelegt hatte und sich auch nach einer Exhumierung keinerlei Hinweise auf ein Gewaltverbrechen finden ließen, sollte der Leichnam wieder auf einem Hügel außerhalb des Ortes in einem Armengrab verscharrt werden. Für Selbstmörder, so der Standpunkt des örtlichen Priesters, gebe es auf dem Dorffriedhof keinen Platz. Erst nach dem dritten Treffen, in dem die Kommissarin Adriana Rivas Rolle im Fall Mason mit etwas veränderter Gewichtung dargestellt hatte, erklärte der Geistliche sich bereit, eine ordentliche Bestattung und Aussegnung vorzunehmen. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass die junge Frau sich am Ende doch nicht selbst gerichtet hatte … ein Schäfchen auf verlorenen Pfaden … obgleich die hiesigen Behörden ganz anderer Meinung waren …
    Nun, damit konnte Julia leben, ob nun als Kriminalbeamtin, als Christin oder einfach nur als Mensch.

    Berger kehrte erst Mitte September ins Präsidium zurück, eine kombinierte Wiedereingliederung mit engmaschiger Reha. Fürs Erste schien eine OP kein Thema mehr zu sein, und wenn man seinen Äußerungen Glauben schenken durfte, dann würde er seine Dienstzeit bis zur letzten Stunde ausreizen. Er war nun mal ebenso verheiratet mit seinem Job wie Julia Durant, Frank Hellmer und die anderen.
    Bei Doris Seidel brauchte es hingegen ein paar Wochen länger, als sie sich erhofft hatte, sie kam nur eine Woche vor Berger zurück, nachdem sie sich den ganzen August mit Krankengymnastik herumgeschlagen hatte, um den rechten Oberarm wieder richtig bewegen zu können. Julia staunte nicht schlecht, wie sehr ihr Bauch in dieser Zeit gewachsen war, ganz zu schweigen von ihrem strahlenden Gesicht und den runden Wangen, die sie bekommen hatte.
    Am 22. Dezember, zwei Tage vor Heiligabend und einen Tag vor dem errechneten Geburtstermin, legte die Hebamme im Klinikum Frankfurt Höchst dem stolzen Vater Peter Kullmer seine neugeborene Tochter Elisa in den Arm.

In eigener Sache
    N un.
    Wie beginnt man das persönliche Nachwort eines Buches, von dem man nie geahnt hätte, dass man selbst daran mitwirken werden würde?
    Vielleicht am besten damit, einen großen Irrtum aus dem Weg zu räumen. Einen persönlichen Irrtum, einen Gedanken, den ich ganz schnell verwarf, als ich mich der Todesmelodie annahm: »Was man gerne liest, das schreibt sich wohl auch ganz leicht.« Vor allem, wenn
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