Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht
Autoren: K Wahlberg
Vom Netzwerk:
nichts.«
    Mattias Skoglund starrte auf den Tisch, während er erzählte.
    »Der Alte grinste also auf diese einschmeichelnde Weise, wie nur er es konnte, und ging die Treppe runter. › Was machst du denn? ‹ , fragte er. Das müsste ihm doch klar sein, dachte ich. Er war ziemlich fertig, das konnte ich sehen. Es war anstrengend, die Treppe runterzugehen, er schwankte, als ob er mir jetzt leidtun müsste, und das machte mich nur noch wütender. Dass der Typ aber auch überall auftauchen musste, wo ich endlich mal die Sache in den Griff bekam und in der Hütte ein paar bessere Arbeiten kriegte. Diese Eiszapfen-Kerzenleuchter, die Samuel entworfen hat.«
    Er machte eine Pause.
    »Das war eine bessere Arbeit?«, fragte Claesson.
    »Ja, total!«
    »Das heißt, Ihr Vater kam die Treppe runter, und Sie waren wütend. Was ist dann passiert?«
    »Ich habe einfach die Fassung verloren. Ich hatte einen Prototyp des Kerzenleuchters von der Hütte mitgebracht und wollte ihn später Samuel geben, da ich ja sowieso zu Papa gehen würde. Aber jetzt kam der Alte her und bettelte um Kontakt, und der Kerzenleuchter ist ziemlich groß, schwer und lang. › Das geht dich gar nichts an, was ich mache ‹ , habe ich zu ihm gesagt, und er starrte mich an. Und da habe ich begriffen, dass ich ihm zum ersten Mal widersprochen habe, er hatte alles mit mir gemacht, mich angetatscht, mich kontrolliert und belämmert und dann Mama, die nie was gesagt hat. Das gab es nicht, dass man was sagte. So als würden sie trotz allem irgendwie zusammenhalten, Papa und Mama.«
    »Sie haben von dem Kerzenleuchter gesprochen. Wo war der? Und was haben Sie damit gemacht?«
    »Der stand auf dem Boden, und ich habe ihn gepackt und wollte ihm den über den Kopf braten, und da hat er plötzlich das Gleichgewicht verloren. Er stand immer noch auf der Treppe, und dann ist er mit dem Bauch über den Leuchter gefallen. Da habe ich dann zugestoßen.« Er machte eine schwungvolle Bewegung mit der Hand. »Habe den Kerzenleuchter in ihn reingetrieben, so wie er sich immer in mich reingezwungen hat, als ich klein war.«
    Sie machten eine Pause. Claesson brauchte die auch.
    Eine Weile später machten sie weiter. Das Aufnahmegerät im Raum surrte leise, während Mattias Skoglund erzählte, wie er den Kerzenleuchter abgespült und am nächsten Tag Hilda gegeben hatte. Er befand sich jetzt im kriminaltechnischen Labor in Linköping. Mit etwas Glück würden sie in einer kleinen Ritze Johannes Skoglunds Blut finden. Heutzutage brauchte man nicht mehr viel davon, um eine Analyse durchzuführen. Sie hatten auch schon eine Dose Arsenik beschlagnahmt, die man in der Wohnung des jungen Skoglund gefunden hatte.
    Claesson fragte weiter und erfuhr, dass Mattias Skoglund seinen Vater ins Auto verfrachtet hatte, nachdem er ihn in Plastik eingewickelt hatte. Dann packte ihn natürlich die Panik. Er konnte die Leiche nicht in der Hütte loswerden, weil er wusste, dass er dort nicht allein sein würde. Der alte Hedman, ein treuer Schmelzer, würde die ganze Nacht arbeiten. Doch Mattias hatte den Scheiterhaufen in der Zeitung gesehen.
    »Einfacher konnte es nicht sein«, sagte er. »Es war allerdings ein bisschen tricky, die Leiche da reinzukriegen. Aber ich habe es geschafft«, sagte er und klang richtig stolz.
    Eine Frage blieb noch.
    »Warum haben Sie Ihrem Vater Arsenik verabreicht?«, fragte Claesson.
    Mattias Skoglunds Augen blitzten.
    »Um ihn leiden zu sehen«, sagte er und grinste schief.
    Claesson ließ das wirken.
    »Wie lange haben Sie es ihm gegeben?«
    »Weiß nicht, ein paar Monate, vielleicht ein halbes Jahr«, sagte Skoglund und zuckte mit den Schultern. »Und das ist gar nichts gegen das, was er mir angetan hat! Verdammt, meine ganze Kindheit lang hat er mich drangsaliert. Mir ist es jeden Tag einfach nur scheiße gegangen.«
    Die Stimme wurde heiser, und die Ohrläppchen wurden rot.
    »Haben Sie nicht daran gedacht, ihn mit Arsenik umzubringen?«, fragte Claesson dann.
    »Doch, aber ich habe nicht so viel genommen, war in den Suppen, die er in sich reingeschlabbert hat, kaum zu merken. Ich hatte im Netz nachgekuckt, dass man Magenschmerzen und so kriegen konnte, aber dass man doch einiges bräuchte, um daran zu sterben.«
    »Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ihm Arsenik zu geben?«
    »Ich wusste schließlich, dass es in der Hütte ein Lager mit allem möglichen Zeugs gab, habe aber erst gar nicht daran gedacht. Aber dann habe ich im Netz von einer Arsenikvergiftung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher