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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht
Autoren: K Wahlberg
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seiner Frau ein und bat gestikulierend um Papier und Stift.
    Claesson rief Veronika an. Könnte das Hilda gewesen sein am Seeufer? Veronika wusste, wie sie aussah, ging aber nicht ans Telefon. Er ließ die Hand mit dem Handy sinken.
    In dem Moment kamen Jasinski und Mustafa Özen und nahmen Platz.
    »So«, begann Claesson, »jetzt konzentrieren wir uns erst mal darauf, den Sohn, Mattias Skoglund, zu finden. Hier unten im Keller sind Blutspuren.«
    Er zeigte auf den Fußboden, und alle senkten die Blicke auf die Holzbohlen.
    »Mattias ist inzwischen der Verantwortliche für den Boxclub«, fuhr Claesson fort. »Lundin und ich haben ihn dort auch schon gesehen. Es wirkt so, als habe jemand versucht, da unten Spuren zu beseitigen und sauberzumachen. Ich wette, dass sich der Tatort hier direkt unter uns befindet«, sagte Claesson, und Lundin nickte zustimmend.
    »Wo ist er jetzt? Oder wo hält er sich versteckt, das ist jetzt die Frage. Welches Motiv Mattias gehabt haben könnte, müssen wir später überlegen. Lena und Patrick, ihr geht in das grüne Haus am Sodavägen und seht nach, ob er bei seiner Mutter ist. Berichtet mir bitte sofort.«
    Die beiden nickten.
    »Ich bleibe hier und gebe die Spinne im Netz, Lundin ebenso. Berg und Lerde checken bei den Nachbarn in derselben Straße, ob die vielleicht wissen, wo er sein könnte. Fragt mal, ob Mattias Skoglund dort manchmal ein Auto leiht, und wenn ja, welche Kiste. Ihr könnt dann auch gleich zur Autowerkstatt fahren«, sagte er und zeigte auf der Karte, wo diese sich befand.
    »Alles klar«, sagte Lerde.
    »Und ihr beiden«, fuhr Claesson fort und zeigte auf Jasinski und Özen, »fahrt in die Wohnung von Mattias und seht nach, ob er auf dem Sofa sitzt und Computerspiele spielt.« Alle verschwanden. Claesson versuchte es noch einmal bei Veronika. Wieder ohne Erfolg.
    »Wäre es nicht sinnvoll, in der Hütte zu fragen, welche Arbeitszeiten Mattias hat?«, fragte Lundin. »Ich kann das tun. Wenn es so wichtig ist, ihn jetzt sofort zu finden!«
    Im selben Augenblick sah Claesson den weißen Bus der Spurensicherung. Kurz darauf betrat Benny Grahn den Raum. Er hatte einen jungen Mann als Assistenten dabei, was ungewöhnlich war, da Grahn sich sonst lieber mit Mädchen umgab. Die beiden wurden in den Keller geschickt.
    Das Handy klingelte. Veronika.
    »Du hast angerufen?«, fragte sie.
    »Bitte beschreib mir Hilda Glas. Frag nicht, mach einfach!«
    Wieder Papier und Stift. Mittelgroß, so um eins siebzig, zierlich, wirkt aber kräftig. Was immer das hieß, zum Teufel, doch die Frage sparte er sich. Dunkles, zedernfarbenes, kurzgeschnittenes Haar. Blasse Haut, sehr individueller Kleidungsstil, oft Rock oder Kleid und witzige Strümpfe.
    »Was sind witzige Strümpfe?«
    »Gestreift oder mit Blumenmuster oder so.«
    »Oder so?«
    »Ja, immer ein bisschen besonders, nicht so das Übliche in Schwarz oder hautfarben«, sagte sie.
    Er verglich sein eigenes Bild mit dem, was Mona gesagt hatte. Schmal, mittelgroß und dunkelhaarig stimmte zumindest überein. Aber von witzigen Strümpfen hatte sie nichts gesagt, aber vielleicht hatte Hilda auch eine Hose angehabt.
    War sie es gewesen, die bei der Allmende am Seeufer spazieren gegangen war? War sie es, mit der Mona gesprochen hatte? Wohin war sie dann gegangen?

Kapitel 68
    Hilda, Donnerstag, den 5. Mai 2011
    D ie Geräusche kamen aus der Entfernung. Ein konstantes Bollern und Dröhnen, aber keine menschlichen Stimmen.
    Hilda hatte genau hingehört und versucht, das einzuordnen. Seit sie klein war, war sie nicht in der Hütte gewesen, aber die Wärme, die in die Abseite gekrochen kam, musste von dort stammen. Sie sah die große Halle vor sich. Die Werkstätten, die Öfen, die glühende Glasmasse. Aber jetzt war der Arbeitstag zu Ende. Sie erinnerte sich, dass Papa immer früh anfing, oft war er schon in der Hütte, wenn sie aufstand, um zur Schule zu gehen. Dafür kam er auch früh am Nachmittag zurück.
    Jetzt war die Hütte menschenleer, wahrscheinlich war die Schicht noch da, die die Häfen auswechselte, und später dann würde der Schmelzer kommen und die Hütte über Nacht bewachen. Sie hoffte, dass sie und Mattias nicht allein waren.
    Plötzlich überfiel sie ein unangenehmer Gedanke. Mattias arbeitete ja tagsüber mit Sam in der Hütte, aber vielleicht war er heute als Schmelzer eingesprungen und hatte sie deshalb hierhergeschafft, weil er wusste, dass sie beide dann allein sein würden.
    Ihr wurde übel bei dem Gedanken.
    Dort,
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