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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht
Autoren: K Wahlberg
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kommandierte Lundin. »Vielleicht taucht er da auf.«
    Claesson sprach mit Peter Berg, der sich zusammen mit Martin Lerde in Steffes Autowerkstatt befand.
    »Offensichtlich kommt es durchaus ab und zu vor, dass Mattias ein Auto leiht«, sagte Berg. »Er meinte wohl, sich kein eigenes leisten zu können.«
    »Ab und zu?«, fragte Claesson.
    »Ja, und er hatte es auch an dem Tag, an dem sein Vater im Maifeuer landete.«
    Claesson wurde warm.
    »Und im Moment hat er es auch«, fügte Berg hinzu.
    »Zum Teufel!«, rief Claesson.
    »Ein dunkelblauer Renault übrigens.«
    »Gut. Komm sofort hierher zurück!« Claesson legte auf und rief Jasinski an. Sie und Özen sollten nachsehen, ob Mattias Skoglund in seiner Wohnung war. »Seid ihr dort?«, fragte er.
    »Grade vorm Haus«, antwortete Jasinski. »Warte einen Moment, wir melden uns gleich.«
    Claesson wartete. Das war ja das Letzte. Wenn der Typ nun abgehauen war!
    Lundin hatte vergebens versucht, einen Verantwortlichen in der Hütte zu erreichen. Er hatte sogar diesen Butter mit der engelsgleichen Ehefrau angerufen. Die meisten Leute waren für heute nach Hause gegangen und waren vermutlich mit dem beschäftigt, was man Freizeit nannte, zumal an einem Maitag, an dem die Sonne schien und eigentlich alles ganz wunderbar war.
    Lundin gestikulierte. Jetzt hatte er die Ehefrau Jeppson an der Strippe. Ihr Mann mähe gerade den Rasen, beschied sie.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn er diese Tätigkeit einen Moment unterbrechen könnte«, sagte Lundin.
    Jasinski meldete sich und berichtete, dass Mattias nicht zu Hause war. Jasinski und Özen wurden ins Folkets Hus zurückgerufen, um eine neue Strategie auszuarbeiten.
    Keine fünf Minuten, nachdem Lundin mit der Ehefrau gesprochen hatte, stand Per-Ola Jeppson vor der Tür zum Folkets Hus. Er war nassgeschwitzt und roch nach Benzin und frisch geschnittenem Gras.
    »Können Sie aus dem Gedächtnis sagen, welche Arbeitszeiten Mattias Skoglund hat?«, fragte Claesson.
    »Von welchem Tag ist die Rede?«
    »Heute.«
    Peo Jeppson musste nicht lange nachdenken.
    »Er arbeitet jetzt im Moment.«
    »Jetzt?«
    »Ja, er hat die Nachtschicht für einen Schmelzer übernommen, der einen Hexenschuss hat. Das ist eigentlich kein Job für die jüngeren Glasarbeiter, aber manchmal muss man das Schema mal beiseitelassen. Mattias hat sich selbst angeboten, das gibt dann auch wieder gutes Geld zusätzlich!«
    »Das heißt, er ist jetzt gerade in der Hütte?«, verdeutlichte Claesson.
    »Ja, das möchte ich hoffen, im Hinblick auf die Arbeit morgen. Ich habe auf der Rückseite der Hütte, am Personaleingang, ein Auto stehen sehen, das heißt, er müsste dort sein. Soll ich hingehen und nachsehen? Ist etwas passiert?«
    »Was für ein Auto war das?«
    Peo Jeppson zögerte.
    »Ein dunkles, blau vielleicht, kein neues Modell.«
    »Könnte es ein Renault gewesen sein?«
    »Ja, möglicherweise. Ich habe nicht so genau hingeschaut.«
    »Haben Sie die Schlüssel zur Hütte?«
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Haben Sie sie dabei?«
    Peo befühlte sicherheitshalber die Hosentasche.
    »Nein, aber ich habe es nicht weit nach Hause. Eine Minute, ich wohne gleich gegenüber.«
    Peo Jeppson sprang ins Auto, wurde vor seinem Haus abgesetzt und kam mit dem Schlüssel zurück. Er kannte sich in den Räumlichkeiten aus. Alle Polizisten, die sich in Hjortfors befanden, wurden augenblicklich zur Glashütte gerufen, und zwar zu einem ganz bestimmten Platz, der Peo Jeppson zufolge nicht von der Hütte aus eingesehen werden konnte.
    Tatsächlich stand ein dunkler Renault hinter der Hütte.
    »Sollen wir noch mehr Verstärkung aus Oskarshamn anfordern, ehe wir reingehen?«, fragte Claesson Lundin.
    Sie wogen ab, wie groß die Gefahr war, dass Mattias Skoglund bewaffnet war. Hatte er Hilda Glas da drin? Das war die Frage. Sie war, wie Lena Jönsson und Patrik Johansson berichteten, noch nicht in dem roten Haus aufgetaucht.
    »Ich glaube, die Gefahr ist nicht so groß«, meinte Lundin. »Er hat noch nie geschossen, und soweit wir wissen, besitzt er keine Waffe.«
    Claesson hatte seit langer Zeit nicht mehr geschossen, wenn man von den Übungen im Polizeikeller absah. Aber er wusste, wie man es machte. In einem möglichen Durcheinander bei der Festnahme hatten sie nichts zu befürchten, denn sie hatten ihre beste Schützin vor Ort, Lena Jönsson, die verdammt schnell und absolut treffsicher war.
    Claesson und Jeppson stiegen aus dem Auto und gingen ein paar Schritte um die Ecke,
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