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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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Björn Hellmark kam nicht zur Ruhe. Vor dem Öffnen des
10. versiegelten Umschlages wollte er die Freunde und sich selbst
noch mal einem Test unterziehen.
    Carminias Beobachtungen waren nicht alltäglich. Schon gar
nicht auf Marlos, dem Domizil, das ihnen Sicherheit, Frieden und
Geborgenheit vermittelte.
    In der Geister-Höhle bewahrte Hellmark jene Trophäen
auf, die er im Kampf gegen die Dämonen und Schergen der
Finsternis errungen hatte und gegen sie einsetzte. Es waren wichtige
Waffen, ohne die sie nicht auskamen. Zu ihnen zählten die
versteinerten Augen des Schwarzen Manja, dem heiligen Vogel, der vor
rund zwanzigtausend Jahren auf dem in Blüte stehenden Kontinent
Xantilon lebte.
    Solange er sich dort aufhielt, ging es dem Volk gut. Dann kehrten
die Tage der Finsternis ein. Die Manjas verschwanden, als der nach
ewigern Dämonenleben strebende Oberpriester der Schwarzen Kaste,
Molochos, das Signal zum Angriff gab. Dämonenheere wurden
mobilisiert und Irregeleitete, die diese Heere unterstützten,
zwangen die guten Kräfte zum Kampf. Xantilon zerbrach in
mindestens zwei Teile, Millionen Menschen gingen zugrunde, nur eine
geringe Anzahl konnte sich retten, und diese verschmolzen mit den
Bewohnern und Völkern anderer Inseln und Kontinente.
    In vielen Menschen, die in dieser Gegenwart, in der Hellmark
lebte, geboren wurden, zeigte sich die bemerkenswerte Tatsache,
daß sie das Blut jener in ihren Adern hatten, die damals
überlebten. Selbst über Jahrtausende hinweg machte sich nun
die Stimme dieses Blutes bemerkbar, und sie gab jenen, die Nachkommen
der Verschollenen und Geretteten waren, den Hinweis auf ihre ferne
Vergangenheit. So erfuhren viele bewußt von einem früheren
Leben, das damals auf Xantilon stattfand.
    Zu den Wiedergeborenen gehörte Björn Hellmark, der auf
der Insel einst den Namen ›Kaphoon‹ trug, zu ihnen
gehörte Carminia Brado, die Loana, die Tochter des Hestus’
gewesen war – und Rani Mahay, der Koloß von Bhutan. Sein
ehemaliger Name und seine Tätigkeit vor zwanzigtausend Jahren
waren bis zur Stunde unbekannt und unenträtselt.
    Es gab noch viel mehr Menschen, die Nachkommen aus jener Zeit
waren, die dies auch mehr oder weniger fühlten, die aber nicht
offen darüber sprachen, aus Angst, sich lächerlich zu
machen. Viele von ihnen wurden krank und in Nervensanatorien
eingewiesen, die einen, weil sie an dem Wissen zerbrachen, die
anderen, weil sie offen darüber gesprochen hatten. So war es
eines der obersten Ziele Hellmarks, jene zu finden, die die Stimme
des Blutes hörten, und sie auf der Insel zu integrieren, die ihm
zum Vermächtnis gemacht worden war. Hier wollte er all die
Kräfte einen, die er benötigte, um zum großen Schlag
gegen die Mächte der Finsternis auszuholen, die ihr Ziel
ebenfalls nicht aufgegeben hatten, die Erde in Besitz zu nehmen und
die Menschen zu versklaven.
    An alle diese besonderen Faktoren – gerade was die
Wiedergeburt anbetraf – mußte er jetzt nachdrücklich
denken.
    Carminia war einst Loana gewesen – er Kaphoon. Sie waren
beide wiedergeboren worden, und ihre Wege hatten sich in der neuen
Zeit auf wundersame Weise wieder gekreuzt.
    Ihre Wiedergeburt war das Gemeinsame. Und doch nahm Carminia von
Zeit zu Zeit etwas wahr, das er nicht so sah.
    Sie behauptete, in der Schatulle, in der ursprünglich noch
vier Manja-Augen liegen mußten, würden sich nur drei
befinden.
    Eines löse sich des öfteren auf und verschwimme vor
ihren Augen, kehre dann aber wieder zurück.
    »Es sieht so aus, als würde jemand versuchen, durch
telekinetische Kräfte das Manja-Auge zu rauben«,
erklärte Carminia. »Nur so kann ich es
beschreiben…«
    Daß ein Raub durch einen der Anwesenden, die sich in der
Geister-Höhle versammelt hatten, nicht infrage kam, verstand
sich von selbst. Sie alle waren treue Freunde, die gemeinsam mit
Hellmark alles daransetzten, das Dämonenreich – und an
ihrer Spitze die teuflische Göttin Rha-Ta-N’my – in
die Knie zu zwingen.
    »Dann kommt also die Gefahr von außerhalb«, warf
Rani Mahay ein. Der Mann mit der prächtigen Glatze
überragte alle Anwesenden um Haupteslänge.
    Björn nickte. »So sieht es zunächst aus. Aber es
widerspricht den Gesetzen, denen die Insel unterworfen ist. Marlos
ist ein Bollwerk gegen das Böse. Es kann hier nicht
eindringen…«
    »Dann muß es nicht das Böse sein, das versucht,
die Anzahl der Manja-Augen zu dezimieren«, machte sich Danielle
de Barteaulieé bemerkbar. Sie war eine wichtige Zeugin
für
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