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Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Macabros 097: Das Grab in Lemuria

Titel: Macabros 097: Das Grab in Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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Kriege,
ausgelöst durch das Böse, durch Magier und Teufel. Die dort
wurden, waren zerstritten – und sie haben diese Saat mitgenommen
auf die Kontinente, die später entstanden, später das Leben
aus Lemuria trugen. Atlantis, Hyperborea, Mu, Xantilon…
Völker entwickelten sich und vergingen wieder… ich habe
viel von dem, was wieder werden wird, schon damals begriffen, in der
Zeit, als der Mensch noch keinen Körper hatte. Ich wußte,
noch ehe ich sie gesehen hatte, von der Stadt der tausend Flammen,
wußte von den Sternenburgen und der Unendlichkeit der
Universen, die doch endlich sind, weil sie in sich selbst
zurückkehren werden. Ich habe viele Feinde getötet, viele
Widersacher und Konkurrenten aus dem Weg geschafft…«
    Richard Patrick hielt den Atem an.
    Dem Verleger kam es so vor, als wäre die Stimme zuletzt
härter, rauher geworden. Sie klang nicht mehr so sanft und
silberhell wie die eines Zwölfjährigen.
    Etwas Bösartiges, Kaltes haftete ihr an…
    »Ich bin ein Magier, und die Stunde des Vontox’ ist
nahe…«
    Die letzten Worte zischten förmlich aus seinem Mund. Sie
klangen wie das Fauchen und Knurren eines wilden Tieres.
    Deutlich war zu sehen, wie sich auf den Gesichtern einiger
Anwesenden Ratlosigkeit und Erschrecken spiegelten.
    Auch das Antlitz des Jungen veränderte sich.
    Ein bösartiger Zug bildete sich um seine Lippen, die Nase
kräuselte sich, und die Haut wurde wie Marmor.
    »Du kehrst zurück«, sagte Shoam schnell, als er
sah, was sich da ankündigte.
    Ein Zittern lief durch den zarten Körper, die Hände
ballten sich zu Fäusten.
    »Du verläßt Lemuria, du gehörst nicht mehr
dorthin. Dein Leben dort ist längst erloschen. Du kehrst
zurück – durch das Reich zwischen deinen beiden Existenzen.
Du kommst hier an. Du bist Sarash, der Junge, niemand
sonst.«
    Die Spannung fiel von dem Knaben ab wie eine zweite Haut.
    Er wirkte wieder völlig normal und schien zu schlafen.
    Shoam tupfte sich mit einem blitzsauberen Taschentuch die
schweißnasse Stirn ab. »Das war diesmal mehr – als
ich zu erwarten hoffte…« murmelt er und wirkte einen Moment
ratlos. »Es ist etwas hinzugekommen. Die Drohung war bisher
stets allgemein gehalten. Doch diesmal ist seine Erinnerung
offensichtlich weiter gediehen. Die Drohung – kam direkt durch
ihn. Und er hat sich mit Namen genannt. Vontox… Er war Vontox,
der Magier, der im fernen, barbarischen Lemuria schwere Kämpfe
für das Böse ausfocht. Lemuria ging unter, wie sie alle
wissen. Neu dürfte Ihnen sein, daß durch Sarash –
durch Vontox, genaugenommen – ein präziser Hinweis
über die Lage des Urkontinents erfolgt ist. Ich hätte den
Jungen in der Hypnose noch danach gefragt, mußte das Experiment
jedoch leider vorzeitig abbrechen, wie Sie bemerkt haben. Es ist ein
Erregungszustand eingetreten, der mir zu denken gegeben hat. Ich
möchte Ihnen noch etwas zeigen… bitte, schauen Sie
her…«
    Er ließ den Jungen noch schlafen und wandte sich den
Landkarten an der Wand zu.
    Die Karte zeigte die verfremdeten Kontinente, die Richard Patrick
und den anderen beim Eintritt schon aufgefallen waren.
    Afrika hatte eine andere Form und war durch lemurische Teile
über Madagaskar mit Südamerika verbunden.
    »Diese Landmasse ist heute vom Angesicht der Erde
verschwunden«, erklärte Shoam. »Das Meer hat sie
verschlungen. Vor dem indischen Kontinent kann man diesen Kontinent
auf dem Meeresboden finden… sagt Sarash. Und seine Drohung,
daß von Lemuria – und von ihm – wieder Gefahren
ausgehen werden, dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen
werden. Es ist heute kaum mehr daran zu zweifeln, daß Menschen,
die einst auf Atlantis wohnten, wieder mitten unter uns weilen, und
Erinnerung an ihr damaliges Dasein haben. Ebenso wenig zweifelhaft
ist dies im Zusammenhang mit Lemuria. Nur – ist es hier
gefährlicher, denn die dämonischen Geister, die von
Visionen und durch Visionen und Leidenschaften lebten, ehe sie eine
Körperlichkeit erfuhren, sind ebenfalls wieder mitten unter uns.
Sarash ist gewiß keine Ausnahme. Nur – die einzige, die
wir Heutigen vielleicht kennen. Sarash ist ein Phänomen. Diese
Bücher dort…« und mit diesen Worten deutete er auf die
wissenschaftlichen Werke, »hat er alle gelesen – und
verstanden. Es scheint, als wirkten viele Leben in ihm fort, als
wäre alles, was Menschen jemals entdeckten und erforschten in
ihm in einer latenten Form vorhanden. Wer soviel weiß, wird es
eines Tages anwenden. Ob zum Guten oder
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