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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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niemand.
     Die Stammesführer veranstalteten ein Treffen. Tyl, Neq, Sav, Tor und all die anderen, und setzten das Imperium vorübergehend formell außer Kraft - bis zur eventuellen Wiederkehr des Namenlosen. Jeder Unterstamm wurde zu einem eigenen Stamm erklärt. Die einzelnen Stämme durften aber nicht miteinander kämpfen.
     Aber Neq lag nur etwas an völliger Freiheit, daher löste er seinen Stamm auf. Die guten Kämpfer scharten sofort eigene kleine Stämme um sich und zogen fort. Neq, der nun zum erstenmal im Leben richtig frei war, ging wieder allein auf Wanderschaft.
     
    *
     
        Als er zum dritten mal bei einer Herberge haltmachte und entdeckte, daß sie ausgebrannt und ausgeplündert war, da verwandelte sich seine Verwunderung in Wut. Wer hatte das getan, und vor allem, warum? Die Herbergen waren immer geachtet worden und hatten stets allen Wanderern offen gestanden. War eine Herberge zerstört, dann mussten viele darunter leiden, denn diese Vorfälle hatten sicher Nachwirkungen für die gesamte Nomadengesellschaft - die vermutlich durch die Auslöschung der Berg-Unterwelt gerettet worden war.
     Es bestand keinerlei Aussicht, die Übeltäter ausfindig zu machen, denn die Untat lag schon Wochen zurück. Da war es einfacher, man stellte Erkundigungen bei den Irren selbst an, die oft sehr gut über die Nomaden Bescheid wussten, von sich aus aber niemals aktiv wurden.
     Neq, dem bis zu diesem Augenblick eine Aufgabe gefehlt hatte, hatte nun eine gefunden.
    Der nächstgelegene Vorposten der Irren stand unter Belagerung. Die albernen Glasfenster waren eingeschlagen, die Fensterhöhlen wirkungslos mit Fragmenten der Holz- und Metallmöbel verbarrikadiert. Die um das Haus herum angelegten Blumenbeete waren zertrampelt. Zwei verlotterte Krieger patrouillierten zu beiden Seiten des Hauses in einem Halbkreis, drei weitere hockten um ein Lagerfeuer in unmittelbarer Nähe.
     Neq ging auf den ersten der Wachposten zu, einen hochgewachsenen Schwertkämpfer. »Wer bist du und was treibst du hier?«
     »Hau ab, du Narr«, sagte der Mann. »Das hier ist Privatbesitz.«
     Neq war der Jugend entwachsen und nicht mehr impulsiv. Ruhig gab er zur Antwort: »Mir scheint, ihr belästigt hier einen Vorposten der Irren. Habt ihr dafür einen Grund?«
    Der Mann zog seine Klinge. »Das ist mein Grund. Kapiert, Kleiner?«
     Neq sah, daß die anderen aufmerksam geworden waren und nun gelaufen kamen. Lauter Schwertkämpfer. Doch er ließ sich nicht einschüchtern. »Forderst du mich zum Kampf im Ring?«
     »He, der Kerl da will Ärger machen!« rief der Mann scheinbar belustigt aus.
    »Schneid ihm die Eier ab - wenn er welche hat!« sagte einer der anderen, während er mit gezogener Waffe näher kam.
    Jetzt war Neq sicher, daß er es mit Gesetzlosen zu tun hatte, denen der Ring nichts galt. Ungeschickte Kämpfer, die sich zusammenrotteten und Hilflose ausraubten. Solche Kreaturen hatte man im Bereich der Irren niemals geduldet, und das Imperium hatte sie systematisch gejagt und ausgerottet. Das heisst, man hatte sie gezwungen einem fähigen Krieger im Ring zu einem Kampf ums Leben gegenüberzutreten. Man wollte verhindern, daß die Irren wegen der von Gesetzlosen begangenen Untaten ihre Lieferungen einstellten.
     Doch das Imperium bestand nun nicht mehr, und das Unkraut wucherte üppig. Diese Feiglinge konnten bedenkenlos niedergemacht werden. Vorerst wollte er sich aber doch Gewissheit verschaffen. »Nennt mir eure Namen!«
     Sie hatten ihn mittlerweile umstellt. »Wir werden dir ein Loch im Bauch verpassen!« rief einer. Die anderen grölten.
    »Dann nenne ich euch meinen. Ich bin Neq das Schwert!« Er zog die Waffe. »Wer den ersten Streich gegen mich tut, der umreißt den Ring!«
    »He - von dem habe ich schon gehört!« rief einer. »Der ist gefährlich. Hatte einen Stamm!«
     Doch die anderen, die sich in der Hierarchie des Imperiums nicht auskannten, hatten Neq bereits umstellt und wollten ihn mit einem feigen, gemeinsam geführten Angriff überwältigen.
     Neq holte aus, kaum daß sie die erste Bewegung machten. Auf den direkt vor ihm Stehenden hieb er mit aller Kraft ein und stieß dem Mann die Schwertspitze in die ungeschützte Brust. Blitzartig zog er die Waffe heraus und schwang die blutige Klinge nach links und traf den nächsten im Nacken, noch ehe er sein Schwert zur Verteidigung heben konnte. Gegen erfahrene Krieger hätte er mit dieser Taktik nicht bestehen können - aber das hier waren unbeholfene
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