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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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Wände waren nun nicht mehr metallverkleidet. Statt dessen trugen sie eine moosähnliche Schicht, die stellenweise baumartige Auswüchse hatte.
     Jim hatte die Instandsetzung der Maschinen beendet und ein Ausbildungsprogramm für Betrieb und Instandhaltung ausgearbeitet, so daß alles auch ohne ihn weiterlaufen konnte.
    »Ich will nicht weg«, hatte er erklärt. »Mir gefällt es hier gut. Maschinen sind genau mein Fall, und diese hier sind wahre Wunderwerke! Aber Unfälle passieren immer mal, und schließlich werde ich auch nicht jünger.«
    Als der Maschinenpark Helicons die Kapazitätsgrenze erreichte - jene der menschlichen Arbeitskräfte, keinesfalls die der Maschinen -, wurde der Export an die Irren gesteigert. Die alten Laster wurden repariert, denn Helicon produzierte unter anderem auch Motoren, Reifen, Benzin und Getriebe. Aus den sechs Fahrzeugen, die den Irren geblieben waren, wurden zwanzig und schließlich fünfzig. Es erwies sich als nötig, Nomaden als Fahrer und Bewacher anzuwerben, die man dann mit Naturalien, guten Waffen und Medikamenten entlohnte. Die Laster wurden immer in einem Konvoi zu dritt losgeschickt. Einen belud man mit der Warenladung, auf dem zweiten waren die bewaffneten und nach Kämpfen lechzenden Krieger, und der dritte beförderte Treibstoff, Ersatzteile und Proviant. Mit der Zeit bildete sich ein neuer Stamm heraus, der Stamm der Lastwagenfahrer, die ihrer Aufgabe mit Feuereifer nachkamen. Die Existenz und Funktionsweise von Helicon war natürlich längst kein Geheimnis mehr, die Zahlungsbedingungen blieben jedoch gleich streng. Die Lastwagenführer lebten in dem Gefühl, sie hätten es am allerbesten erwischt: Vorräte aus Helicon in Verbindung mit einem ungebundenen Nomadenleben. Viele von ihnen kamen bei Kämpfen mit gierigen Gesetzlosen um, aber dies war ebenso Bestandteil eines Nomadenlebens. Heldentum.
    Der Pfad wand sich zwischen überhängenden Bäumen tunnelähnlich dahin. Neq beschleunigte seine Schritte, weil er schneller an sein Ziel kommen wollte.
    Er hatte geplant, eine Telefonleitung von Helicon zur wichtigsten Aussenstelle der Irren legen zu lassen. Der dafür nötige Aufwand hinderte ihn daran, denn man hätte das Kabel entweder sehr hoch, nämlich außer Reichweite der Gesetzlosen, legen müssen oder aber unterirdisch, wo sie es auch nicht finden konnten. Der Verlegung dieses Kabels stellten sich Gebirge, Flüsse und Ödlandgebiet in den Weg. Schließlich hatte er sich mit ständigem Funkkontakt begnügen müssen, der bald in einen Fernsehkontakt umgewandelt sein würde.
    Dick der Chirurg richtete ein Krankenhaus ein, in dem Nomaden ärztlich versorgt wurden und die nötigen Medikamente bekamen. Damit aber entstand ein neues Problem. Dick musste Helicon verlassen, oder aber man musste Nomaden vorübergehend Zutritt gewähren. Die alten Richtlinien erwiesen sich somit als ungenügend. Neq setzte sie außer Kraft. Ein Teil der Unterwelt war von den übrigen Anlagen völlig abgeschnitten. Dort wurde nun ein neuer Eingang angelegt,
     und Dick veranstaltete für medizinisch interessierte Nomaden Kurse, obgleich die meisten unwissende Analphabeten waren. Er musste vereinfachte Bildsymbole für die einzelnen Medikamente erfinden. Ein Kreis mit gezacktem Pfeil stellte den Zusammenhang Kopfschmerz - Aspirin her, die Umrisse eines Zahnes waren das Zeichen für Novocain. Dick stellte sicher, daß gefährliche Medikamente nur durch ihn verabreicht werden sollten und anderen nicht zugänglich waren. Dieses System bewährte sich im großen und ganzen, denn die Nomaden-Lehrlinge waren ja nicht dumm, so waren nur unwissend und mussten lernen.
    Neq erklärte ganz einfach, daß die Kinder Helicons lesen und schreiben lernen sollten. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und schaffte mit großer Mühe die Worte: Mann, Zimmer, Essen, Ehre. In den alten Büchern stand eine Unmenge Wissen verzeichnet, und die junge Generation würde über die Vergangenheit nicht hinauswachsen können, wenn sie diese nicht verstand. Die gegenwärtige Generation war viel zu beschäftigt, um sich mit Lesen zu beschäftigen, und Neq musste den Kurs aufgeben, nachdem er etwa zwanzig Wörter gemeistert hatte. Aber er wusste genau, daß man die Prioritäten anders setzen würde, sobald die Aufbauphase überwunden war.
    Ja, alles lief klaglos. Neq war in der Führung Helicons so erfolgreich, wie er es in der Führung des eigenen Stammes für das Imperium gewesen war.
    Nun wurde die Gegend vertraut. Der
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