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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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wahrscheinlich erst in diesem Augenblick klar geworden. Sie starrten ihn immer noch an.
    »Nun, ja!« sagte er mit gespielter Heiterkeit. »Maleen ›premoniert‹ also, und die Leute bekommen davon Magenschmerzen.«
    Maleen lächelte schwach und strich sich das blonde Haar aus dem Gesicht.
    »Die dachten bloß, daß sie die haben«, murmelte sie.
    »Massenhistorie«, erklärte die Leewit leichthin.
    »Hysterie«, korrigierte Goth. »Immer wieder sind denen die Haare zu Berge gestanden.«
    »Das habe ich bemerkt«, nickte der Kapitän. »Und Leewit – sie pfeift und dann zerplatzen die Dinge.«
    »Die Leewit, heißt das«, sagte die Leewit und runzelte die Stirn.
    »Oh, ich verstehe«, sagte der Kapitän. »So wie der Kapitän, wie?«
    »Richtig«, sagte die Leewit. Sie lächelte.
    »Und was macht die kleine Goth?« wandte sich der Kapitän an die dritte Hexe. Die kleine Goth schien immer noch Schmerzen zu haben. Maleen antwortete an ihrer Stelle.
    »Goth teleportiert in erster Linie«, sagte sie.
    »Oh, tatsächlich?« meinte der Kapitän. »Von dem Trick habe ich auch schon gehört«, fügte er dann etwas lahm hinzu.
    »In Wirklichkeit aber nur kleine Sachen!« sagte Goth abrupt. Sie griff unter ihre Jacke und brachte ein in Stoff gehülltes Bündel hervor, das etwa die Größe der beiden Fäuste des Kapitäns hatte. Die vier Enden des Tuches waren miteinander verknotet. Goth löste den Knoten. »So, zum Beispiel«, sagte sie und schüttelte den Inhalt des Tuches auf den Teppich. Ein Geräusch, wie wenn man einen großen Beutel Murmeln ausleert, war zu hören.
    »Du großer Patham!« rief der Kapitän und starrte eine gute Viertelmillion in Juwelen an – oder er wollte noch ein Miffelfarmer sein!
    »Du liebe Güte«, sagte die Leewit und sprang auf. »Maleen, am besten machen wir uns gleich daran!«
    Die beiden blonden Mädchen rannten hinaus. Der Kapitän bemerkte es kaum. Er starrte Goth an.
    »Kind«, sagte er, »ist dir eigentlich klar, daß die einen auf Planeten wie Porlumma sofort und ohne Gerichtsverfahren hängen, wenn sie einen mit Diebesgut ertappen?«
    »Wir sind nicht auf Porlumma«, sagte Goth. Sie schien etwas beleidigt. »Die sind für Sie. Sie haben Geld für uns ausgegeben, oder nicht?«
    »Nicht so viel«, sagte der Kapitän. »Wenn Wansing das bemerkt hat – die gehören doch Wansing, nehme ich an?« »Sicher!« sagte Goth. »Die haben wir uns vor dem Start geschnappt!« »Wenn er es gemeldet hat, dann sitzen uns jetzt die Polizeischiffe schon im Nacken…«
    »Goth!« rief Maleen mit schriller Stimme.
    Goth fuhr herum und sprang in einer einzigen, fließenden Bewegung auf. »Komme schon«, rief sie. »Entschuldigen Sie mich«, murmelte sie dann zu dem Kapitän gewandt. Dann war auch sie draußen.
    Aber auch ihr Verschwinden fiel dem Kapitän kaum auf. Er war zur Steuerkonsole geeilt und hatte sämtliche Bildschirme eingeschaltet. Ein schreckliches Gefühl der Vorahnung erfüllte ihn.
    Und da waren sie! Zwei schlanke schwarze Schiffe holten schnell von hinten auf und waren schon beinahe in Schußweite! Der Kapitän erkannte, daß es sich nicht um reguläre Polizeiboote handelte, sondern um Hilfsfahrzeuge der Grenzflotte des Imperiums. Er schob den Fahrthebel der Venture auf volle Fahrt. Hinter ihnen schoß rotes Feuer aus den Düsen – da zuckte keine hundert Meter rechts von dem Schiff eine Flammenzunge an ihnen vorbei.
    Aber das Radio blieb stumm. Porlumma zog es vor, Wansings Juwelen in Gefahr zu bringen, anstatt ihnen eine Chance zu lassen, sich zu ergeben! Um dem Kapitän Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sei gesagt, daß das Schicksal seiner drei Schützlinge ihm mehr Sorge bereitete, als die Tatsache, daß er es würde teilen müssen.
    Er vollführte mit der Venture eine halsbrecherische Serie nicht nachzuvollziehender und – wie er hoffte – jedem Zielversuch abträglicher Sprünge und Loopings, wobei er mit der einen Hand den Steuerknüppel führte und mit der anderen versuchte, die Nova-Kanonen schußbereit zu machen, als plötzlich…!
    Nein, sagte er sich unverzüglich, es hatte keinen Sinn, jetzt zu versuchen, das zu begreifen – dann plötzlich waren keine Imperiumsschiffe mehr da. Die Bildschirme wurden plötzlich alle dunkel, und einen kurzen Augenblick lang hüllte Dunkelheit die Venture ein. Und dann sprang ihn Licht an, ein kalter, häßlicher Lichtschein, der gleich wieder vor ihm zurückwich. Die Antriebsmotoren der Venture schienen tot.
    Und dann ging plötzlich
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