Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
streng an. »Nun, Schninkle«, sagte er streng, »was ist es denn diesmal?«
    »Haben Sie meine Nachricht bekommen?«
    Krogson verdrehte die Augen. »Sie waren das also in diesem Aufklärer! Ich hätte es wissen müssen. Ja, wir haben sie bekommen, aber sie ist noch nicht dechiffriert. Was machen Sie hier draußen? Sie sollten doch im Stützpunkt bleiben und mir den Rücken freihalten!«
    »Das ist nur für Sie bestimmt, Sir«, sagte Schninkle und warf mißbilligende Blicke in die Runde.
    »Alles hinaus!« befahl Krogson. Im nächsten Augenblick war der Raum, abgesehen von Oberst Harris, leer. Schninkle blickte fragend zu dem Offizier in seiner seltsamen Aufmachung hinüber.
    »Ihn könnte ich nicht hinaus schicken, selbst wenn ich wollte«, sagte Krogson. »Also los!«
    Schninkle schloß vorsichtig die Tür, wandte sich dann zu Krogson um und sagte leise: »Auf Stützpunkt Eins hat es einen Putschversuch gegeben. General Carr hatte sich doch dort versteckt. Er hat gestern mittag zugeschlagen. Zwei Drittel der Elitegarde standen auf seiner Seite. Der Lord-Protektor hatte keine Chance. Er hat versucht zu fliehen, aber die haben ihn erwischt, ehe er die Atmosphäre verlassen konnte. – Pfft!« machte Schninkle und schnippte mit den Fingern.
    Krogson verdaute die Nachricht schweigend. Nach einer Weile sagte er: »Dann ist der Lord-Protektor also tot.« Er lachte bitter. »Nun, lang lebe der Lord-Protektor!« Er wandte sich langsam zu Oberst Harris. »Ich glaube, das ist für uns beide die Lösung. Jetzt, da ich nicht mehr unter Druck stehe, sind Sie in Sicherheit. Rufen Sie Ihren jungen Mann draußen zurück, und wir machen uns hier rar. Ich muß sofort zurück, um dem neuen Lord-Protektor meine Reverenz zu erweisen. Wenn mir zu viele bei Carr zuvorkommen, verliere ich meinen Job.«
    Harris schüttelte den Kopf. »So einfach ist es nicht. Ihr neuer Führer braucht ebenso Techniker wie Ihr alter Führer die gebraucht hat. Ich fürchte, wir stehen immer noch am selben Punkt.«
    Während Krogson versuchte, das dem anderen auszureden, unterbrach ihn Schninkle. »Sie können nicht zurück, Herr Kommodore. Keiner von uns kann zurück. Carr hat den ganzen Generalstab auf seiner Abschußliste. Er beseitigt die gesamte mögliche Konkurrenz auf einmal. Wir stünden bereits unter Arrest, wenn er wüßte, wo wir sind!«
    Krogson pfiff leise durch die Zähne. »Da bleibt mir nicht viel Wahl, wie?« sagte er zu Oberst Harris. »Wenn Sie mich nicht freilassen, werde ich in die Luft gesprengt, wenn Sie mich freilassen, werde ich erschossen.«
    Schninkle riß die Augen weit auf. »Was ist denn los, Sir?« fragte er.
    Krogson lachte bitter. »Falls Sie es draußen nicht bemerkt haben – da sitzt ein junger Mann am Feuerleitstand, der bloß einen Knopf zu drücken braucht, und die ganze Flotte fliegt in die Luft. Dort unten ist ein idealer Stützpunkt mit Hunderten von Technikern, aber der Oberst hier läßt uns nicht hinein und hat Angst, uns freizulassen.«
    »Die hätte ich tatsächlich«, gab Harris zu, »aber die letzten paar Minuten haben das Bild doch ziemlich verändert. Mein Imperium ist seit fünfhundert Jahren tot, und Ihr Protektorat scheint Sie nicht mehr haben zu wollen. Es scheint so, als ob wir beide unsere Jobs verloren hätten. Vielleicht sollten wir uns beide einen neuen suchen. Was meinen Sie?«
    »Ich weiß nicht, was ich meinen soll«, sagte Krogson. »Ich kann nicht zurück und ich kann nicht hierbleiben, und sonst gibt es auch keinen Platz für mich. Die Flotte braucht einen Stützpunkt.«
    Ein breites Grinsen zog über das Gesicht von Oberst Harris. »Wissen Sie«, sagte er, »ich hab’ so das Gefühl, als ob wir doch miteinander ins Geschäft kämen. Kommen Sie!« Er riß die Tür der kleinen Kabine auf und trat in die Zentrale hinaus, dicht gefolgt von Krogson und Schninkle. Er ging auf Kurt zu, der immer noch die Hand über dem Feuerknopf hielt.
    »Sie können sich jetzt entspannen, Junge. Alles ist unter Kontrolle.«
    Kurt seufzte erleichtert, richtete sich auf und dehnte sich genießerisch. Als die Offiziere erkannten, daß die Gefahr vorüber war, sahen sie Kommodore Krogson fragend an. Der runzelte einen Augenblick lang die Stirn und schüttelte dann bedeutungsschwer den Kopf.
    »Nun?« sagte er zu Oberst Harris.
    »Es ist ganz offensichtlich, daß Sie eine Flotte haben«, sagte der andere, »eine verdammt gute Flotte sogar, aber sie geht langsam in Stücke, weil sie nicht ordentlich gewartet wird. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher