Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
gemacht.«
    »Das ist unmöglich!« wandte der Pilot ein. »Durch dieses Loch kann man doch nicht einmal den Injektor sehen, geschweige denn an ihm arbeiten!«
    »Ach, Quatsch«, sagte Kurt, »ein so kleines Ding braucht man doch nicht zu sehen, um es zu reparieren. Wenn man richtig ausgebildet ist, spürt man, was nicht funktioniert. Jetzt springt er ganz bestimmt nicht mehr. Das Synchronventil war etwas aus dem Takt, also hab’ ich das auch gleich repariert, weil ich schon dabei war.«
    Ozaki glaubte es immer noch nicht, drückte aber dennoch den Anlasserschalter. Der Aufklärer machte einen Satz und schoß dann mit leise summendem Konverter in einem weiten Bogen davon.
    In seinem Inneren herrschte Schweigen. Die beiden Männer saßen stumm da, und jeder hing seinen Gedanken nach.
    »Das war knapp!« sagte Ozaki schließlich. »Verdammt knapp sogar. Noch eine Stunde oder so, und…!« Er schnippte mit den Fingern.
    Kurt sah ihn erstaunt an. »Hatten wir Schwierigkeiten?«
    »Schwierigkeiten!« fauchte Ozaki. »Wenn Sie den Konverter nicht repariert hätten, wären wir inzwischen zu Asche verbrannt!«
    Kurt verdaute das schweigend. An diesem Superwesen, das Maschinen zum Funktionieren bringen konnte, war etwas, das ihn beunruhigte. So fragte er verstört: »Wenn wir wirklich in Gefahr waren, warum haben Sie dann nicht den Konverter repariert, statt Zeit damit zu vergeuden, mit diesem Ding zu reden?« Er deutete auf das Hyperkom.
    Jetzt war Ozaki an der Reihe, verwirrt zu sein. »Repariert?« sagte er erstaunt. »Im ganzen Stützpunkt gibt es kein halbes Dutzend Techniker, die genügend von Atomenergie verstehen, um an einer Antriebseinheit zu arbeiten. Wenn so etwas ausfällt, ruft man die Raumrettung und kaut Nägel, bis ein Schlepper auftaucht.«
    Kurt kroch in seine Koje und blickte zu der gewölbten Decke empor. Er mußte nachdenken, gründlich nachdenken!
    Drei Stunden später schoß der Aufklärer auf das große Flugschiff zu und schlüpfte in eine Landeluke. Flugoffizier Ozaki kam ein schrecklicher Gedanke, als er sich liebevoll in seinem leise summenden Schiff umsah.
    »Sagen Sie«, meinte er zögernd zu Kurt gewandt, »würde es Ihnen etwas ausmachen, nicht zu erwähnen, daß Sie mir diesen Eimer repariert haben? Wenn Sie das tun, nehmen die ihn mir bestimmt weg. Irgendein Kapitän bekommt eine neue Maschine, und mir verpaßt man wieder eine Mülltonne vom Schrotthaufen.«
    »Aber sicher«, sagte Kurt gönnerhaft.
    Im nächsten Augenblick signalisierte das Aufleuchten einer grünen Lampe auf dem Armaturenbrett, daß der Druck in der Schleuse sich normalisiert hatte.
    »Bin gleich wieder da«, sagte Ozaki. »Warten Sie hier.«
    Die Schleuse öffnete sich summend. Zwei Posten traten ein und bauten sich stumm neben Kurt auf, während Ozaki wegging, um Kommodore Krogson Meldung zu erstatten.
     
     
13
     
    Die Schlachtflotte von Kriegsbasis Drei von Sektor Sieben des Galaktischen Protektorats hing reglos im Weltraum, zwanzigtausend Kilometer über Kurts Heimatplaneten. Hundert müde Techniker saßen angespannt vor ihren Detektorschirmen und suchten den Globus nach Spuren von Energieemissionen ab. Abgesehen von den gelegentlichen Lichtpunkten, die von Raumstörungen verursacht wurden, blieben die Schirme dunkel. Kommodore Krogson wurde immer unruhiger.
    »Sind Sie auch ganz sicher, daß das der richtige Planet ist?« fragte er Ozaki.
    »Ohne Zweifel, Sir.«
    »Kommt mir komisch vor, daß dort unten überhaupt nichts läuft«, sagte Krogson besorgt. »Vielleicht haben die uns beim Anflug entdeckt und ihre Energie abgeschaltet. Ich hab’ das Gefühl, daß…« Er verstummte mitten im Satz, als das rote Lämpchen seines Interkom aufflackerte. »Her damit«, sagte er. »Vielleicht haben die endlich etwas entdeckt.«
    Der Erste Offizier schaltete den Bildschirm ein, und man konnte das Innere eines Fernmelderaums sehen. Es war die Sendezentrale des Flaggschiffes.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir«, sagte der Techniker, dessen Bild jetzt auf dem Schirm erschien, »aber auf der Notfrequenz ist gerade eine Nachricht hereingekommen.«
    »Und die lautet?«
    Der Techniker sah ihn verlegen an. »Sie ist chiffriert, Sir.«
    »Nun, dann dechiffrieren Sie sie eben!« bellte der Erste.
    »Das können wir nicht«, sagte der Techniker kleinlaut. »An der Dechiffriermaschine stimmt etwas nicht. Der Drucker gibt Buchstabenkombinationen aus, die überhaupt keinen Sinn ergeben.«
    Der Erste brummte angewidert: »Haben Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher