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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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ein paar Relais waren hängengeblieben.«
    »Entschuldigen Sie, Sir«, unterbrach der Erste Offizier, »aber wollen wir noch einmal einen Probelauf machen?«
    »Sind Sie sicher, daß die Anlage jetzt funktioniert?«
    »Ganz sicher, Sir!«
    »Dann sollten wir jetzt diesen Stützpunkt anfliegen. Wenn der Junge hier ein Beispiel für das ist, was die dort unten haben, dann dürfen wir uns auf recht gute Verteidigungsanlagen gefaßt machen und auf einen heißen Empfang. Wir sollten ihnen also keine Chance geben!«
    Kurt zuckte leicht zusammen, ließ sich aber nichts anmerken. Er hatte also richtig vermutet! Langsam und unauffällig schob er sich auf die halbrund angeordnete Instrumentenkonsole vor dem großen Feuerleitschirm zu.
    »Wo wollen Sie denn hin?« bellte Krogson.
    Kurt erstarrte. Sein Puls ging schneller, aber seine Stimme blieb gleichmütig und leicht.
    »Nirgends«, sagte er unschuldig.
    »Gehen Sie zu dem Schott hinüber und versperren Sie uns nicht den Weg!« herrschte der Kommodore ihn an. »Wir haben jetzt zu tun.«
    Kurt gab sich Mühe, seine Stimme erstaunt klingen zu lassen.
    »Was denn?«
    Krogsons Stimme wurde weich, und so etwas wie Bedauern flackerte in seinen Augen. »Es ist besser, Sie wissen das nicht, bis es vorbei ist«, sagte er mürrisch.
    »Da ist es!« meldete der Navigator und deutete auf einen winzigen braunen Vorsprung, der in der Ferne im Dschungel aufgetaucht war. »Noch etwa drei Minuten, Sir. Sie können jetzt jederzeit übernehmen.«
    Die Finger des Waffen-Offiziers huschten über die Knöpfe, die die ganze Flotte zu einem einzigen Vernichtungsinstrument zusammenschweißten, hielten sich bereit, eine Flut von Donnerkeilen molekularer Vernichtung auf die wehrlose Garnison hinunterzujagen.
    »Jederzeit, Sir«, sagte er zu Krogson und legte einen Schalter um. Tiefes Schweigen legte sich über die Zentrale, als der große Feuerleitschirm aufleuchtete und das kompakte Bündel aus weißen Punkten zeigte, das die Flotte markierte, die jetzt langsam auf das grüne Dreieck des Zielpunktes zukroch.
    »Schafft den Gefangenen hinaus!« sagte Krogson. »Es besteht kein Anlaß, daß er sich mitansehen muß, was jetzt geschieht.«
    Der Posten, der neben Kurt stand, packte ihn am Arm und schob ihn auf die Tür zu.
    Es gab eine plötzliche Explosion von Fäusten, als Kurt in Aktion trat. In einer einzigen fließenden Bewegung schoß er auf die Feuerleitanlage zu. Er hatte bereits die Zentrale halb durchquert, ehe der niedergeschlagene Posten den Boden erreichte.
    Eine Sekunde lang herrschte benommene Verwirrung, und dann stand er, ehe jemand ihn aufhalten konnte, neben der Feuerleitanlage, eine Hand über dem Hauptschalter, der die kombinierte Feuerkraft der Flotte kontrollierte.
    »Halt!« brüllte er, als der lähmende Augenblick zu Ende war und einige der Offiziere sich drohend auf ihn zu bewegten. »Eine Bewegung, und ich sprenge die ganze Flotte in die Luft!«
    Sie erstarrten und sahen Kommodore Krogson an. Sie erwarteten seinen Befehl.
    »Fast im Ziel, Sir«, rief der Techniker am Feuerleitstand.
    Krogson ging drohend auf Kurt zu. »Weg von dem Schalter!« sagte er. »Sie werden gar nichts in die Luft jagen. Das einzige, was Sie tun können, ist, vorzeitig einen Schuß abgeben. Wenn Sie versuchen, Ihren Stützpunkt zu alarmieren, so hat das keinen Sinn. Wir können ein zweites Mal anfliegen, ehe die Zeit haben, sich auf uns vorzubereiten.«
    Kurt schüttelte ruhig den Kopf. »Das würde Ihnen nichts nützen«, sagte er. »Sehen Sie sich doch die Geschützluken der anderen Schiffe an. Ich habe ein paar kleine Änderungen vorgenommen, während ich an der Leitanlage arbeitete.«
    »Hören Sie auf zu bluffen«, sagte Krogson.
    »Ich bluffe nicht«, sagte Kurt ruhig. »Sehen Sie doch hin. Es kostet Sie gar nichts.«
    »Ziel erreicht!« rief der Feuerleitoffizier.
    »Geben Sie der Flotte Befehl umzukehren und noch einen Anflug zu machen«, entschied Krogson und trat zu der vorderen Beobachtungsluke. An Kurts Tonfall war etwas gewesen, das ihn stärker beeindruckt hatte, als er sich zugeben wollte. Er spähte zu dem nächsten Schiff hinaus. Plötzlich wurde er bleich!
    »Die Geschützluken! Sie sind geschlossen!« Kurt atmete erleichtert auf. »Ich hab’ mir die Daumen gedrückt«, sagte er vergnügt. »Ich hatte nicht genug Zeit mit den Schaltplänen, um ganz sicher zu gehen… aber jetzt raten Sie einmal, was passieren würde, wenn ich diesen Knopf drückte.«
    Krogson stellte sich vor, wie ein
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