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Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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er deutete auf den Feuerknopf, »habe ich die Oberhand, aber Sie sollten schnell Ordnung schaffen.«
    Kurts angespannter Gesichtsausdruck sagte dem Oberst alles, was es zu sagen gab.
    »Wer hat hier den Oberbefehl?« verlangte er zu wissen.
    Krogson trat vor und verbeugte sich steif. »Kommodore Conrad Krogson von Kriegsbasis Drei des Galaktischen Protektorats.«
    »Oberst Marcus Harris, 427stes Leichtes Instandsetzungsbataillon der Kaiserlichen Raummarine«, erwiderte der andere scharf. »Und jetzt, da wir die Formalitäten hinter uns haben, wollen wir an die Arbeit gehen. Können wir uns hier irgendwo besprechen?«
    Krogson deutete auf einen kleinen Raum etwas abseits. Die beiden Männer gingen hinein und schlossen die Tür hinter sich.
    Eine halbe Stunde verstrich, ohne daß sie eine Übereinkunft erzielen konnten. »Vielleicht gibt es irgendwo eine Lösung«, sagte Oberst Harris schließlich, »aber ich finde sie nicht. Wir können uns Ihnen nicht ergeben und wir können uns nicht leisten, daß Sie sich uns ergeben. Wir haben weder die Lebensmittel noch die Einrichtungen noch sonst etwas, um fünfzigtausend Männer zu bewachen. Wenn wir Sie freilassen, gibt es keine Möglichkeit, Sie daran zu hindern, wieder zurückzukommen und uns in die Luft zu sprengen – ausgenommen, Ihr Ehrenwort, und da Sie uns dieses ganz offensichtlich unter Zwang geben würden, fürchte ich, können wir ihm kein großes Gewicht beimessen. Wirklich ein reizendes Problem. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit, aber wenn Sie nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten eine funktionsfähige Lösung haben, werde ich Kurt Anweisung geben, die Flotte zu sprengen.«
    Krogsons Gehirn arbeitete fieberhaft. Eine Lösung nach der anderen griff er auf und verwarf dann auch eine nach der anderen wieder, als ihm klar wurde, daß sie einer Prüfung durch den rasiermesserscharfen Verstand, der ihm gegenübersaß, nicht standhalten würden.
    »Schauen Sie«, platzte er schließlich heraus, »Ihr Imperium ist tot, und unser Protektorat wird auch bald in die Binsen gehen. Geben Sie uns eine Chance, zu landen und uns Ihnen anzuschließen, und wir vergessen die Vergangenheit. Wir brauchen einander und Sie wissen das auch!«
    »Ich weiß«, sagte der Oberst ernst, »und ich habe auch das Gefühl, daß Sie ehrlich zu mir sind. Aber wir können einfach das Risiko nicht eingehen. Sie sind zu viele, als daß wir Sie verdauen könnten, und wenn Sie es sich anders überlegen sollten…« Er hob in einer hilflosen Geste die Hände.
    »Aber das würde ich nicht«, protestierte Krogson. »Sie haben mir gesagt, wie Ihr Leben dort unten ist, und Sie wissen, in welchem Schlamassel ich stecke. Ich begrüße die Gelegenheit, das zu ändern. Wir alle würden das!«
    »Das würden Sie vielleicht am Anfang sogar«, sagte Harris, »aber dann könnten Sie anfangen, darüber nachzudenken, was Ihr LordProtektor darum geben würde, ein paar hundert ausgebildete Techniker in die Hand zu bekommen. Nein, Herr Kommodore«, sagte er, »wir können und dürfen das nicht riskieren.« Er streckte Krogson die Hand hin, und der andere griff nach nur kurzem Zögern danach.
    »Geben Sie mir Ihren Tomahawk?« sagte Harris.
    »Meinen was?«
    »Na, lassen wir es gut sein.«
    Kommodore Krogson war am Ende und wußte es. Das Seltsame daran war nur, daß ihn das jetzt überhaupt nicht störte. Er saß da und registrierte seine eigenen Reaktionen mit einem Gefühl vager Verwirrung. Der starke Selbsterhaltungstrieb, der ihn immer wieder vorwärts getrieben hatte, fing an nachzulassen, und da war nichts, was an seine Stelle trat. Er war von einem seltsamen Gefühl der Leere erfüllt, und obwohl da etwas in ihm war, das ihn antrieb weiterzukämpfen, schien ihm das sinnlos.
    Plötzlich wurde der Augenblick der Stille durchbrochen. Aus der Zentrale war ein ärgerliches Stimmengewirr zu hören. Oberst Harris sprang auf, riß die Tür auf und sah hinaus. Ein kleiner Mann schoß in die Kammer und stieß ihn beinahe um. Einige der Schiffsoffiziere waren ihm auf den Fersen. Als der Mann vor Kommodore Krogson zum Stillstand kam, packte ihn einer der Offiziere und wollte ihn wieder hinausziehen.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte der Offizier zu Krogson, »aber er kam plötzlich hereingeschossen und verlangte, Sie sofort zu sprechen. Er wollte uns den Grund nicht nennen, und als wir versuchten, ihn aufzuhalten, riß er sich los.«
    »Lassen Sie den Mann los!« befahl Krogson. Dann sah er die kleine Gestalt
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