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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
Autoren: Stefan Burban
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Kapitel 1
     
    Leuchtspurgeschosse, brennende Gebäude und Explosionen erhellten den nächtlichen Himmel. Dicht über den überfüllten Straßen flogen Schwärme von Helikoptern in Richtung Raumhafen. An Bord drängten sich die Bewohner der kleineren Ortschaften rund um die planetare Hauptstadt, die das Glück gehabt hatten, dass man sie noch hatte evakuieren können, bevor der Feind anrückte.
    Justin Hazard presste seinen Körper eng an die Hauswand, in dem vergeblichen Versuch, die endlosen Flüchtlingsströme vorbeizulassen. Alles, was laufen konnte, war heute Nacht auf den Beinen. Einige drückten sich die wenigen Habseligkeiten, die sie aus ihren Häusern retten konnten, an ihren Leib, als wären sie aus purem Gold. Die weitaus meisten führten aber lediglich mit sich, was sie am Leib trugen. Oft sogar nur ein altes Nachthemd, einen verknitterten Pyjama oder ein eilig aus einem Wäschestapel gefischtes T-Shirt. Und alle bewegten sich in dieselbe Richtung.
    Die Straße führte zum einzigen Raumhafen des Planeten und war breit genug, dass zwei große Busse bequem aneinander hätten vorbeifahren können. Doch die Menschenmassen drohten sie vollkommen zu verstopfen. Sollte es so weit kommen, würde es den Slugs die Einnahme der Kolonie nur noch leichter machen.
    Plötzlich schrie jemand in der Menge schrill auf und zeigte zum Sternenhimmel. »Da oben! Da oben!«, brüllte er immer wieder in Panik. Seine Stimme nahm einen fast weinerlichen Tonfall an. Die Menschen in seiner Umgebung folgten seinem Wink. Pupillen weiteten sich voller Angst. Bewegung kam in die Menge. Erst versuchten einzelne und schließlich ganze Trauben von Flüchtlingen, sich mit Ellbogen und Fäusten einen Weg aus der Umklammerung der Masse zu bahnen.
    Justin sah nach oben, um herauszufinden, was die Leute so in Aufregung versetzt hatte. Er brauchte nicht lange zu suchen. Aus der Raumschlacht über der Kolonie hatte sich ein dichter Schwarm kleiner Objekte gelöst, die schnell größer wurden. Es wirkte fast, als wären einige Sterne am nächtlichen Firmament lebendig geworden und fielen vom Himmel.
    Wenn dem nur so wäre, dachte Justin, unfähig, etwas gegen das drohende Unheil zu unternehmen. Er musterte die in Panik geratene Menge in dem Wissen, dass es kein Entkommen geben würde. Nicht zu Fuß. Nicht mit den wenigen Waffen, die sie hatten. Die Wahrheit war weitaus schlimmer.
    Die Reaper stürzten wie eine Meute hungriger wilder Hunde vom Himmel und eröffneten sofort und ohne Mitleid das Feuer in die Menge. Der Angriff hatte keinerlei militärischen Sinn und war von jedwedem Standpunkt nur als barbarisch zu bezeichnen. Aber Justin war durchaus klar, der Angriff diente auch nur einem einzigen Zweck, nämlich die ohnehin schon bestehende Panik der Bevölkerung noch zu verstärken.
    Bei dieser dichtgedrängten Menge mussten die Slugs nicht mal zielen. Die Laserwaffen der Ruul leisteten ganze Arbeit. Sie fuhren wie Sensen aus tödlicher Energie unter die Menschen und mähten sie reihenweise nieder. Nach wenigen Sekunden schon war die Luft erfüllt von Schmerzens- und Todesschreien. Es stank nach Ozon, Blut und purer Angst.
    Zwei der Helikopter wurden getroffen. Der erste wurde praktisch glatt wie mit einem Skalpell in der Mitte in zwei Teile geschnitten. Die Bruchstücke krachten auf das Pflaster und gingen sofort in Flammen auf. Die Menschen an Bord hatten nicht den Hauch einer Chance.
    Der zweite verlor den Heckrotor durch einen direkten Treffer. Der Hubschrauber drehte sich trudelnd um die eigene Achse, während aus seinem Heck Feuer und Qualm brachen. Durch die entstehende Fliehkraft wurden Menschen aus dem geöffneten Mannschaftsabteil durch die Luft geschleudert.
    Die Maschine drehte sich noch dreimal und geriet dabei hinter einige Gebäude und außer Sicht, doch Justin hörte gleich darauf einen dumpfen Aufprall und eine Explosion, die vom schnellen Ende des Helikopters zeugte.
    Die übrigen Hubschrauber beeilten sich, so schnell wie möglich in die temporäre Zuflucht der Luftabwehr rund um den Raumhafen zu gelangen. Nur eine der Maschinen – ein Nachzügler – eröffnete knatternd aus einem schweren MG, das aus dem Mannschaftsabteil ragte, das Feuer auf die Slug-Jäger. Es war eine Verzweiflungstat. Der Schütze hatte keine Chance, die Reaper zu treffen. Sie waren schlichtweg viel zu schnell. Zum Glück für den Helikopter und seine Insassen waren die Slug-Piloten gerade anderweitig beschäftigt. Sie säten Tod und Zerstörung unter
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