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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts
Autoren: John Scalzi
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Prolog

    Fähnrich Tom Davis hockte auf einem großen Felsblock und blickte quer durch die weitläufige Höhle zu Captain Lucius Abernathy, Wissenschaftsoffizier Q’eeng und Chefingenieur Paul West, die auf einem zweiten, noch größeren Felsblock saßen, und dachte: Das ist echt scheiße.
    »Borgovianische Landwürmer!«, sagte Captain Abernathy und schlug mit der offenen Handfläche auf den Felsen. »Ich hätte es wissen müssen!«
    Du hättest es wissen müssen ? Wie zum Henker hättest du es nicht wissen können?, dachte Fähnrich Davis und blickte auf den weitläufigen Erdboden der Höhle. Die pulverartige Oberfläche erzitterte sich hier und da in schemenhaften Wellen, die auf die Bewegungen der riesigen fleischfressenden Würmer hindeuteten.
    »Ich finde, wir sollten da nicht einfach hineinspazieren«, hatte Davis zu Chen gesagt, dem zweiten Besatzungsmitglied des Außenteams, als sie auf die Höhle gestoßen waren. Doch Abernathy, Q’eeng und West waren bereits eingetreten, obwohl Davis und Chen ihr Sicherheitskommando waren.
    Chen, der noch neu war, hatte nur geschnauft. »Ach, komm schon«, sagte er. »Es ist doch nur eine Höhle. Was soll es da drinnen schon geben?«
    »Bären?«, hatte Davis gesagt. »Wölfe? Irgendwelche anderen Raubtiere, die eine Höhle als willkommenen Schutz vor den Elementen betrachten? Warst du noch nie campen?«
    »Es gibt keine Bären auf diesem Planeten«, hatte Chen erwidert und hartnäckig Davis’ Argument ignoriert. »Außerdem haben wir Pulswaffen. Nun komm schon. Dies ist meine erste Außenmission. Ich möchte nicht, dass sich der Captain wundert, wo ich abgeblieben bin.« Dann war er den Offizieren hinterhergelaufen.
    Von seinem Felsblock blickte Davis auf den blutigen Schmierfleck im Höhlenboden, der von Chen übrig geblieben war. Die Landwürmer waren von den Geräuschen der Menschen in der Höhle angelockt worden und hatten sich zu ihm vorgegraben, um ihn dann hinunterzuziehen, bis nur noch seine hallenden Schreie und der Schmierfleck von seiner Anwesenheit gezeugt hatten.
    Obwohl das nicht ganz stimmt, dachte Davis und starrte ein Stück tiefer in die Höhle, wo die Hand lag, die immer noch die Pulswaffe hielt und die Chen rein gar nichts genützt hatte, wie sich herausstellte.
    Der Boden bewegte sich, dann war die Hand mit einem Mal verschwunden.
    Na gut, jetzt stimmt es, dachte Davis.
    »Davis«, rief Captain Abernathy. »Bleiben Sie, wo Sie sind! Jede Bewegung auf dem Boden würde die Würmer anlocken, die Sie im nächsten Moment fressen würden!«
    Danke für diese nutzlose und völlig offensichtliche Information, du Volltrottel, dachte Davis, aber er sagte es nicht, weil er ein Fähnrich und Abernathy der Captain war. Stattdessen sagte er: »Aye, Captain.«
    »Gut«, sagte Abernathy. »Ich möchte nicht, dass Sie unbedacht losstürmen und diesen Würmern zum Opfer fallen. Ihr Vater würde es mir nie verzeihen.«
    Was?, dachte Davis und erinnerte sich plötzlich daran, dass Captain Abernathy an Bord der Benjamin Franklin unter seinem Vater gedient hatte. Der unglückseligen Benjamin Franklin . Davis’ Vater hatte dem damaligen Fähnrich Abernathy tatsächlich das Leben gerettet, als er den Bewusstlosen in die Fluchtkapsel geworfen hatte, bevor er selbst hineingesprungen war und die Kapsel gestartet hatte, als die Franklin genau in diesem Moment auf spektakuläre Weise um sie herum explodierte. Drei Tage lang waren sie im All getrieben und hatten fast den letzten Rest ihrer Atemluft verbraucht, als sie endlich gerettet wurden.
    Davis schüttelte den Kopf. Es war sehr merkwürdig, dass jetzt all diese Einzelheiten über Abernathy in seinem Kopf auftauchten, vor allem in Anbetracht der Umstände.
    Wie aufs Stichwort sagte Abernathy: »Ihr Vater hat mir einmal das Leben gerettet, müssen Sie wissen.«
    »Ich weiß …«, begann Davis und wäre dann fast von seinem Felsblock gestürzt, als die Landwürmer sich unvermittelt dagegenwarfen und ihn wanken ließen.
    »Davis!«, rief Abernathy.
    Davis kauerte sich nieder und drückte sich an den Felsblock, um einen möglichst guten Halt zu haben. Er blickte zu Abernathy hinüber, der sich nun mit Q’eeng und West beriet. Ohne sie hören zu können, wusste Davis, dass sie sich ins Gedächtnis riefen, was sie über borgovianische Landwürmer wussten, und einen Plan auszuarbeiten versuchten, wie sie die Kreaturen unschädlich machen und ohne Gefahr tiefer in die Höhle vordringen konnten, bis sie die Kammer mit dem uralten
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