Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
etwa die gleiche.«
    »Hawks!«
    »Ich muß diesen Leuten aus dem Weg gehen«, sagte Hawks abwesend. »Es gehört nicht zu ihrem Job, Leichen auf dem Gelände zu beseitigen. Ich möchte hinaus zu den Felsen.«
    Er ging ans Ende des Weges, und das Tarnnetz sprenkelte seinen Panzer, zerschnitt die Umrisse seines Körpers, bis er verschwamm. Dann trat er ins Sternenlicht hinaus, und sein Panzer reflektierte das klare kalte Licht.
    »Hawks«, sagte Barker halb erstickt, »ich bin bei der Schleuse.«
    »Viel Glück, Barker.«
    Hawks kletterte über die Felsen, bis er zu keuchen begann. Dann blieb er stehen. Er hob den Kopf, und die Sterne glitzerten im Glas der Helmscheibe. Er nahm einen schwachen Atemzug nach dem anderen, immer schneller. Seine Augen begannen feucht zu werden. Dann blinzelte er scharf und sagte: »Nein, darauf falle ich nicht herein.« Er blinzelte wieder und dann noch einmal. »Ich habe keine Angst vor dir«, sagte er. »Eines Tages werde ich oder ein anderer Mann dich in der Hand halten.«
    Hawks L zog sich das orangefarbene Unterhemd über den Kopf und stand neben dem Ankleidetisch. Er trug jetzt nur noch den Unterteil des Anzuges und wischte sich den Talkumpuder aus dem Gesicht und dem Haar. Die Rippen standen unter seiner Haut hervor.
    »Sie sollten in die Sonne gehen, Hawks«, sagte Barker, der neben ihm auf der Tischkante saß und ihn beobachtete.
    »Ja«, sagte Hawks abwesend und stellte fest, daß er nicht mehr genau wußte, ob auf seinem Bett auf der Farm nun eine karierte Decke oder eine Steppdecke gelegen hatte. »Ja, vielleicht tu’ ich das. Jetzt, da die Dinge routinemäßiger laufen, hab’ ich vielleicht etwas mehr Zeit. Vielleicht gehe ich mit einem Mädchen, das ich kenne, schwimmen oder sonst etwas. Ich weiß es nicht.«
    Er hielt einen Zettel in der linken Hand. Der Zettel war zerdrückt und vom Schweiß feucht, und er hatte ihn in der Hand gehalten, seit er zum erstenmal in den Panzer gestiegen war. Jetzt hob er ihn auf und versuchte ihn auseinanderzufalten, ohne ihn dabei zu zerreißen.
    Barkerfragte: »Erinnern Sie sich an irgend etwas, was auf dem Mond geschah, nachdem wir durch die Formation gegangen waren?«
    Hawks schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe kurz darauf den Kontakt mit Hawks M verloren. Und bitte, versuchen Sie sich daran zu erinnern, daß wir nie auf dem Mond waren.«
    Barker lachte. »Ja, richtig. Aber welchen Unterschied macht es denn, ob man dort gewesen ist oder sich nur erinnert, dort gewesen zu sein?«
    Hawks murmelte und fummelte immer noch an dem Zettel herum: »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat die Navy einen Bericht für uns über das, was Hawks M und Barker M nachher getan haben. Daraus können wir vielleicht etwas schließen. Wahrscheinlich sogar.«
    Wieder lachte Barker. »Sie sind ein komischer Vogel, Hawks.«
    Hawks sah ihn von der Seite her an. »Eine gute Zusammenfassung für mich, nicht wahr? Nun, ich bin nicht Hawks. Ich erinnere mich daran, Hawks zu sein, aber ich bin vor fünfundzwanzig Minuten in dem Empfänger da entstanden, und Sie und ich, wir sind uns nie begegnet.«
    »Schon gut, Hawks«, lachte Barker. »Entspannen Sie sich!«
    Hawks achtete nicht mehr auf ihn. Er hatte endlich den Zettel geöffnet und las jetzt die verschwommene Schrift darauf. Das macht ihm wenig Mühe, da es seine eigene war und er außerdem auch wußte, was dort stand. Auf dem Zettel stand:
    »Grüße sie von mir.«
     
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Heinz Nagel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher