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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Marinestützpunkts erkennen, jeden Graben und jede Kuppel mit ihren Tarnnetzen, die das Ganze wie das Wrack eines Zeppelins wirken ließen.
    Hawks atmete tief durch. »Alles in Ordnung, danke«, sagte er zu der Empfängermannschaft der Navy, und seine Stimme klang über das Radiotelefon mechanisch und geschäftsmäßig. »Sind die Beobachter-Teams bereit?«
    Ein Mann von der Navy, an dessen Raumhelm die Insignien eines Leutnants befestigt waren, nickte und deutete nach links. Hawks drehte langsam den Kopf und sah den Beobachtungsbunker am Fuß der aufragenden schwarz und silbern schimmernden Formation.
    »Der Weg ist dort drüben«, sagte Barker und tippte Hawks mit dem Werkzeugkopf an, der am Ende seines rechten Ärmels befestigt war. »Gehen wir – wenn wir warten, bis Sie die Zehen ins Wasser gesteckt haben, geht uns die Luft aus.«
    »Dann also los!« Hawks setzte sich hinter Barker unter dem Tarndach in Bewegung, das wie eine Pergola, an der nie Schlingpflanzen ranken würden, dem Fußweg folgte, den man zwischen der Empfängerkuppel und der Formation geglättet hatte.
    Der Leutnant gab ein Handzeichen und entfernte sich. Er nahm den anderen Weg, der zu ihrer Station und ihren täglichen Arbeiten führte.
    »Alles klar?« fragte Barker, als sie die Formation erreichten. »Leuchten Sie mit Ihrer Lampe zu den Beobachtern hinüber, damit die wissen, daß wir anfangen.«
    Hawks hob eine Hand und ließ den Scheinwerfer aufblitzen. An der schwarzen Fassade des Bunkers erschien ein Lichtpunkt und antwortete ihm.
    »Das ist alles, Hawks. Ich weiß nicht, worauf Sie warten. Tun Sie einfach, was ich tue, und folgen Sie mir. Hoffentlich macht es diesem Ding nichts aus, daß ich nicht alleine bin.«
    »Das ist ein akzeptables Risiko«, meinte Hawks.
    »Wenn Sie meinen, Doktor.« Barker streckte die Arme aus und berührte die glatte Wand, an der der Weg endete, mit den Innenseiten seiner Ärmel. Er schob sich seitwärts vor, und dann war in Hawks’ Panzer ein scharfes Knacken zu hören, als die Wand Barker aufnahm und ihn einsog.
    Hawks blickte auf den lockeren Kies unter seinen Füßen, der mit Fußabdrücken übersät war, als wäre eine ganze Armee über ihn hinwegmarschiert. Er erreichte die Wand und hob die Arme, und der Schweiß rann ihm schneller über die Wangen, als die Klimaanlage des Anzuges ihn trocknen konnte.
    Barker arbeitete sich eine schräge blauschwarz glänzende Ebene hinauf auf eine Stelle zu, an der zwei dunkelbraune Flächen immer wieder dröhnend gegeneinanderstießen. Ein Vorhang aus grünem und weißem Licht umwirbelte Hawks. Er fing zu laufen an, als sich in den grünen und weißen Falten helle kristallklare Fugen zeigten, an deren anderem Ende flackerndes rotes Licht sichtbar war.
    Hawks rannte mit an die Seite gepreßten Armen. Er erreichte die Stelle, wo er Barker sich nach vorne hatte werfen sehen, dort, wo dieser eine Rolle geschlagen hatte und seitwärts an einem Strom aus blattähnlich bleichen Rändern entlanggerutscht war. Als er sprang, sah er unter sich eine verkrümmte Gestalt liegen in einem Anzugtyp, den sie inzwischen aufgegeben hatten.
    Barkers weißer Panzer erblühte plötzlich in weißem Frost, der in Schuppen abfiel, während er rannte, die vor Hawks liegenblieben inmitten eines Haufens ehemaliger Arme, Beine und Torsos.
    Hawks folgte Barker den spiralförmigen Trichter hinunter, dessen Wände sie mit einem hellgrauen Pulver bestäubten, das langsam in langen, zarten Fäden von ihrem Panzer fiel, als sie über Rogans Leichnam hinwegstiegen, der, halb ihrem Blick verborgen, in einem Haufen glasiger Halbkreise lag, wie eine Sendung zerbrochener Untertassen, die jemand weggeworfen hatte.
    Barker hob die Hand, und sie blieben am Rand des Feldes der ineinander verschränkten Ebenen stehen, standen nebeneinander und sahen einander unter dem Überhang der polierten Zunge aus blauschwarzem Metall an, die über ihnen heraustrat und an der Stelle zu einem dunklen Braun verrostet war, wo Barker einmal auf ihr hinausgekrochen war und wo er jetzt lag mit einem weißen herunterhängenden Ärmel, einen Fetzen des grünen Überzuges in der verzerrten Zange seines Werkzeugkopfes festgeklammert. Barker blickte nach oben, vorbei an Hawks, und zwinkerte seinem Leichnam zu. Dann packte er einen der kristallin durchscheinenden Vorsprünge, die aus der flackernden roten Wand hervorwuchsen, und schwang sich zum nächsten, verschwand hinter der Wegbiegung, wo man das blaue, grüne und gelbe Licht
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