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Titan 01

Titan 01

Titel: Titan 01
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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Spaziergang hinter mir. Übrigens, haben Sie schon das Maul dieses Monstrums aufgebracht?«
    »Wir bemühen uns noch.«
    »Viel Erfolg. Vielleicht, wenn die Antwort von der Erde kommt…«
    »Die ist gekommen. Nur weiß dort keiner was von Raumkühen. Aus irgendeinem Grund klappt es mit dem Elektroschock nicht mehr, aber wir versuchen es mit allen möglichen anderen Reizen.«
    »Ich vermute, daß nichts wirkt.«
    »Bis jetzt noch nicht. Ein Mann von einer Fotoagentur hat vorgeschlagen, mit einer schweren Schraubzwinge die Kiefer auseinanderzudrücken. Wir lassen eine herfliegen.«
    »Versuchen Sie alles«, drängte er. »Nur, um Himmels willen, kriegt dieses Maul auf.«
    Dr. Meltzer verfluchte die Fotoagenturleute, denen es ja doch nur um ihre Bilder ging. Dann fügte er etliche unfreundliche Bemerkungen über den Captain hinzu, der ihn in diese Klemme bugsiert hatte, und machte sich auf den Rückweg.
    Die Kaulquappenwesen schienen sich für dieselbe Richtung zu interessieren. Ein ganzer Schwarm begleitete ihn bereits, fast ein Dutzend, stellte er fest. Sie bewegten sich mit schnellen Schwanzschlägen vorwärts, ähnlich wie die Elritzen, die er einmal auf der Erde sah, wo er Medizin studiert hatte. Zwischen zwei Schlägen hielten die Tiere kurz inne, und als sie näherkamen, konnte er sie ziemlich genau besehen. Überrascht bemerkte er, daß sie alle zwei Reihen Augen besaßen.
    Waren die Augen funktioneil oder rudimentär? In ersterem Fall mußten die Tiere einen Teil ihres Lebens außerhalb des Wirtswesens verbringen, in einer Umgebung, in der sie einen Gesichtssinn nötig hatten. In letzterem Fall stammten sie zumindest von freilebenden Organismen ab. Vielleicht sollte ich versuchen, eins zu fangen. Wenn ich erst draußen bin, kann ich es richtig untersuchen.
    Wenn ich hinauskomme, falls ich hinauskomme, ergänzte er in Gedanken.
    Er watete das zweite Mal durch den blauen Tümpel. Als er den seichteren Teil der blauen Flüssigkeit erreichte, meldete sich wieder eine Stimme in seinem Helm – diesmal die seiner Frau. »Larry, bist du in Ordnung?«
    »Natürlich. Was machen die Kinder?«
    »Sie sind hier bei mir. Sie sind während dieser ganzen Aufregung natürlich aufgewacht, deshalb hab’ ich sie mitgenommen.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Ach, es beunruhigt mich überhaupt nicht. Nichts gegen eine nette kleine Familienversammlung. Aber wie wirst du sie morgen früh in die Schule kriegen?«
    »Oh, Larry, was macht es schon aus, wenn sie einmal die Schule versäumen? Eine so aufregende Sache erlebt man nur einmal im Leben.«
    »Das ist einmal zu oft, wenn’s nach mir geht. Na, wenn sie schon hier sind, würde ich ganz gerne mit ihnen reden.«
    Offenbar hatten sie bereits auf diese Gelegenheit gehofft, denn Jerry meldete sich sofort. »Hallo, Paps.«
    »Hallo, Jerry. Wie geht’s euch?«
    »Super. Du solltest das hier draußen mal sehen, Paps. Eine Unmenge Leute sind da. Sie sind alle sehr nett zu uns.«
    Martia unterbrach ihn. »Ma, er läßt mich nicht reden. Ich möcht’ auch mit Paps reden.«
    »Laß sie sprechen, Jerry. Los, Martia. Sag etwas zu Paps.«
    Das plötzliche Losschmettern ihrer Stimme sprengte ihm fast das Trommelfell. »Paps, kannst du mich hören?« schrie Martia. »Kannst du mich hören, Paps?«
    »Ich kann dich hören, und diese Tiere hier ebenfalls. Ein bißchen leiser, Liebes.«
    »Oh, Paps, du solltest bloß all die Leute hier sehen. Sie haben Ma und mich fotografiert. Ist das nicht aufregend?«
    »Sie haben mich auch fotografiert, Paps«, warf Jerry ein.
    »Sie senden die Bilder überall hin. Auf die Erde und auf die Venus und so. Wir kommen auch ins Fernsehen, Paps. Ach, ist das spannend!«
    »Sehr spannend, Martia. Du weißt nicht, wie es mich aufmuntert, das zu hören.«
    »Puh, sie hat nichts im Kopf als diese Fotos. Ma, sag ihr, sie soll vom Mikrofon weggehen, sonst schubs ich sie fort.«
    »Komm, Martia, jetzt ist wieder Jerry dran.«
    »Weißt du was, Paps? Alle hier sagen, daß du berühmt wirst. Sie sagen, das ist das einzige Exemplar von dieser Tierart, das man entdeckt hat. Und du bist der einzige Mensch, der je in ihm drin war. Darf ich auch hinein, Paps?«
    »Nein!« brüllte er.
    »Schon gut, hab’ ja nur gefragt. Du, Paps, weißt du was? Wenn du es am Leben erhältst, werden sie’s auf die Erde bringen und in einem eigenen Zoo halten.«
    »Sag ihnen, daß ich das schön finde. Hör mal, Jerry, haben sie das Maul von
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