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Titan 01

Titan 01

Titel: Titan 01
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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lachte wie immer – und dann sind sie beide einfach verschwunden.«
    »Einfach verschwunden?«
    »Sie wurden immer undeutlicher«, sagte Annie. »Nach einer Weile konnte ich durch sie hindurchschauen. Beide lächelten und sahen zufrieden drein. Und dann waren sie weg.«
    »Und du glaubst, es ist alles in Ordnung?«
    »Ich bin sicher, das ist es.«
    »Ich wollte, ich könnte so sicher sein.«
    Draußen ertönte ein gewaltiges, zischendes Geräusch. Thad und Annie stürzten zum Fenster, um nachzusehen, aber es war zu finster, um etwas zu erkennen. Dann klopfte es an der Tür.
    Mr. Grün stand draußen. Er hatte nicht mehr seine Arbeitshosen oder das Flanellhemd oder die groben Schuhe an. Er trug auch keine Nase. Er war in einen schimmernden grünen Mantel gehüllt, der ihm von den Schultern bis zu den Füßen fiel. Der grüne Hut, der im Dunklen ein wenig leuchtete, paßte sehr gut zu dieser Aufmachung.
    »Ich mußte mich etwas überstürzt empfehlen«, sagte Mr. Grün.
    »Wo ist mein Baby?« fragte Annie.
    »Draußen im Schiff. Es geht ihm gut. Wir sind jetzt startbereit.«
    »Das Schiff… ?« fragte Thad.
    »Ja. Ich fürchte, ich habe beim Aufsetzen Ihr Maisfeld demoliert. Unachtsam von mir.«
    »Können wir das Baby noch einmal sehen, bevor Sie aufbrechen?«
    fragte Annie.
    »Natürlich«, sagte Mr. Grün. »Aber es schläft, wissen Sie.«
    »Oh.«
    Annie sah zu Boden, und Mr. Grün schwieg einen Augenblick lang nachdenklich.
    »Ich habe mir gerade etwas überlegt«, sagte er dann. »Es besteht kein Grund, warum Sie nicht auch mitkommen könnten, wenn Sie möchten.«
    »Mitkommen?« fragte Thad.
    »Mit dem Kleinen und mir. Wir haben eine Menge Platz, sowohl im Schiff als auch daheim. Ich weiß, daß Mrs. Grün sich freuen würde, wenn Sie zu uns kämen.«
    »Was sollten wir dort anfangen?«
    »Oh, Ihrem Kind Vater und Mutter sein – und anderen Kindern, die Sie vielleicht bekommen möchten. Mrs. Grün und ich müssen ja nicht den Kleinen adoptieren. Wir würden genauso gerne seine Großeltern. Wir könnten statt dessen Sie beide adoptieren.«
    Thad blickte seine Frau an.
    »Was meinst du, Annie?« »Was wird aus der Kuh?« fragte sie. »Wir könnten sie doch nicht zurücklassen.«
    »Stimmt«, sagte Thad. »Das hätte ich beinahe vergessen.«
    »Bringen Sie sie mit«, meinte Mr. Grün. »Das ist kein Problem.«
    »Gut«, nickte Thad, als sei damit alles entschieden.
    »Ich muß ein paar Sachen packen«, sagte Annie.
    Ihr väterlicher Freund strahlte. »Alles, was Sie brauchen, werden Sie im Schiff finden. Außer – Sie könnten vielleicht etwas von Ihrem selbstgebackenen Brot mitnehmen. Und ich weiß, daß Mrs. Grün begeistert wäre, wenn Sie ihr das Rezept geben könnten.«
    Annie wickelte die letzten beiden Laibe in einen alten Mehlsack. Morgen wäre wieder Backtag gewesen. Thad hatte den Docht der Petroleumlampe klein gedreht und blies die Flamme aus.
    Dann gingen sie miteinander zum Schiff.
     
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