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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners
Autoren: Enid Blyton
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genug.
    Eine weiße Gestalt, von unirdisch grünlich-gelbem Licht umgeben, schwebte mit leisen Heultönen heran und bewegte sich flatternd um die Öffnung.
    „Wir haben alle Ausgänge verbarrikadiert“, flüsterte das Gespenst im Zurückweichen. „Laß sie nur kommen.“
    „Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu — laß uns bloß machen, daß wir mit dem Zeug wegkommen“, grunzte der Dicke und warf das Lasso noch einmal hoch. Tini fing es auf und legte es um die Ecke der Deckelplatte. Ächzend und stöhnend zog sich der Dicke nach oben, während Tini hinter den Altar zurückwich.
    „Kannst du nicht ordentlich leuchten, du Trottel“, rief er Herrn Kastl zu. „Los, nun wirf mir schon die Sachen rauf!“
    „Kommt nicht in Frage. Erst ich, dann die Beute!“
    „Wie kann man nur so mißtrauisch sein unter Freunden!“ jaulte ein hohes Gespensterstimmchen.
    „Hä?“ machte der dicke Willi erschreckt und ließ das Seil los, an dem sich Herr Kastl gerade in die Höhe hangelte.
    „Bist du völlig übergeschnappt?“ brüllte Herr Kastl und rappelte sich hoch. „Na, los! Hilf mir rauf!“
    „Und die Beute?“
    „Bringe ich mit. Hab sie ans andere Ende des Seils geknüpft.“
    „ Hihihihi ...“, kicherte das Gespenst in unirdisch hohen Tönen.
    „Nun komm schon, ich will hier raus“, jammerte der dicke Willi.

    „Dann zieh doch, du Trottel!“
    Endlich hockte Herr Kastl auf dem Rand der Öffnung und zerrte schnaufend das Seil mit den beiden zu Beuteln geschnürten Jacken hoch.
    „Nichts wie weg hier!“ knurrte der dicke Willi und riß einen der Beutel an sich. „Gib mir die Lampe!“
    Herr Kastl stellte sich auf die Füße und griff nach dem zweiten Beutel. Die Lampe ließ er für einen Augenblick neben sich am Boden stehen.
    Klirr! bekam sie einen Stoß, kippte um und kullerte auf die Öffnung zu. Herr Kastl wollte noch danach greifen, aber da stürzte sie schon in die Gruft und zerschellte.
    „ Hihihihi ...“ machte das Gespenst und flatterte vor dem Altar hin und her.
    „Otto? Wo bist du?“ keuchte der dicke Willi.
    „ Kchichichichichichichi ...“ machte ein zweites Gespenst, das über den Kirchenbänken erschien.
    „Na warte, euch werde ich schon vertreiben!“ brüllte Herr Kastl und suchte nach der Eisenstange.
    „ Tüdelüdüd ...“ begann die Orgel zu klimpern.
    „Licht!“ brüllte der dicke Willi. „Verdammt, wo ist denn hier der Lichtschalter?“
    Wie von Geisterhand flammte das Licht auf. Die beiden Männer sahen sich erstaunt an. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen.
    „ Düdelüdelüd ...“ machte die Orgel, aber niemand war da, der Tasten oder Pedale drückte.
    „Raus hier!“ keuchte Herr Kastl und rannte zur Sakristeitür. „Abgeschlossen! Wieso ist sie abgeschlossen?“
    Der dicke Willi war zur Haupttür gelaufen.
    „Natürlich auch zu“, knurrte er. „Los, schlag ein Fenster ein!“
    Klick! erlosch das Licht wieder.
    „Die Fenster sind zu hoch!“ schrie Herr Kastl.
    „ Hihihihi ...“, lachte das Gespenst von der Empore.
    „Hast du die Eisenstange?“ hechelte der dicke Willi.
    „Nein, sie ist weg — spurlos verschwunden!“
    Voller Panik warf sich Herr Kastl gegen die Sakristeitür.
    „Jetzt wird’s brenzlig, die hält nicht viel aus“, flüsterte Tini. „Wir müssen ihn ablenken.“
    „Ich weiß was“, wisperte Pit und verließ sein Versteck hinter der Orgel. „Gleich könnt ihr was erleben.“
    Während Pit davonschlich, nahm Tini die Eisenstange.
    „Helft mir, sie zu halten“, wisperte sie ihren beiden Gespenstern zu. „Ich hoffe, Herr Direktor Möller verzeiht mir!“
    Sie schob die Eisenstange über das Geländer der Empore an eines der hochgelegenen Fenster heran und stieß zu. Die Scherben fielen klirrend in die dunkle Kirche.
    „Gott steh mir bei!“ ächzte der dicke Willi. „Die Geister der Toten!“
    In diesem Augenblick begann die Glocke zu läuten. Laut und dröhnend schallte sie durch die Nacht.
    „Bravo, Pit!“ flüsterte Tini.
    „ Liiiiiicht !“ brüllte Herr Kastl völlig außer sich.
    Sein Wunsch wurde erfüllt, allerdings anders, als er es sich vorgestellt hatte. Denn um die Kirche herum flammten Scheinwerfer auf.
    „Kastl! Kommen Sie raus! Die Kirche ist umstellt, Sie haben keine Chance zu entkommen!“ bellte eine scharfe Stimme. „Polizei! Kommen Sie raus, oder wir schlagen die Tür ein!“
    „Moment, ich schließe auf!“ rief Tini, und Uli drehte das Licht an.
    Tina und Ursel entledigten sich der weißen
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