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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners
Autoren: Enid Blyton
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Tempelmauer gestoßen ist — statt auf die Grabstätte —, dann muß der Maßstab verkehrt sein.“
    „Das kann man doch ausrechnen“, sagte Uli, „laß mal sehen.“
    Während Uli eifrig Zahlen auf ein Papier kritzelte und komplizierte Berechnungen anstellte, vertiefte Tina sich in den Plan.
    „Wo ist hier eigentlich Osten?“ fragte sie.
    „Wieso — das muß doch draufstehen“, brummte Tobbi, der Uli über die Schulter sah.
    „Steht aber nicht.“
    „Klar steht es drauf, du hast bloß keine Augen im Kopf“, spottete Tini. „Ich hab’s doch selbst gesehen.“
    „Dann zeig’s mir!“
    Tini schaute auf den Plan und runzelte die Stirn.
    „Tatsächlich. Aber wieso — ach, ich weiß schon, ich habe es auf dem anderen Plan gelesen. Dem Plan von Schloß Bergheim. Ist ja auch egal.“
    „Meinst du? Aber wenn auf dem Plan der römischen Siedlung nun keinerlei Angaben über die Himmelsrichtungen sind, woher weiß Herr Kastl dann, wie die Lage der Gebäude ist?“
    Tobbi, Uli und Kai rissen die Köpfe hoch. Die anderen schauten sie verständnislos an, sie hatten gar nicht zugehört, was Tina da eben gesagt hatte.
    „Mensch, Tina!“ Tini starrte die Freundin an.
    Tina nahm den auf dünnes Pergament gezeichneten Plan der Anlage von Schloß Bergheim und legte ihn über den Plan der römischen Siedlung. Erst richtig herum — dann stellte sie ihn auf den Kopf. Die anderen folgten gebannt jeder ihrer Bewegungen. Tina schob den Plan hin und her, drehte und wendete ihn. Schließlich war sie mit ihrem Werk zufrieden und schaute Tini und Tobbi herausfordernd an. Tobbi riß die Augen auf vor Staunen.
    „Seitenverkehrt! Menschenskind, das ist die Lösung! Der Plan war seitenverkehrt abgezogen! Schaut euch das an — jetzt liegt der größere Tempel unter dem Gewächshaus und reicht bis an den Pulverturm heran — und der kleinere unterhalb der alten Kapelle. Und hier —direkt anschließend die Grabstätte.“
    „Die müßte dann den Säulen, die wir entdeckt haben, genau gegenüberliegen, stimmt’s?“ fragte Rudi.
    „Richtig. Wenn wir hier auf der anderen Seite graben, müßten wir draufstoßen.“
    „Wir müssen also von dort aus schräg nach unten gehen!“ Kai war ganz rot vor Aufregung. „Tina, wenn sich rausstellt, daß du recht hast, bist du wirklich ein Genie!“
    „Wann beginnen wir mit dem Graben?“ fragte Uli.
    „Heute nacht. Jetzt will ich’s wissen. Sobald wir festgestellt haben, an welcher Baustelle unser Maulwurf gerade arbeitet, fangen wir an. Ich hoffe, er bleibt erst mal im Pulverturm — oder in seinem Gewächshaus. Hoffentlich gelingt es uns, ungesehen aus dem Haus zu kommen.“
    Tobbi nahm die Pose eines Schlachtensiegers an.
    „Kinder — jetzt gibt es kein Zurück mehr! Der römische Feldherr muß sich uns ergeben!“

In der alten Kapelle spukt es

    Drei Abende lang hatte nun schon eine kleine Schar vermummter Gestalten den Weg aus dem Schlaftrakt über den Küchenvorbau in den Park zur alten Kapelle eingeschlagen, war dort schweigend im Innern des Kirchleins verschwunden und erst nach Stunden wieder aufgetaucht.
    Die Mädchen waren nicht mit von der Partie. Tina und Tini hatten sich zwar erboten, bei den Ausgrabungen zu helfen, aber die Jungen hatten gemeint, sie könnten an anderer Stelle wirksamere Dienste tun. So bekamen sie die Aufgabe, Herrn Kastl zu bewachen und den Jungen ein Zeichen zu geben, wenn der Maulwurf endlich in seinem Zimmer verschwunden und zu Bett gegangen war. Da Tobbi, Uli, Rudi und Pit gemeinsam in einem Viererzimmer wohnten, war es nicht schwer, sie spät abends oder manchmal erst nachts herauszutrommeln.
    Gemerkt hatte bisher niemand etwas. Wenn sich die Lehrer auch über das ungewohnt große Maß an Frühjahrsmüdigkeit wunderten, das einen Teil der Schüler ergriffen hatte, und die Mitschüler sich kräftig über die Kameraden lustig machten, die nach dem Mittagessen statt auf den Sportplatz zu gehen oder draußen herumzutoben sich auf ihre Betten legten und wie die Siebenschläfer schnarchten.
    Herr Kastls bevorzugte Ausgrabungsstelle schien zur Zeit das Gewächshaus zu sein. Wahrscheinlich hatte er beschlossen, noch einige Meter tiefer nach der Grabstätte zu suchen.
    „Heute abend könnt ihr mitkommen, wenn ihr wollt“, sagte Tobbi zu den Mädchen. „Letzte Nacht sind wir an einen Steinblock gestoßen. Ich glaube, die kommende Nacht wird uns den Beweis liefern, daß Tina recht gehabt hat.“ Es klang ganz feierlich.
    „Außerdem werden wir alle
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