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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners
Autoren: Enid Blyton
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zur Verfügung stehenden Kräfte brauchen können“, sagte Uli. „Ich werde sehen, daß ich noch eine Spitzhacke organisieren kann — und vielleicht einen schweren Vorschlaghammer.“
    „Wer bewacht heute den Maulwurf?“
    „ Moni ist dran. Aber der Maulwurf ist weggefahren. Ich habe gehört, daß er Herrn Schöller gebeten hat, ihn bis zum Bahnhof mitzunehmen“, erzählte Ursel.
    „Ob er die ganze Nacht wegbleibt? Das wäre fast zu schön, um wahr zu sein“, meinte Claudius.
    „Na, das wird sich doch feststellen lassen.“ Kai war mit drei Sätzen an der Tür. „Wartet hier auf mich, ich bin gleich wieder da.“
    Es waren nur wenige Minuten vergangen, als er wieder ins Zimmer trat.
    „Freunde — unsere kühnsten Hoffnungen erfüllen sich: Ich war eben bei Frau Krull. Herr Kastl hat sich bis morgen abend Urlaub genommen — er mußte wegen dringender Geschäfte in die Stadt und will über Nacht wegbleiben!“
    Tobbi rieb sich zufrieden die Hände.
    „Alles klar? Sowie Ruhe im Haus ist, schleichen wir uns auf dem gewohnten Weg nach draußen. Äußerste Vorsicht beim Hinausgehen, wenn ich bitten darf! Daß mir keiner das Unternehmen in letzter Minute gefährdet!“
    „ Aye , aye , Sir!“ Tini salutierte. „Sonst noch was?“
    „Ja, nehmt noch ein paar Ersatzbatterien für die Lampen mit und eine kleine Flasche Petroleum. Ein paar Dosen Limo oder Cola wären auch nicht schlecht, man verdurstet bei der Arbeit da unten.“
    Die Kirche lag so still, als hätte seit Jahrhunderten kein Mensch den Fuß über ihre Schwelle gesetzt. Kein Laut, kein Hammerschlag drang nach draußen, als sich Tobbi, Tina, Tini und ihre Freunde tief unten in der Gefangenengruft an die Arbeit machten. Draußen auf der Friedhofsmauer saßen dicht nebeneinander Pit und Moni wie zwei riesige schwarze Vögel. Sie hielten Wache und starrten angestrengt den Weg hinauf, den man mehr ahnte als sehen konnte.
    „Wie unheimlich die Stille ist“, flüsterte Moni . „Warum hört man nichts von unten?“
    „Es ist so tief unter der Erde, da kann man gar nichts hören“, beruhigte Pit sie.
    „Und wenn die Grube nun einstürzt und sie alle unter sich begräbt? Was machen wir dann?“ fragte Moni ängstlich.
    „Wir graben sie aus, was sonst. Und jetzt halt den Mund, sonst können wir nicht hören, wenn jemand kommt.“
    Unten in der Gruft prasselten die Schläge gegen die bröcklige Steinplatte. Immer zwei der Jungen schlugen mit Spitzhacken auf sie ein, die anderen legten rechts und links vonihnen weitere Teile des Gebäudes frei.
    „Eine Viertelstunde noch, dann machen wir Pause“, ermunterte Tobbi die Freunde.
    „Kinder, seid mal ganz ruhig!“
    Uli stand in gebückter Haltung und lauschte.
    „Was ist?“
    „Hört doch mal genau hin!“
    Uli schlug langsam, mit schweren Schlägen, gegen die Platte.
    „Es klingt hohl“, flüsterte Tina aufgeregt.
    „Es knirscht!“ Tini sah wie gebannt auf die Platte, die leise zu zittern schien.
    „Juhu — gleich haben wir’s geschafft!“
    Rudi ergriff übermütig eine Axt und drosch mit aller Kraft auf den Stein los. Oberhalb der Platte entstand ein zentimeterbreiter Spalt. Es sah aus, als ließ eine unsichtbare Hand die Platte in der Versenkung verschwinden, langsam senkte sie sich in die Tiefe und gab den Blick auf ein riesiges schwarzes Loch frei.
    Tina schrie auf.
    Aber da war es schon zu spät. Mit dem Stein sackte ein ganzes Stück des Bodens weg, und mit ihm Rudi, der darauf gestanden hatte. Es prasselte und polterte, Staubwolken quollen aus der Tiefe — dann war alles still.

    „Alle Lampen her, schnell!“ Tobbi tastete sich vorsichtig bis an den Rand der Öffnung. „Rudi! Rudi — ist dir was passiert? Antworte doch! Bist du tot? Rudi!?“
    Atemlos horchten sie in die Stille.
    „Nein — ich glaube nicht...“, kam es nach einer ganzen Weile von unten herauf. Dann folgte ein Schwall von Flüchen, Räuspern und Husten.
    „He, was ist los? Will mir nicht mal einer ‘ne Lampe runterwerfen? Ich möchte gern feststellen, wo ich bin!“
    „Ist doch klar“, murmelte Kai, „auf kürzestem Wege zu Grabe gefahren! Das kommt davon, wenn man zuviel ißt.“ Tobbi prüfte sorgfältig den Boden, auf dem er stand, und wagte sich dann an den äußersten Rand der Öffnung. Drei Meter unter ihm saß Rudi auf einem Schutthaufen — und neben ihm schimmerte in zartem Weiß der Deckel eines reich verzierten Sarkophags aus Marmor. Tobbi war so verblüfft, daß er einen Augenblick nicht wußte,
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