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Das Treffen in Telgte

Das Treffen in Telgte

Titel: Das Treffen in Telgte
Autoren: Günter Grass
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Günter Grass
    Das Treffen in Telgte
    Erzählung
    Im Sommer 1647, im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges, treffen sich in Telgte, einem Wallfahrtsort zwischen Münster und Osnabrück, über zwanzig Dichter, Kritiker und Verleger deutscher Sprache. Eingeladen hat Simon Dach; unter teils abenteuerlichen Umständen, zu Pferd und mit der Kutsche, reisen Gryphius und Paul Gerhardt, Zesen, Harsdörffer, Hoffmannswaldau, der junge Grimmelshausen an. In der Wirtsdiele des Brückenhofs an der Ems lesen sie sich aus ihren Manuskripten vor und reden, »wenn auch vom Rande her nur, ein politisches Wörtchen« mit. »Schließlich war man wer. Wo alles wüst lag, glänzten einzig die Wörter. Und wo sich Fürsten erniedrigt hatten, fiel den Dichtern Ansehen zu. Ihnen, und nicht den Mächtigen, war Unsterblichkeit sicher.« Sie reden, trinken, essen, stellen auch den Mägden nach; das Ende kommt unvermutet.
    Günter Grass
Das Treffen in Telgte
Erzählung
Umschlagzeichnung von Günter Grass © 1979 by Hermann Luchterhand Verlag GmbH & Co KG, Darmstadt und Neuwied ISBN 3-472-86480-X

    Das Buch
    Im Sommer 1647, im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges, treffen sich in Telgte, einem Wallfahrtsort zwischen Münster und Osnabrück, über zwanzig Dichter, Kritiker und Verleger deutscher Sprache. Eingeladen hat Simon Dach; unter teils abenteuerlichen Umständen, zu Pferd und mit der Kutsche, reisen Gryphius und Paul Gerhardt, Zesen, Harsdörffer, Hoffmannswaldau, der junge Grimmelshausen an. In der Wirtsdiele des Brückenhofs an der Ems lesen sie sich aus ihren Manuskripten vor und reden, »wenn auch vom Rande her nur, ein politisches Wörtchen« mit. »Schließlich war man wer. Wo alles wüst lag, glänzten einzig die Wörter. Und wo sich Fürsten erniedrigt hatten, fiel den Dichtern Ansehen zu. Ihnen, und nicht den Mächtigen, war Unsterblichkeit sicher.« Sie reden, trinken, essen, stellen auch den Mägden nach; das Ende kommt unvermutet.
    »Das Treffen in Telgte« ist Fiktion. Günter Grass erfindet, was hätte sein können, wenn deutsche Barockdichter tatsächlich einmal so zusammengefunden hätten wie dreihundert Jahre später die Gruppe 47. Die Zeitumstände aber, das Ende des Dreißigjährigen Krieges, sind Geschichte, die Lebensläufe der Dichter sind historische Lebensläufe; die barocken Gedichte, Dramen und Romane, von denen die Rede ist, sind uns überliefert. So spielt »Das Treffen in Telgte« zwischen damals und heute in Zeiten politischer Verwilderung und Wirrnis.
    »Diesmal geht es bei Grass nicht über Fische und Kochen und Frauenemanzipation (wie im ›Butt‹), sondern um Literaten und Sprachprobleme, um die Katastrophen der Wirklichkeit und die heiteren Abwehrhaltungen individueller Dichter. […] Grass scheint ein konkretes Märchen unserer Literaturanfänge geschrieben zu haben, eine Dichtergruppe, wie Gott sie träumt, belächelte Vergangenheit, Richters lustige Clique wie die eitlen Meistersinger von Telgte.
Lebendig wird der deutsche Osten, wird auch die norddeutsche protestantische Pedanterie in dieser Utopie gesamtdeutscher Poesie.« Joachim Kaiser in der »Süddeutschen Zeitung«
    Der Autor

    Günter Grass wurde 1927 in Danzig geboren und lebt in Berlin.
Veröffentlichungen:
    »Die Vorzüge der Windhühner«, 1956; »Die Blechtrommel«, 1959;
»Gleisdreieck«, 1960;
»Katz und Maus«, 1961;
»Hundejahre«, 1963;
»Ausgefragt«, 1967;
»Über das Selbstverständliche«, 1968; »örtlich betäubt«, 1969;
»Theaterspiele«, 1970;
»Gesammelte Gedichte«, 1971;
»Aus dem Tagebuch einer Schnecke«,1972; »Mariazuehren«, 1973;
»Der Bürger und seine Stimme«, 1974; »Der Butt«, 1977.

Günter Grass 
Das Treffen inTelgte 
Eine Erzählung
    Luchterhand
    Umschlagzeichnung von Günter Grass
Lektor: Klaus Roehler
Ausstattung von Martin Faust
© 1979 by Hermann Luchterhand Verlag GmbH & Co KG, Darmstadt und Neuwied Gesamtherstellung bei der
Druck- und Verlags-Gesellschaft mbH, Darmstadt ISBN 3-472-86480-X

    Hans Werner Richter gewidmet

    1
    Gestern wird sein, was morgen gewesen ist. Unsere Geschichten von heute müssen sich nicht jetzt zugetragen haben. Diese fing vor mehr als dreihundert Jahren an. Andere Geschichten auch. So lang rührt jede Geschichte her, die in Deutschland handelt. Was in Telgte begann, schreibe ich auf, weil ein Freund, der im siebenundvierzigsten Jahr unseres Jahrhunderts seinesgleichen um sich versammelt hat, seinen 70. Geburtstag feiern will; dabei ist er älter, viel älter –
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